Repräsentative Umfrage vom Haus der kleinen Forscher


Fast die Hälfte der pädagogischen Fachkräfte in Kitas und Horten bezweifeln, dass die Bildung von heute Kinder ausreichend für die Zukunft vorbereitet und 90 Prozent befürworten stärkere Weiterbildungsbemühungen im Bereich der sogenannten Zukunftskompetenzen. Zugleich stellen sie fest, dass die jetzigen Rahmenbedingungen in Kita und Hort nicht geeignet sind, um diesem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Stiftung "Haus der keinen Forscher".

Themenschwerpunkte der Delegiertenversammlung in Gera und Neuwahlen des BEVKi-Vorstands

Ende Oktober 2022 fand die Delegiertenversammlung der BEVKi, der Bundeselternvertretung für Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege in Gera statt. Neben den Neuwahlen des Vorstands diskutierten die Delegierten wichtige und zukunftsweisende Themen für Familien und Kinder in dieser herausfordernden Zeit.
Kinder werden schon früh mit einengenden Geschlechterklischees konfrontiert. Diese verfestigen sich im Lebensverlauf und können sich später auf die Berufs- und Studienwahl auswirken. Das von der Bundes-Initiative "KLISCHEEFREI" herausgegeben Methodenset „Klischeefrei fängt früh an“ eignet sich zur Reflexion von Geschlechterklischees in der frühkindlichen Bildung und ist kostenlos zu bestellen.
Die Zahl der Kinder unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung ist zum 1. März 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 28 800 auf insgesamt 838 700 Kinder gestiegen. Damit waren 3,6 % mehr unter Dreijährige in Kindertagesbetreuung als am 1. März 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Betreuungsquote der unter Dreijährigen bundesweit bei 35,5 % (2021: 34,4 %). Damit setzte sich der im Jahr 2021 unterbrochene Trend steigender Betreuungsquoten wieder fort. Beim Personal gab es in den Kindertageseinrichtungen einen Zuwachs um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr, während die Zahl der Tagesmütter oder -väter um 2,7 % zurückging.
Die Karg-Stiftung schreibt erstmals ein Förderprogramm für Nachwuchswissenschaftler:innen im Bereich der angewandten Begabungsforschung aus. Das William Stern Programm will neue Forschung im Thema Hochbegabung anregen und Forschende für das Thema gewinnen. Pro Jahr stehen insgesamt bis zu 500.000 Euro für Projekte in der Begabungsforschung zur Verfügung. Ziel des Programms ist es, neue Forschung im Thema Hochbegabung zu generieren und mit einem starken Netzwerk aus jungen Forschenden Antworten auf zentrale Fragen der angewandten Begabungsforschung zu finden.

Fachkräfteverband Niedersachsen nimmt Stellung zur Bertelsmann-Studie


Wie der am 20.10.2022 veröffentlichte Ländermonitor der Bertelsmann-Stiftung aufweist, ist der Fachkräftemangel mittlerweile in fast jeder Kita angekommen. Auch in Niedersachsen und Bremen fehlt es mittlerweile in sehr vielen Kitas an Fachkräften. Als Folge müssen immer mehr Gruppen eingeschränkt oder sogar ganz geschlossen werden. Auch die Randzeiten, wie der Frühdienst oder Spätdienst, brechen immer häufiger weg. Dies zeichnete sich bereits zu Beginn des Kitajahres 2022/23 ab. Diese Situation bringt gerade berufstätige Eltern oft an ihre Belastungsgrenzen. Die Ausfälle werden immer häufiger und die Arbeitergeber tolerieren es immer weniger, wenn Eltern wegen ihrer Kinder die Arbeitszeit einschränken müssen.
Die Ergebnisse zeigen einmal mehr erschreckend deutlich: Die Bildungs- und Betreuungsqualität in den Kitas ist massiv gefährdet", kommentiert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), anlässlich der jetzt veröffentlichten Ergebnisse des Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme.

Offener Brief zum Kita-Qualitätsgesetz


Die letzten Jahre haben eindrücklich gezeigt: Kitas sind wichtige Bildungseinrichtungen. In den ersten Lebensjahren werden die Grundlagen der Persönlichkeitsentwicklung und der Bildungsbiografie gelegt. Bundesweit sind die Kita-Strukturen von unzureichender Personalausstattung und nicht adäquaten Räumlichkeiten gekennzeichnet. Das Kita-Qualitätsgesetz soll hier ein Stück weit Abhilfe schaffen. Fachkräfte und Experten halten die im Kita- Qualitätsgesetz vorgesehenen Investitionen für unzureichend.

Zwischen 2014 und 2021 hat sich in Niedersachsen (NI) die Zahl der unter 3-Jährigen, die eine KiTa oder Kindertagespflege besuchen, zwar um 18.974 Kinder auf 71.804 erhöht. Allerdings stieg die Teilhabequote dieser Altersgruppe nur geringfügig: von 28 % im Jahr 2014 auf 32 % im Jahr 2021. NI liegt damit noch leicht unter der bundesdeutschen Teilhabequote (34 %). Bei den 3- bis unter 6-Jährigen beträgt der Wert 91 % (bundesweit:92 %).

Bertelsmann-Ländermonitoring mit neuen Zahlen und Fakten

Bundesweit stehen im kommenden Jahr deutlich weniger Kita-Plätze zur Verfügung, als benötigt werden. Insbesondere die westdeutschen Länder können den Betreuungsbedarf von Eltern für ihre Kinder noch nicht decken. Doch es fehlt nicht nur an Plätzen, sondern häufig auch an einer kindgerechten Personalausstattung, gerade in Ostdeutschland. Um das zu ändern, braucht es viel mehr Fachkräfte, doch genau die fehlen. Das Problem verlangt dringend nach politischen Antworten.