Im Jahr 2018 waren 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 6 % weniger. Gleichzeitig haben die Jugendämter bei rund 50 400 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung aufgrund von Gewalt oder Vernachlässigung festgestellt, 10 % mehr als 2017. Anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte am 20. November 2019 trägt das Statistische Bundesamt (Destatis) exemplarisch Fakten zur Situation der rund 13,6 Millionen minderjährigen Kinder und Jugendlichen in Deutschland für das Jahr 2018 zusammen.
Zwischen 2006 und 2018 ist das pädagogische und leitende Personal in Kindertageseinrichtungen um 76% auf 620.700 Personen gestiegen. Trotz dieses enormen Zuwachses hat sich das Qualifikationsgefüge kaum verändert. Im Jahr 2018 waren, wie bereits 2006, bundesweit sieben von zehn pädagogisch und leitend Tätigen an Fachschulen für Sozialpädagogik ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher. Gefolgt von den Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern (11%), die an Berufsfachschulen ausgebildet wurden. Einschlägig qualifizierte Akademikerinnen und Akademiker mit einem Abschluss etwa in Sozialer Arbeit, Erziehungswissenschaft oder Kindheitspädagogik machen aktuell nur 6% der Kita-Beschäftigten aus. Dies entspricht einem geringen Anstieg von 3 Prozentpunkten seit 2006. Dies zeigen Auswertungen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF).

BAG-BEK-Zukunftskonferenz nimmt Kita-System in den Blick


introDie Zukunft des Kita-Systems einmal ganz kreativ und ohne Schere im Kopf zu durchdenken und zu durchspielen – das war das Ziel einer dreitägigen Zukunftskonferenz der Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit e.V. (BAG-BEK) in Kassel, an der rund 140 Teilnehmer*innen aus allen Ebenen der Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung teilnahmen.

Modellprojekt zur Kooperation von Universität und Fachschule in Vechta

Zum Semesterstart gaben Universität Vechta und Justus-von Liebig Schule schon vor einigen Wochen den Startschuss für das Kooperationsprojekt „Die Zukunft des Arbeitsfeldes Kita gemeinsam gestalten – Fach- und Hochschule im Dialog“. Damit rücken die Kooperationspartner*innen eines der am stärksten wachsenden Berufsfelder in unserer Gesellschaft ins Zentrum. Der starke Ausbau dieses Arbeitsfelds in den letzten Jahren ist insbesondere auf den Ausbau der Betreuungsangebote für die unter Dreijährigen zurückzuführen. Diese Dynamik wird mit dem Projekt aufgegriffen. Dieses sieht vor, dass künftig Schüler*innen der Justus-von Liebig Schule als Gasthörer*innen Kurse an der Universität Vechta belegen können, um Einblick in ein Studium zu bekommen - aber auch den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis zu stärken. Im kommenden Wintersemester werden ca. 20 Schüler*innen der Vechtaer Schule am Modul Krippenpädagogik: „Wie viel Mutter braucht ein Kind?“ Forschungszugänge und Theorieansätze teilnehmen.

nifbe-Workshop mit Prof. Dr. Jörg Fischer zum armutssensiblen Handeln und Unterstützen in der KiTa


„Welchen Blick haben sie auf Armut?“ mit diesem provokanten Einstieg begann Prof. Dr. Jörg Fischer von der FH Erfurt seinen nifbe-Workshop für Fachberatungen und Multiplikator*innen in Hildesheim. Das Ergebnis war eindeutig: Bei Armut denken wir oft nur an die sogenannten „verwalteten Armen“, die z.B. durch schlechte Kleidung, schlechte Gesundheit und akute materielle Not auffallen. Die Menschen aus den anderen drei Typen, die die Wissenschaft noch kennt, laufen im Kita-Alltag in der Regel „unter dem Radar“. Da wären die vernetzten Aktiven, die ambivalenten Jongleure und die erschöpften Einzelkämpfer*innen. „Ein armer Mensch ist oft eine alleinstehende Frau mit Kindern, einem mittleren Bildungsabschluss und der Erfahrung von Arbeitslosigkeit – wenn auch nicht zwingend gerade arbeitslos.“, so Fischer.
Kinder sollen wirksam vor Masern geschützt werden. Daher ist für sie künftig beim Eintritt in die Kindertagesstätte oder Schule, ein altersgerechter Masernimpfschutz nachzuweisen. Auch Personen, die in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen arbeiten, sollen gegen diese gefährliche Infektionskrankheit geimpft sein.

Breiter Protest regt sich im Feld der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung gegen die von der Kultusministerkonferenz auf Bundesebene beabsichtigte Einführung einer auf drei Jahre verkürzten Ausbildung zur „staatlich geprüften Fachassistentin für frühe Bildung und Erziehung“. So haben die AGJ, BAG-BEK und ver.di zusammen mit KiTa-Trägern, Fachschulen und anderen Akteuren kritische Stellungnahmen vorgelegt, die Sie unten zum Download finden.

Vorlesepraxis durch sprachanregende Aktivitäten in Familien vorbereiten und unterstützen


Seit 2007 untersuchen die Vorlesestudien der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutsche Bahn Stiftung die Situation des Vorlesens in Deutschland und seine Bedeutung für die Entwicklung von Kindern jährlich jeweils aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Jetzt präsentierten die Initiatoren die Ergebnisse der Vorlesestudie 2019, für die im Juni und Juli 2019 700 Eltern von Kindern im Alter von 2 bis 8 Jahren (490 Mütter, 210 Väter) von der KMF Krämer Marktforschung GmbH telefonisch befragt wurden.

Neues Format bietet Qualifizierung auch für "nebenbei"


Einen kostenlosen Podcast für Kita-Leitungen und diejenigen, die es werden wollen, bietet Tanja Köster an, die seit vielen Jahren als Führungskräfte-Coach und Prozessbegleiterin im Kita-Sektor tätig ist. In dem Podcast geht es darum, wie eine Kita-Leitung sicher und souverän führt und dadurch mehr Zufriedenheit im Kita-Alltag spürt. Der Podcast richtet sich sowohl an angehende Leitungen, als auch an Fachkräfte, die schon Kita-Leitung sind.
Am Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) mit Sitz in Osnabrück ist in einem Drittmittelprojekt zum nächstmöglichen Termin die Stelle einer/eines

wissenschaftlichen Mitarbeiterin/wissenschaftlichen Mitarbeiters
(Entgeltgruppe gemäß Abschluss in Anlehnung an TVL, 50-75%)

befristet bis zum 31.12.2020 zu besetzen.