Interessenentwicklung von Kindern aus soziokulturell benachteiligten Familien

Im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule

Projektbeschreibung:

Bei dem beantragten Forschungsprojekt handelt es sich um eine Längsschnittuntersuchung in dessen Rahmen die individuellen Interessenentwicklungsverläufe von 12 Kindern aus soziokulturell benachteiligten Familien im letzten Kindergartenjahr und im Übergang zur Grundschule untersucht werden sollen. Fokussiert werden sozioökonomische und migrationsspezifische Differenzen und deren Einflüsse auf die Interessen und Interessenentwicklungsverläufe. Die Stichprobe wird aus Einrichtungen akquiriert, die Bildungs-und Lerngeschichten (Leu, Flämig, Frankenstein, Koch, Pack, Schneider & Schweiger, 2007) anwenden und setzt sich zu gleichen Teilen aus Mädchen und Jungen mit und ohne türkischen Migrationshintergrund zusammen. Die theoretische Untersuchungsgrundlage bilden die Person-Gegenstands-Theorie des Interesses (Krapp, 1992, 2002; Schiefele, Prenzel, Krapp, Heiland & Kasten, 1983; Prenzel, Krapp & Schiefele, 1986) und die Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan (1991, 1993). Dieser Theoriebezug betont die sozialkonstruktivistische Einbettung von kindlicher Interessenentwicklung und die Bedeutung der Konstruktionen der unterschiedlichen Mikrosysteme über individuelle kindliche Interessen im Sinne eines kokonstruktiven Kind-Umfeld-Bezuges (Bruner, 1996; Fthenakis, 2001, 2002; Wygotski, 1987). Das Forschungsdesign wird daher die verschiedene Lebensumfelder Familie, Kindergarten und Schule gezielt berücksichtigen und basiert auf dem ökosystemischen Entwicklungsmodell von Bronfenbrenner (1981) und speziell auf dem daraus abgeleiteten Ecological Model of Transition (Rimm-Kaufman & Pianta, 2000). Forschungsmethodisch werden episodische Interviews mit Kindern, Eltern und Pädagogen, strukturierte Beobachtungen und quantitative Verfahren zum Einsatz gebracht. Die Auswertung der Datensätze erfolgt fallbezogen und konzentriert sich (a) auf die individuellen Interessenentwicklungsverläufe der Kinder, (b) auf die Relationen der mikrosystemischen Lebensbedingungen und Konstruktionen zu den Interessen und deren Wirkung auf die individuelle Interessenentwicklung. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es aus Sicht der Interessentheorie Erkenntnisse über Einflussvariablen der mikrosystemischen Konfigurationen infolge soziokultureller Benachteiligung auf die kindliche Interessenentwicklung zu erweitern. Unter anwendungsbezogener Perspektive sollen Möglichkeiten gezielter Förderung der Interessen von Kindern aus belasteten Lebensverhältnissen identifiziert und im Sinne der ResilienzResilienz|||||Resilienz kann als "seelische Widerstandsfähigkeit" verstanden werden mit der Fähigkeit Krisen zu meistern und diese als Anlass für Selbstentwicklungen zu nutzen. In der Resilienzförderung geht es speziell darum die Widerstandsfähigkeit von Kindern und Erwachsenen in belasteten und risikobehafteten Lebenssituationen durch schützende Faktoren zu entwicklen, zu ermutigen und zu stärken. Ein verwandter Begriff ist der der Salutogenese. förderung nutzbar gemacht werden.


Ansprechpartner:

Name: Dr. Michael Lichtblau
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Telefon: 0511-762-17445

Projektdetails

Laufzeit:01.06.2009 - 31.05.2011
Straße:Schloßwender Str. 1
Ort:30159 Hannover

Ansprechpartner

Name: Prof. Dr. phil. Rolf Werning
Email: rolf.werning@ifs.phil.uni-hannover.de
Telefon: 0511-762-17445