Passgenaue Sprachförderung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene


Durch die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Integrationspauschale investiert Niedersachsen in 2017 und 2018 zusätzlich jeweils 90 Millionen Euro für Integrationsprogramme im Bereich der Sprachförderung. Finanziert werden damit insbesondere Maßnahmen für Flüchtlingskinder in Kindertagesstätten sowie Sprachkurse für erwachsene Flüchtlinge.

Das Bildungsniveau der Eltern beeinflusst nach wie vor die Wahl der weiterführenden allgemeinbildenden Schule für Kinder.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltbildungstages am 8. September mitteilt, besuchten Kinder unter 15 Jahren, deren Eltern selbst einen hohen Bildungsabschluss haben, im Jahr 2015 mehrheitlich das Gymnasium (61 %). Der Besuch einer Realschule oder einer Schule mit mehreren Bildungsgängen (jeweils 18 %) stellt für Kinder hochgebildeter Familien dagegen seltener eine Alternative dar. Der Hauptschulbesuch ist von untergeordneter Bedeutung (3 %).

Die Zahl der Nachwuchskräfte steigt, dennoch nimmt der Anteil der über 50-Jährigen zu


Ältere Fachkräfte bilden derzeit die größte Beschäftigtengruppe in Kindertageseinrichtungen und nehmen einen wachsenden Stellenwert ein: Im Jahr 2015 war fast ein Drittel der pädagogischen Fachkräfte und Leitungen 50 Jahre und älter. 2006 lag der Anteil dieser Altersgruppe am Kita-Personal in Deutschland noch bei einem knappen Fünftel. Parallel dazu ist der Anteil der 40- bis 49-Jährigen um zehn Prozentpunkte auf 22% zurückgegangen, während der Anteil der Fachkräfte zwischen 30 und 39 Jahren sowie der unter 30-Jährigen relativ konstant geblieben ist. Das zeigen aktuelle Auswertungen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF).
Rund um „Kinder und Familien mit Fluchterfahrung in der Kindertagesbetreuung“ drehte sich eine schon frühzeitig ausgebuchte Konferenz des nifbe in der Hochschule Hannover. Sie war der Auftakt zu neun weiteren Regionalkonferenzen in diesem und nächsten Jahr zu diesem Thema an verschiedenen Standorten in Niedersachsen.

wuttig 150Wie nifbe-Vorstand Dieter Wuttig zur Begrüßung ausführte, sollen die Konferenzen die Praxis der Kindertagesbetreuung bei dieser aktuellen Herausforderung unterstützen und ihr Wissen und Orientierung vermitteln. Mit Blick auf die wichtige Integrationsarbeit in KiTa und Kindertagespflege stellte er dem Merkel-Satz „Wir schaffen das!“ ein tatkräftiges „Wir machen das!“ zur Seite. Er unterstrich die im Grundgesetz verankerte „unantastbare Würde des Menschen“ und in diesem Sinne gelte es, die geflüchteten Kinder zu stärken und zur Eigenständigkeit zu führen – „und dies nicht nur aus humanitärer, sondern auch gesamtgesellschaftlicher Sicht“.

Interview mit Prof. Dr. Heidi Keller


In einer kleinen Interviewreihe möchte das nifbe die aktuelle Herausforderung durch die nun verstärkt auch in den KiTas ankommenden Kinder und Familien mit Fluchterfahrung aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Den Auftakt macht im Gespräch mit Karsten Herrmann Prof. Dr. Heidi Keller, die dafür plädiert, kulturelle Vielfalt ernst zu nehmen und tatsächlich als Chance und Bereicherung zu sehen. Sie kritisiert zugleich unseren westlichen Ego- und Ethnozentrismus, der sich in der Kita zum Beispiel bei den gängigen Eingewöhnungsmodellen festmacht.

In der Folge werden nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer und Prof. Dr. Claudia Solzbacher Themen wie Selbstwirksamkeit und Selbstkompetenzen, die Sprachförderung und die Rolle der Haltung der Pädagogischen Fachkräfte im Hinblick auf Kinder mit Fluchterfahrungen in der KiTa in den Blick nehmen.

Was macht Fachberatung im Spannungsfeld von Beratung und Prozessbegleitung, Dienst- und Fachaufsicht oder Qualitätsmanagement im Kern aus? Diese Frage stand im Fokus des mittlerweile dritten niedersächsischen Fachtages Fachberatung unter dem Titel „Fachberatung 2026? Die Zukunft denken!“. Auf den Fachtagungen zuvor waren der bundesweite Status Quo und die große Heterogenität der Aufgabenprofile von Fachberatung sowie aktuelle Entwicklungen beleuchtet und zusammengetragen worden.
Bis zum 30. September 2016 können Träger von öffentlich geförderten Kindertageseinrichtungen ihr Interesse an der Förderung im Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ bekunden.

Herbstakademie 2016 der Akademie für Leseförderung Niedersachsen


Die Akademie für Leseförderung Niedersachsen veranstaltet am 23. November 2016 in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Kultusministerium, der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek und der Stiftung Lesen eine Herbstakademie zum Thema „Integration durch Sprache und Lesen. Familie im Fokus“. Doris Schröder-Köpf, Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, wird zur Einführung über Willkommenskultur für zugewanderte Familien in Niedersachsen sprechen. Fachvorträge und Praxisbeispiele von Initiativen in Niedersachsen zeigen, wie Familien aktiv in die Sprach- und Leseförderung von zugewanderten Kindern und Jugendlichen mit einer anderen Herkunftssprache als Deutsch eingebunden werden können. Die Tagung findet in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover statt. Sie richtet sich an alle Interessierte, insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bibliotheken, Kitas und Schulen sowie Ehrenamtliche.
Die NetzWerkstatt einfallsreich! in Hannover öffnet am 23. September ihre Türen für das interessierte Fachpublikum. Die NetzWerkstatt einfallsreich! ist eine Materialsammlung aus Produktionsresten von Industrie und Handwerk und basiert auf dem Grundgedanken der REMIDA aus der Reggiopädagogik. Das zentrale Ziel ist es, das schöpferische Denken und Lernen von Kindern und auch Erwachsenen zu fördern und vielfältige Lerngelegenheiten zu ermöglichen. Im Zusammenspiel von ästhetischer Erfahrung, wertschätzenden Dialogen und anregender Umgebung soll es Kindern ermöglicht werden Phänomene in ergebnisoffenen Prozessen zu entdecken, elementare Zusammenhänge zu verstehen und ihre Ideen fantasievoll ausdrücken zu können.
Eine interdisziplinäre Tagung der Universität Hildesheim widmet sich am 8. und 9. September den Dimensionen des Narrativen in Bildern und Texten. Sie fragt insbesondere nach den Schnittstellen, Überlagerungen und Konvergenzen im narrativen Raum zwischen Text und Bild. Im Fokus stehen solche Medien, die Bild und Text verbinden: Bilderbücher, Graphic Novels, historische Buchmalereien. Expert/innen für das Narrative aus Kunst und Kulturwissenschaft, Literatur- und Kunstdidaktik, Anthropologie und Bildungswissenschaften treten in Dialog und diskutieren, wie sich das Narrative in Bild und Text konstituiert, mit welchen Mitteln Bilder und Texte erzählen und wie sie Resonanzen erzeugen.