Offener Brief zum Kita-Qualitätsgesetz


Die letzten Jahre haben eindrücklich gezeigt: Kitas sind wichtige Bildungseinrichtungen. In den ersten Lebensjahren werden die Grundlagen der Persönlichkeitsentwicklung und der Bildungsbiografie gelegt. Bundesweit sind die Kita-Strukturen von unzureichender Personalausstattung und nicht adäquaten Räumlichkeiten gekennzeichnet. Das Kita-Qualitätsgesetz soll hier ein Stück weit Abhilfe schaffen. Fachkräfte und Experten halten die im Kita- Qualitätsgesetz vorgesehenen Investitionen für unzureichend.

Zwischen 2014 und 2021 hat sich in Niedersachsen (NI) die Zahl der unter 3-Jährigen, die eine KiTa oder Kindertagespflege besuchen, zwar um 18.974 Kinder auf 71.804 erhöht. Allerdings stieg die Teilhabequote dieser Altersgruppe nur geringfügig: von 28 % im Jahr 2014 auf 32 % im Jahr 2021. NI liegt damit noch leicht unter der bundesdeutschen Teilhabequote (34 %). Bei den 3- bis unter 6-Jährigen beträgt der Wert 91 % (bundesweit:92 %).

Bertelsmann-Ländermonitoring mit neuen Zahlen und Fakten

Bundesweit stehen im kommenden Jahr deutlich weniger Kita-Plätze zur Verfügung, als benötigt werden. Insbesondere die westdeutschen Länder können den Betreuungsbedarf von Eltern für ihre Kinder noch nicht decken. Doch es fehlt nicht nur an Plätzen, sondern häufig auch an einer kindgerechten Personalausstattung, gerade in Ostdeutschland. Um das zu ändern, braucht es viel mehr Fachkräfte, doch genau die fehlen. Das Problem verlangt dringend nach politischen Antworten.
Sachverständige haben am Montag, 17. Oktober 2022, begrüßt, dass die Bundesregierung die Qualität der Kindertagesbetreuung weiter verbessern will. In der Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (20/3880) setzten sie aber auch Akzente für die künftige Entwicklung von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege.
Ein Mehrgenerationenhaus mit einem riesigen Angebot im ländlichen Raum – wie exzellent das funktionieren kann, davon machten sich die Grünen Celle gemeinsam mit der im April zur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ernannten Lisa Paus selbst ein Bild.

BAG-BEK fordert Verstetigung von Fachberatung im KiTa-System

Im Vorfeld der Beratungen zum KiTa Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz – KiQuTG im Bundestag hat die AG Fachberatung der BAG-BEK ein Positionspapier verfasst und an die Mitglieder des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Deutschen Bundestag und im Bundesrat mit folgendem Wortlaut verschickt:
Kindheitspädagogische Studiengänge haben in ihrem Vertretungsgremium, dem Studiengangstag Pädagogik der Kindheit*, ein Kerncurriculum für die Qualifizierung von Kindheitspädagogi*innen verabschiedet. Die Erarbeitung erfolgte in einem partizipativen Prozess unter Beteiligung von Vertretungen der Bundesgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit e.V. (BAG-BEK) und der Kommission Pädagogik der frühen Kindheit der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE).
In Bayern sollen Quereinsteiger*innen leichter in die KiTas kommen und über ein modulares Weiterbildungskonzept qualifiziert werden. Detaillierte und fachlich begründte Kririk hieran übt der Verband Kita-Fachkräfte Bayern in einem Brief an die bayrische Sozialministerin.
In Bremen dürfen zukünftig Kindertagespflegepersonen als Zweitkraft auch in Krippengruppen eingesetzt werden. Dies ist das Ergebnis einer Abstimmung über die Veränderung der Richtlinie für den Betrieb von Tageseinrichtungen für Kinder im Land Bremen (RiBTK) vor. D
Die Bundesregierung will die Qualität der Kindertagesbetreuung weiter verbessern und hat dazu den Entwurf eines Gesetzes (20/3880) zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (KiTa-Qualitätsgesetz) vorgelegt.