Aktuelle Entwicklungen praxisintegrierter und berufsbegleitender Erzieher/innenausbildungen


Die Diskussionen um vergütete Ausbildungsmodelle nehmen in den Ländern und auch auf Bundesebene weiter zu. Dies zeigt sich u.a. in der zunehmenden Anzahl an Fachveranstaltungen, den politischen Debatten und Initiativen von Trägern, Fachschulen sowie weiterer Akteur/innen.

Dabei stellt sich die Frage: Wie sehen die Entwicklungen derzeit konkret aus? Welche Daten gibt es, aus denen Rückschlüsse über die Bedeutung praxisintegrierter und berufsbegleitender Erzieher/innenausbildungen gezogen werden können? Welche ggf. bedeutsamen Weichenstellungen wurden getroffen?
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Die Universität Hildesheim (Institut für Erziehungswissenschaften) bietet ab dem kommenden Jahr ein berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm Inklusive Bildung an. Durchgeführt wird es in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule in Zürich. Lehrende sind international bekannte Expert_innen aus Deutschland und der Schweiz.
Über die von der Amadeu Antonio-Stiftung herausgegebene und vom Bundesfamilienministerium geförderte Broschüre „Ene, mene, muh - und raus bist du! Ungleichwertigkeit und frühkindliche Pädagogik“ ist eine öffentliche Debatte entbrannt und die Stiftung sieht sich massiven Bedrohungen ausgesetzt. Die Broschüre sollte dazu dienen, ErzieherInnen im Umgang mit radikalen oder rechtsextremen Aussagen und Verhaltensweisen in der KiTa zu unterstützen. Erläutert werden Gegenstrategien, die für alle Kinder in der Kita Vielfalt erlebbar machen: Demokratiepädagogik, vorurteilsbewusste und anti-rassistische Erziehung
Unter der Koordination des Projektes „Chance Quereinstieg“ soll am 5. Juni 2019 ein bundesweiter Aktionstag zur „Klischeefreien Vielfalt in KiTas“ stattfinden. Dafür sollen ein starkes Bündnis geschmiedet (das nifbe ist auch dabei!) und viele Praxiseinrichtungen zum Mitmachen gewonnen werden.
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Die Kindertagesbetreuung hat auch die Aufgabe, Kinder von Anfang an auf das Zusammenleben in einer demokratischen Gemeinschaft vorzubereiten und ihnen Werte wie Gerechtigkeit, Gleichheit und Respekt zu vermitteln. Doch wie kann das von Anfang an und schon mit den Kleinsten in der Krippe gelingen? Diese Frage beleuchtete eine Fachtagung des von den Wohlfahrtsverbänden, der AGJ und dem Bundesfamilienministerium getragenen Kooperationsprojektes „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ in Berlin.
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Handreichung der Amadeu Antonio Stiftung zum Umgang mit Rechtspopulismus und Rassismus in der KiTa

Die Handreichung "Ene, mene, muh – und raus bist du! Ungleichwertigkeit und frühkindliche Pädagogik" für das Handlungsfeld Kindertagesbetreuung
reagiert auf neue Herausforderungen im Umgang mit Abwertungen, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus.
Im Rahmen der Fachtagung „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ (Bericht folgt) nahm Bundesfamilienministerin Franziska Giffey am Dienstag in Berlin auch Stellung zur Frühkindlichen Bildung allgemein und zum „Gute KiTa Gesetz“. Zunächst zollte sie den pädagogischen Fachkräften ein dickes Lob, da sie unter „oftmals schwierigen Rahmenbedingungen einen tollen Job“ machen würden. Sie unterstrich, dass KiTa und Kindertagespflege „pädagogische Bildungseinrichtungen“ sind und dass die Frühkindliche Bildung eine „nationale Bildungsaufgabe ist“.
Mit einer Petition setzt sich "Mittendrin e.V." für die Einführung eines Rechtsanspruches auf integrative Betreuung in wohnortnahen Kindertagesstätten in Niedersachsen ein. Die Petition hat folgenden Wortlaut:

WIFF-Tagung beleuchtet das Feld


Die Entwicklungen im deutschen KiTa-System sind in den letzten zehn Jahren von einer hohen Dynamik geprägt: Auf der einen Seite ein massiver quantitativer Ausbau insbesondere der U3-Plätze, auf der anderen Seite ein Ringen um qualitative Verbesserungen und zugleich immer höhere Ansprüche an die pädagogischen Fachkräfte - ohne dass sich die Rahmenbedingungen entscheidend verbessert hätten. Auf einem „Bilanzkongress“ nahm die WiFF diese Entwicklungen kritisch in den Blick und eröffnete Perspektiven aus Forschung und Praxis. Zugleich feierte die WiFF ihr zehnjähriges Bestehen und wurde unter anderem vom Ministerialdirigenten Dr. Stefan Luther aus dem BMBF zu einer „stolzen Bilanz“ beglückwünscht. Er kündigte auch eine Weiterförderung der WiFF an, um auch in Zukunft „zielgerichtet Forschungsbefunde in die Weiterbildung zu transferieren“.
Seiten aus WiFF Bundeskongress 2018

Anhörung im Bundestag


Das sogenannte Gute-Kita-Gesetz stößt bei Experten trotz prinzipieller Unterstützung für seine Zielsetzung auf viel Kritik und Zweifel.Dies wurde deutlich in einer öffentlichen Anhörung des Familienausschusses über den von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) vorgelegten Entwurf eines "Gesetzes zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung" (19/4947) sowie bei dem von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eingebrachten Antrag "Qualität in der Kindertagesbetreuung verbindlich und dauerhaft sicherstellen" (19/5078).