Inklusion durch Musik als universelle Sprache

Erfahrungen und Reflexionen aus der Praxis

Inhaltsverzeichnis

  1. Empathie und Wertschätzung
  2. Beziehungen gestalten
  3. Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit
  4. Verschiedenheit und Vielfalt als Gewinn
  5. Kommunikation mit und ohne Sprache
  6. Fazit
  7. Literatur

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Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit – Musik musiziert mit Instrumenten 

„Kinder handeln von Grund auf eigenständig, motiviert und neugierig“ (Bree 2012, S. 100). Diese grundsätzliche Lernbereitschaft gilt es, aufzugreifen und zu fördern, denn „Eigenaktivität ist die Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Selbstwirksamkeit(…) Dabei ist das Zustandekommen eines Dialogs (…) die lebenswichtige Grundvoraussetzung für die Entwicklung“ (Kühle 2012, S. 141). Der Weg, dieses Potenzial der Kinder in der Musik zu  nutzen, geht über Instrumente. Einfache Instrumente, mit denen erste klangliche und musikalische aber auch andere Erfahrungen gesammelt werden können. (Was geschieht, wenn ich die Klanghölzer übereinander stapele?)

Die Motivation und Neugier bleibt erhalten, wenn wir den Kindern auch hier ermöglichen, Variantenreichtum zu erleben. Also nicht allen Kindern die gleiche Rassel in die Hand drücken und in der Gestaltung der selbst gebastelten Klanghölzer nicht auf das Erreichen einer bestimmten Norm achten. Auch hier gilt „Unterschied macht schlau!“

Musikalische Betätigung sollte über kurz oder lang in gemeinsame Aktion mit anderen münden. Deshalb wechseln sich Phasen der eigenständigen Exploration mit Phasen des von der Gruppe gelenkten Erprobens ab. In der Gruppe wird dann zunächst die Methode der Imitation gewählt, also des Vor- und Nachspielens, bevor alle gemeinsam ihre Teile musizieren.

Als Praxisvorschlag hierzu soll der „Inklusive Instrumentenzirkel“ dienen: In verschiedenen Ecken des Raumes, wenn möglich sogar in verschiedenen kleinen Räumen sind verschiedene Instrumente zu finden (z.B. Klanghölzer, Rasseln, Trommeln, klingende Stäbe, Glocken, Boomwhackers). Zunächst erhält jede Kleingruppe (3-5 Kinder) eine bestimmte Zeit, um die Instrumente frei zu erkunden. Nach Ablauf der Zeit wird gewechselt. Haben alle Gruppen jede Station einmal durchlaufen, erhält jede Gruppe eine kleine Aufgabe zu einem bestimmten Instrument.

Nach Ablauf einer weiteren Zeitspanne, werden die verschiedenen Ergebnisse in der großen Gruppe vorgestellt. Anschließend wird versucht, auf dieser Grundlage gemeinsam zu musizieren.
 


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