Seiten aus kids arbeitshilfeWie können Beschwerdeverfahren in KiTas so umgesetzt werden, damit sie für möglichst viele Kinder und ihre Themen geeignet sind? Wie müssen Verfahren gestaltet sein, die Diskriminierungserfahrungen als Gewalterfahrungen der Kinder ernst nehmen? Wie kann Adultismus, das Machtungleichgewicht zwischen Erwachsenen und Kindern, systematisch mitgedacht werden? Diese Fragen beantwortet die kostenlose Arbeitshilfe „Wenn Diskriminierung nicht in den Kummerkasten passt“ der Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung.

Kinder beschweren sich oft und auf vielfältige Weise. Die schlechte Nachricht ist: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Kinder sich über schmerzhafte und schambesetzte Themen (explizit) beschweren. Wenn es um Diskriminierung geht, kommt hinzu, dass diese Erfahrungen in einer Welt gemacht werden, in der sie häufig als normal gelten und deshalb oft gar kein Grund zur Beschwerde gesehen wird. Dabei können sich diese Erfahrungen ebenso kindeswohlgefährdend auswirken wie andere Formen von Gewalt gegenüber Kindern.

Was braucht es dafür, dass Kinder sich über Erfahrungen beschweren, die für sie schmerzhaft sind? Wie können Kinder dazu ermutigt werden, sich über Erfahrungen zu beschweren, die sie selbst traurig oder wütend machen, wenn es so scheint, als würden alle anderen sie „normal“ finden? Was trägt dazu bei, dass Kinder ihrem eigenen Gefühl vertrauen – und Erwachsenen vertrauen, dass diese sie mit ihrem Gefühl ernst nehmen?

Das sind einige der vielen Fragen, mit denen das Modellprojekt „Antidiskriminierung als aktiver Kinderschutz“ des Bereichs „KiDs – Kinder vor Diskriminierung schützen!“ der Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung am Institut für den Situationsansatz im Herbst 2016 gestartet ist. Das Modellprojekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom BMFSFJ gefördert und mit Ko-Finanzierungsmitteln der „Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung“ der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung sowie der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie realisiert.
Nach drei Jahren der Zusammenarbeit mit vier Modell-Kitas, die durch Fortbildungen und Praxisbegleitung bei der Auseinandersetzung mit diskriminierungssensiblen Beschwerdeverfahren unterstützt wurden, werden in vorliegender Arbeitshilfe Erkenntnisse und Praxisanregungenaus diesem Projekt vorgestellt.
 
Die Arbeitshilfe steht unten zum kostenlosen Download zur Verfügung oder kann als Druckversion gegen Portokosten über die Fachstelle Kinderwelten  bezogen werden – solange der Vorrat reicht.