Wirkfaktoren von Familienzentren mit Early Excellence Ansatz

Wissenschaftliche Evaluation der bestehenden und sich entwickelnden Familienzentren in Hannover und Region

Projektbeschreibung:

Die Idee von Familienzentren, angelehnt an den Early Excellence Ansatz aus Großbritannien, liegt in der Förderung von (früh-)kindlicher Entwicklung und Bildung. Grundlage des Gedankens ist, dass "Excellenz" in jedem Kind liegt (vgl. Hebenstreit-Müller 2007). Die ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem  Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.   von Eltern- und Familienarbeit sowie die Elternbildung, die Einbindung der Familien in die Arbeit der Kindertagesstätte sowie die Unterstützung, Fort- und Weiterbildung der Erzieher/innen und der Etablierung aktueller (früh-)kindlicher Bildungsansätze sind entscheidende Faktoren für Konzeptionen von Familienzentren.Die Philosophie basiert auf einer Kultur der gegenseitigen Wertschätzung und einer vertrauensvollen Atmosphäre. Der Blick liegt nicht mehr auf dem Kind als Einzelperson, sondern die Familie steht als Ganzes im Mittelpunkt der Betrachtung. Eltern werden als Experten für ihre Kinder anerkannt und alle begeben sich auf einen gemeinsamen Weg in Bezug auf (früh-)kindliche Entwicklung und Bildung (vgl. LHH 2006). Familienzentren sind eine mögliche Antwort auf sich verändernde gesellschaftliche Bedingungen. Heute wird an alle Seiten ein hoher Anspruch an die persönliche Flexibilität, Koordination und Mobilität gestellt. Langfristige familiäre und berufliche Lebensplanung ist bestimmt durch Unsicherheit und Ängste. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt in Deutschland noch immer eine große Herausforderung dar. Familienzentren schaffen durch ein flexibles und vielfältiges, an den Ressourcen der Familien orientiertes Angebot Zugänge und Intensivierungsmöglichkeiten für Familien im notwendigen Kontakt mit dem Bildungssystem. Im Rahmen eines Familienzentrums findet die Stärkung der Eltern in Form von Elternbildungsangeboten und der Intensivierung des Kontaktes sowie der Einbindung der Eltern in pädagogische Prozesse statt. Auf Grundlage mehrerer Studien ist der Anspruch an das pädagogische Handeln der Familien sowie aller pädagogisch Tätiger gestiegen. Unter anderem durch die Hirnforschung ist der Blick auf frühkindliche Entwicklung in der Öffentlichkeit und der Bildungspolitik verstärkt worden. Familien möchten ihren Kindern die besten Entwicklungsmöglichkeiten schaffen, sind allerdings häufig verunsichert und haben Fragen bezüglich des Ziels. An dieser Stelle ist eine enge Kooperation notwendig. Kinder benötigen starke und kompetente Eltern, die sie auf ihrem Weg begleiten. Das angestrebte Forschungsprojekt möchte die Entwicklung der Kindertagesstätten, die sich in Hannover auf dem Weg zum Familienzentrum gemacht haben, evaluieren. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Wirkfaktoren der Familienzentren in bildungsrelevanten, netzwerkbildenden und gesundheitsfördernden Bereichen. Da trägerübergreifende Familienzentren mit gleichen Qualitätsstandards entstanden sind, sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede betrachtet und analysiert werden. Ihre Auswirkungen auf die Wirkfaktoren sollen ermittelt und dokumentiert werden. Des Weiteren steht die gemeinsame Erziehungsverantwortung für die Entwicklung und Bildung der Kinder im Mittelpunkt. Erziehungspartnerschaften1 zwischen Familien und Pädagogen/innen ist ein Thema, das in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung gewonnen hat. Um einem Kind ein förderndes Entwicklungsumfeld zur Verfügung zu stellen, scheint eine konstruktive Kooperation unabdingbar. Studien der letzten Jahre, vor allem in USA und Großbritannien unterstreichen dieses (Epstein 2001;Simon 2001; Taylor/ Pearson/ Clark & Walpole 1999; Teddlie & Reynolds 2000; Sanders & Epstein 2000; Van Voorhis 2003). Allerdings wird vor allem in Deutschland sowohl in Praxis als auch in Theorie konstatiert, dass die Beziehung zwischen Familie und Pädagogen/innen vielfältig gestört ist (vgl. Struben 1998; Huppertz 1988; Krumm 1987). Aufgrund ihrer Verantwortung für die Erziehung und Bildung der Heranwachsenden sind beide zur Kooperation verpflichtet, füllen diese aber nicht entsprechend aus. Erwartungen und Forderungen an die Beziehung werden zum großen Teil nicht eingelöst. Hier liegt ein Schwerpunkt in den Konzeptionen der Familienzentren. In der angestrebten Untersuchung soll anhand von Fragebögen und Interviews der Beitrag zur Erziehungspartnerschaft ermittelt werden und in Bezug auf die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder gesetzt werden.

Projektdetails

Projektart:Forschungsprojekte
Laufzeit:01.09.2009 - 30.08.2011
Straße:Blumhardtstr.2
Ort:30625 Hannover

Ansprechpartner

Name: Prof. Dr. phil. Dörte Detert
Email: doerte.detert@fh-hannover.de
Telefon: Tel.: 0511 - 92 96 3116