Das Bund-Länder-Programm „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) nimmt Fahrt auf: Ab sofort können sich Kitas und Schulen für die Teilnahme bewerben. In den nächsten fünf Jahren werden bundesweit bis zu 120 Praxisverbünde aus Schulen, Kitas und außerschulischen Partnern ihre Sprachfördermaßnahmen aufeinander abstimmen. Ziel ist es, Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung vom Kindergarten bis zum Schulabschluss optimal zu fördern. Dafür werden Verfahren und Instrumente zur Sprachförderung und -diagnostik sowie zur Leseförderung auf ihre Wirkung und Effizienz hin überprüft und weiterentwickelt. Ein weiterer Bestandteil des Programms ist die Fortbildung und Weiterqualifizierung  pädagogischer Fachkräfte.

WiFF veröffentlicht Praxishandbuch zur Gestaltung kompetenzorientierter Weiterbildungen


In der Kita treffen Kinder mit unterschiedlichen Kulturen und Sprachen aufeinander. Als erste außerfamiliäre Bildungsinstitution hat sie die Aufgabe, diese Heterogenität zu berücksichtigen und allen Kindern gleiche Chancen auf Teilhabe und Bildung zu ermöglichen. Das Konzept der Inklusion bietet dafür neue Ansätze: Jedes Kind steht in seiner Einzigartigkeit im Mittelpunkt, seine Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen wird wahrgenommen und kulturelle Herkunft als eines unter vielen Merkmalen betrachtet. Mit Offenheit und Neugierde aufeinander zuzugehen und in Kontakt zu kommen, ermöglicht Teilhabe. Welche Anforderungen an die Fachkräfte damit verbunden sind und wie Weiterbildungen so gestaltet werden können, dass sie die Kompetenzen der Fachkräfte erweitern, zeigt Band 5 der Reihe Wegweiser Weiterbildung „Inklusion – Kulturelle Heterogenität in Kindertageseinrichtungen“, den die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Politik erarbeitet hat.

Prof. Dr. Maria-Eleonara Karsten im Interview


  • Der Beruf der ErzieherInnen steht sowohl unter qualitativen wie auch rein quantitativen Aspekten in der Diskussion und angesichts des Krippenausbaus droht uns ein akuter ErzieherInnen-Mangel. Was muss sich ändern, um den ErzieherInnen-Beruf attraktiver zu machen?

karsten 150Die zwei wichtigsten Punkte vorweg: Um den ErzieherInnen-Beruf attraktiver zu machen, müssen sich Gesellschaft und Politik erstens endlich nicht nur in Worten, sondern auch in Taten für eine öffentlich verantwortete und qualitativ hochwertige Bildung, Erziehung und Betreuung in den ersten Lebensjahren von Jungen und Mädchen entscheiden. Dies erfordert ein deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen und damit eine deutliche Steigerung der Investitionen in diesem Bereich. Ziel sollte skandinavisches Niveau: Während z.B. Dänemark insgesamt 8,7% des BIP für Bildung investiert, sind es in Deutschland 5,3% und im frühkindlichen Bereich stehen den dänischen 2,5 % nur 0,6% in Deutschland gegenüber.

DJI-Studie zeigt aktuelle Entwicklungen der Kindertagespflege in Deutschland auf


Im Zuge der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr im August 2013 gilt die Kindertagespflege vielerorts als „stille Reserve“ für die schnelle und kostengünstige Schaffung von Betreuungsplätzen. Geeignete und ausreichend qualifizierte Tagesmütter und -väter zu finden und diese langfristig zu halten, gelingt den Kommunen bundesweit unterschiedlich gut, so das Ergebnis einer Evaluation des Deutschen Jugendinstituts im Rahmen des „Aktionsprogramms Kindertagespflege“, das der Bund 2008 aufgelegt hat.

Ausschreibung für kostenlose Experimentiersets und Lehrmaterialien


Das Projekt MINTeinander der Deutschen Telekom Stiftung zielt darauf ab, die Motivation und die Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in MINT-Fächern systematisch und aufeinander aufbauend zu entwickeln - vom Kindergarten über die Grundschule bis in die weiterführende Schule. Damit dies gelingen kann, müssen die Bildungseinrichtungen mit Lehr- und Lerninhalten arbeiten, die altersgerecht angelegt und aufeinander abstimmt werden. Im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung haben Experten unter der Leitung von Prof. Dr. Kornelia Möller (Universität Münster) derartige Inhalte entwickelt. Materialsammlungen und didaktisches Begleitmaterial zum Thema Magnetismus unterstützen Fachkräfte und Pädagogen dabei, Bildungsinhalte – wie bei einer Spirale – in Kita und Schule aufeinander aufbauend zu vermitteln.
Anlässlich des bundesweiten Aktionstages für mehr Erzieher in Kindertagesstätten hat die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt die Bedeutung von männlichen Vorbildern unterstrichen: „Wir brauchen mehr Erzieher in Krippen und Kitas. Vor allem Jungen profitieren von ihnen als positive Vorbilder, an denen sie sich auch außerhalb der Familie orientieren können. Gefragt sind Männer und Frauen gleichermaßen, die toben und vorlesen, die trösten und schlichten. Wir brauchen die geschlechterpädagogische Vielfalt", so Heiligenstadt.

Tagung zur Begabung und Kompetenzentwicklung

In welcher Verbindung stehen „Kompetenzentwicklung und Begabung“  und wie können Begabungen sich tatsächlich entfalten? Diese Fragen standen im Fokus einer hochkarätig besetzten und frühzeitig ausgebuchten Tagung  von „Bildung und Begabung“, dem deutschen Zentrum für Begabungsförderung, in Bonn.
Seit 2008 arbeiten im Forschungsverbund „Frühkindliche Bildung und Entwicklung Niedersachsen" WissenschaftlerInnen aus verschiedenen niedersächsischen Hochschulen in interdisziplinären Projekten. Auf einer Abschlusstagung vom 13. – 15 März stellten sie nun die Ergebnisse aus den drei Forschungsclustern öffentlich vor:

1. Erwerb (vor)schulischer Kompetenzen

2. Profession und Professionalisierung

3. Heterogenität
Am 1. Februar 2013 hat Anke König die Leitung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) übernommen. Die Universitätsprofessorin für Allgemeine Pädagogik mit Schwerpunkt Frühpädagogik folgt auf Angelika Diller, die im September 2012 in den Ruhestand ging. In ihrer neuen Position verantwortet Anke König die strategische Weiterentwicklung von WiFF, die Konzeption der empirischen Forschungen sowie die personelle und fachliche Leitung des Teams. Mit mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Weiterbildungsinitiative eines der größten Drittmittelprojekte am Deutschen Jugendinstitut.
„Eine gute Bildung ist eine inklusive Bildung, die keinen Menschen ausschließt und bemüht ist, allen Kindern die Möglichkeit der vollen sozialen Teilhabe am gemeinsamen Leben zu geben. Inklusive Bildungseinrichtungen sind durch eine Kultur gekennzeichnet, die durch Anerkennung und Wertschätzung von Unterschiedlichkeit und durch die Bereitstellung von Angeboten für alle Kinder auf ihren jeweiligen Entwicklungsständen geprägt ist.“

Mit einer Resolution für eine gute inklusive Bildung ist der 8. Kongress „Bewegte Kindheit“ in Osnabrück zu Ende gegangen. Verlesen von Kongressausschuss-Mitglied Dr. Heinz Hundeloh von der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen stieß diese auf große Zustimmung der rund 3.000 KongressteilnehmerInnen.