Egal ob mathematische Formeln, Grammatikregeln oder Französischvokabeln – gerade für Kinder und Jugendliche gilt das Lernen in der Schule manchmal als saure Pflicht. „Nur wenn man es falsch macht und Lernen mit Pauken verwechselt“, sagt Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Ulmer Universitätsklinikum und Leiter des ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm. Der renommierte Hirnforscher entschlüsselt, was beim Lernen im Gehirn passiert und entwickelt zusammen mit Psychologen und Pädagogen Strategien, die den Lernprozess optimieren. Ziel ist es, die Erkenntnisse der Hirnforschung langfristig mit pädagogischen Fragestellungen zu verknüpfen und somit für den Schulunterricht besser nutzbar zu machen. Was geschieht bei der Informationsverarbeitung im Gehirn? Wie können Emotionen und Bewegungen den Lernprozess beeinflussen? Und warum sollen Kinder direkt nach dem Vokabeltraining lieber auf das Fernsehen verzichten?
Zu einem Hintergrundgespräch besuchten die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Frank Henning und Claus Peter Poppe jetzt das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe). Nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer und –Geschäftsführer Reinhard Sliwka erläuterten den beiden Besuchern die Strukturen und Ergebnisse des auf den drei Standbeinen „Forschung, Vernetzung und Transfer“ aufgestellten Instituts. 

Neues Design - verbesserte Suchfunktion - aktuelle Inhalte


Kita-Fachtexte, das Web-Portal mit kostenlosen Studientexten zur Arbeit mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren, präsentiert sich im neuen Design. Zudem wurde die Menü-Führung übersichtlicher gestaltet und die Suche innerhalb der Texte optimiert. Diese können nun themenbezogen oder anhand von frei gewählten Stichworten recherchiert werden. Mit dem Relaunch wächst das Portal um drei weitere Fachtexte.

Teilergebnisse einer Fragebogenerhebung pädagogischer Fachkräfte in Niedersachsen


Unter dem Titel„Im Alltag Hürden nehmen“  führte die Forschungsstelle Begabungsförderung des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) unter der Leitung von Prof. Dr. Solzbacher eine Fragebogenerhebung zur Selbsteinschätzung pädagogischer Fachkräfte zur eigenen Selbstkompetenz durch. Erste Teilergebnisse lassen Rückschlüsse auf die pädagogische Qualität (Orientierungs-, Struktur- und Prozessqualität)  in verschiedenen Bereichen der frühkindlichen Bildung zu. 
Nach dem rasanten quantitativen Ausbau der KiTas stand auf der Bildungsmesse didacta in zahlreichen Seminaren, Tagungen und Kongressen die Frage nach deren qualitativer Weiterentwicklung im Fokus. Von allen ExpertInnen wurde dabei unterstrichen, dass die Rahmenbedingungen derzeit nicht ausreichen, um die pädagogische Programmatik von Bildungsplänen und die hohen öffentlichen Erwartungen umzusetzen. Im Mittelpunkt der Diskussion stand auch der gerade im Krippenbereich unzureichende Personalschlüssel. Der Bildungsforscher Stefan Sell sah hier sogar in vielen KiTas den „Tatbestand der Kindeswohlgefährdung“ und einen „hohen Anteil illegaler Betreuungssituationen“. Hoffnung richtet sich jetzt auf ein „Bundesqualitätsgesetz“, das derzeit in „Dialog-Foren“ gemeinsam von der Bundesregierung, Wissenschaft, TrägervertreterInnen und Gewerkschaft diskutiert und vorbereitet wird.

Neues Beratungstelefon und neue Website


Das Interesse berufserfahrener Menschen an einem Quereinstieg in den Beruf des Erziehers bzw. der Erzieherin ist riesig. Der Bedarf auch. Wer berufserfahren ist und den Quereinstieg sucht, findet von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Koordinationsstelle "Männer in Kita" hat deswegen jetzt das erste bundesweite Beratungstelefon - für Männer und Frauen - freigeschaltet. Es ist unter der Nummer 030-501010-939 zu erreichen.
Im Interview mit Karsten Herrmann berichtet Thea Heusler, Mitinitiatorin der niedersächsischen Kita-Volksinitiative, über die aktuelle politische Debatte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in KiTas und zur Novellierung des derzeitigen Kindertagesstätten-Gesetzes. Sie unterstreicht dabei „Es bleibt nicht mehr die Zeit bis 2016. Jetzt sind Veränderungen erforderlich!“.

Cover HaltungDie Haltung von Pädagogischen Fachkräften und LehrerInnen ist zur Zeit einer der am häufigsten genannten und diskutierten Begriffe in der Elementar- und Primarpädagogik.

Haltung wird oftmals als der entscheidende Faktor für eine gelingende pädagogische (Beziehungs-) Arbeit in Schule und Kita im Allgemeinen oder aber auch für das Gelingen von individueller Förderung und Inklusion im Besonderen genannt.

Doch was kann mit Haltung genau gemeint sein? Ist Haltung ein Sammelbegriff für subjektive Theorien, ethische Postulate, Handlungsintentionen und -ziele etc., die PädagogInnen in ihrem beruflichen Handeln mental repräsentieren und die in ihrem alltäglichen pädagogischen Handeln mehr oder weniger reflektiert zum Ausdruck kommen? Handelt es sich eventuell sogar um eine unberechtigte Forderung, die letztendlich nur dazu dient, pädagogischen Fachkräften die Schuld zuzuweisen – nach dem Motto: Wenn das Kind versagt, lag es an der falschen professionellen Haltung?

Ob TV-Serien wie „Supernanny“ und „Die strengsten Eltern der Welt“ oder Bücher wie „Die Elternschule“ und „Das Erziehungs-ABC“: Erziehungsratgeber aller Art boomen hierzulande und weisen auf eine große Unsicherheit und einen großen Beratungsbedarf bei jungen Eltern hin. Dies konnten durch die Bank auch die ExpertInnen der restlos ausgebuchten Fachtagung „Familienberatung und Elternarbeit in der KiTa“ des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) im Osnabrücker Kreishaus bestätigen. Im Fokus stand hier das mittlerweile in rund 70 KiTas in Stadt und Landkreis Osnabrück angebotene nifbe-Modell der „Familiensprechstunde“ als niedrigschwelliges Beratungsangebot für Eltern.
Mit dem Dialogforum „Strukturqualität in Tageseinrichtungen für Kinder" hat Kultusministerin Frauke Heiligenstadt am (heutigen) Montag den Startschuss für den Novellierungsprozess des Niedersächsischen Kindertagesstättengesetzes (KiTaG) gegeben. Auf Einladung der Ministerin hatten sich in Hannover rund 60 Akteurinnen und Akteure aus allen Bereichen der frühkindlichen Bildung zu einem fachlichen Austausch getroffen. Der Teilnahmekreis bestand neben den kommunalen Spitzenverbänden, kirchlichen und privaten Einrichtungsträgern und Bildungsgewerkschaften, auch aus Elterninitiativen sowie den im Niedersächsischen Landtag vertretenen Fraktionen.