Kita-Sozialarbeit – Entlastung für die Kita

Inhaltsverzeichnis

  1. 2. Entlastung für die Kindertagesstätten
  2. 3. Aufgabengebiet der Kita-Sozialarbeit
  3. 4. Benötigte Kompetenzen und Fähigkeiten
  4. 5. Ausblick
  5. 6. Literaturverzeichnis

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3. Aufgabengebiet der Kita-Sozialarbeit


Das Aufgabenspektrum der Kita-Sozialarbeiter*in ist ebenso vielfältig wie die Lebenswelten und Sozialräume der Kinder, Eltern und Familien.
Was machen Kita-Sozialraumarbeiter*innen nun praktisch? Beschreiben lässt sich das Aufgabengebiet Kita-Sozialarbeit in zwei Dimensionen, als Fallarbeit auf drei Ebenen und mit vier Handlungsfeldern.
Zunächst zur sozialräumlichen Fallarbeit orientiert an Hinte (2000) - diese lässt sich für die Kita-Sozialarbeit in drei Ebenen aufteilen (vgl. Hinte 2000, S. 100):

  1. Fallspezifische Arbeit: Die Fachkräfte arbeiten spezifisch in der Einzelfallhilfe, indem sie vertrauensvoll mit Familien zusammenarbeiten und diese unterstützen, bspw. im Umgang mit Ämtern und Behörden oder in Krisensituationen.
  2.  Fallübergreifende Arbeit: Die Fachkräfte arbeiten fallübergreifend vernetzt mit anderen Akteur*innen im Sozialraum und in der Kita. Dabei wirkt die Kita-Sozialraumarbeit als Schnittstelle zwischen den Familien, der Kita und dem Sozialraum. Von diesen Interventionen profitieren mehrere Familien.
  3.  Fallunspezifische Arbeit: Die Fachkräfte arbeiten unabhängig vom Einzelfall, indem sie Netzwerke initiieren und sich in bestehenden Netzwerken im Sozialraum engagieren. Außerdem initiieren sich Eltern-Bildungsangebote. Davon profitieren alle Familien im Sozialraum (vgl. Bläser 2022, S. 6f).

Damit lassen sich vier Handlungsfelder beschreiben, mit denen Kita-Sozialarbeit zusammenarbeitet, kooperiert und sich vernetzt:
  1. Mit Gruppen (Familien)
  2. Mit einzelnen Personen (Eltern)
  3. Mit pädagogischen Fachkräften in der Kita und Netzwerkarbeit (Kita-Team, Sozialraum-Team)
  4. Mit der Arbeit im Sozialraum mit den verschiedenen Hilfesystemen und behördlichen Akteur*innen.
Darüber hinaus muss Kita-Sozialarbeit auch übergeordnete Aufgaben leisten wie beispielsweise Bedarfserhebungen im Kita-Sozialraum, in Öffentlichkeitsarbeit und Berichtwesen etc. Kita-Sozialarbeitende sind Teil des Kita-Teams sowie eines eigenen Kita-Sozialraum-Teams (vgl. Reifenhäuser 2021, S. 12). Sie haben einen eigenen Auftrag und werden nicht regulär im Gruppendienst eingesetzt und stellen eine personelle Ressource der Kindertageseinrichtung dar.

In der Abbildung 2 wird das vielfältige Aufgabenspektrum der Kita-Sozialarbeit übersichtlich dargestellt, unterteilt auf den drei Ebenen: der Arbeit mit und im Kita-Team sowie der übergeordneten Aufgaben. Jede der drei Ebene hat einen gleich hohen Stellenwert und ist bei der Aufgabenplanung gleichermaßen zu berücksichtigen, damit eine ganzheitliche Ausrichtung von Kita-Sozialarbeit gelingen kann (vgl. Reifenhäuser 2021, S. 8).

Grafik Kita SozialarbeitAbb. 2: Aufgabenspektrum Kita-Sozialarbeit (Eigene Darstellung in Anlehnung an Stadtjugendamt Neuwied 2021, S. 33).


Kita-Sozialarbeitende haben vor allem Ressourcen im Blick, sowohl personelle, materielle wie auch sozialräumliche. Damit leistet die Kita-Sozialarbeit als institutionsbezogene und sozialräumlich ausgerichtete Fallarbeit einen wichtigen präventiven Beitrag im Feld der Kindertagesbetreuung. Problemlagen werden angemessen aufgefangen und soziale Probleme minimiert. Es muss dabei transparent gemacht werden, dass Kita-Sozialarbeit für alle Kinder, Eltern und Familien im Kita-Sozialraum greifen kann. Dieses Bewusstsein verhindert die Stigmatisierung und Marginalisierung.



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