Mehr als 50 Professorinnen und Professoren aus den Bereichen frühkindliche Entwicklung, Bildung und Erziehung fordern die Bundesregierung auf, ein Gesetz zur Verbesserung der Qualität in Kita und Kindertagespflege auf den Weg zu bringen:

"Die Forschung zu frühkindlicher Entwicklung und institutioneller Bildung, Erziehung und Betreuung liefert eindeutige Belege: Investitionen in strukturelle Rahmenbedingungen der Kindertagesbetreuung führen zu einer verbesserten pädagogischen Qualität und wirken sich förderlich auf kindliche Bildungs- und Entwicklungsverläufe aus. Dieses Wissen ist empirisch abgesichert und gut dokumentiert - jetzt muss es genutzt werden! Die Verantwortung dafür, WIE dies geschieht, liegt nach wie vor in den Bundesländern, bei den Kommunen und Trägern. Dafür, DASS diese Erkenntnisse umgesetzt werden, bedarf es jedoch enormer Ressourcen mit Unterstützung des Bundes. Um allen Kindern unabhängig von Herkunft und Wohnort gleiche Chancen zu ermöglichen, muss jede künftige Bundesregierung sicherstellen, dass auch in finanzschwachen Regionen ein bedarfsgerechter quantitativer und qualitativer Ausbau von Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege ermöglicht wird. Es sollte dabei sichergestellt werden, dass die Mittel tatsächlich in der Kindertagesbetreuung und bei den Kindern ankommen.
Viele Kinder besuchen in diesen Tagen zum ersten Mal eine Kita oder die Kindertagespflege. Für Eltern ist es natürlich wichtig, dass sich der eigene Nachwuchs dort auch wohl fühlt und bestmöglich gefördert wird. Da hilft es vielleicht zu wissen, dass der weitaus größte Teil der Mütter und Väter, die bereits ein entsprechendes Angebot nutzen, ihr Kind dort in guten Händen weiß. Genau das zeigt jetzt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesprogramms Qualität vor Ort.

Schwangere und Familien mit kleinen Kindern können auch künftig auf Frühe Hilfen bauen: Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley unterzeichnete heute beim Besuch einer Kinderklinik in Halle gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne die Verwaltungsvereinbarung zur Bundesstiftung Frühe Hilfen. Damit stellt der Bund künftig Ländern und Kommunen Geld für den Ausbau der Netzwerke Frühe Hilfen und die psychosoziale Unterstützung von Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr zur Verfügung.

Neue Landesregierung muss die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Niedersachsen weiter tatkräftig und wirkungsvoll fortführen


Der Landesbehindertenbeirat und die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Petra Wontorra, erwarten von einer zukünftigen Landesregierung, dass die Umsetzung der Inklusion in Niedersachsen auf Grundlage des niedersächsischen Aktionsplanes Inklusion konsequent fortgeführt wird.

Den heute veröffentlichten „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung (siehe hier: Zahlen und Daten zur KiTa-Qualität in Niedersachsen) kommentiert Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt:

Nur geringe Verbesserung der KiTa-Qualität und enorme Unterschiede # 3.300 Fachkräfte und 152 Millionen Euro jährlich zusätzlich nötig

Die Qualität der niedersächsischen Kitas hat sich nur geringfügig verbessert. Das zeigt sich vor allem an der Entwicklung des Personalschlüssels. Kamen zum 1. März 2012 noch 4,2 ganztags betreute Kinder auf eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft in Krippengruppen, waren es im März 2016 rein rechnerisch 3,9 Kinder. In Kindergartengruppen verbesserte sich der Personalschlüssel stärker als im Krippenbereich, und zwar von 8,8 auf 8,3 Kinder pro Fachkraft. Dennoch sind die Personalschlüssel in Niedersachsen für die jüngeren Kinder nach Hamburg (1 zu 5,1) unter allen westdeutschen Bundesländern die ungünstigsten. Kindergartenkindern hingegen bietet Niedersachsen die bundesweit drittgünstigste Betreuungsrelation. Das zeigt das Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung.
Der Wohnort entscheidet innerhalb Deutschlands über die Bildungschancen von Kindern. Die Personalschlüssel in Kitas variieren von Kreis zu Kreis, das zeigt das Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme. Für einen flächendeckenden kindgerechten Personalschlüssel werden laut Bertelsmann-Stiftung bundesweit über 100.000 zusätzliche Fachkräfte und rund 5 Milliarden Euro jährlich benötigt.

Wie können ErzieherInnen im Alltag lange fit und gesund bleiben?


9783779933137Dass „Kinderlärm“ so laut wie ein Rasenmäher ist, hat im Volksmund inzwischen die Runde gemacht. Nicht selten klagen Anwohner von Kitas und Spielplätzen gegen diese vor Gericht auf Grund von Lautstärke. Wie hoch die psychischen und physischen Belastungen am Arbeitsplatz Kita wirklich sind und wie Mitarbeiterinnen von Kindertagesstätten aktiv ihre Gesundheit fördern können untersuchten von 2010 bis 2012 MitarbeiterInnen der Alice –Salomon-Hochschule Berlin in nordrhein-westfälischen Kitas (STEGE-Studie).

Durch den rasanten Ausbau der Krippenplätze in Niedersachsen ist zugleich auch ein großer Qualifizierungsbedarf für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren entstanden – denn nicht immer sind die pädagogischen Fachkräfte in ihrer Ausbildung oder in ihrem bisherigen Tätigkeitsbereich genügend auf diese Zielgruppe vorbereitet. Auf große Resonanz ist so auch eine vom nifbe angebotene Qualifizierung für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren in Krippen und KiTas gestoßen. Von 2012 bis heute nahmen in ganz Niedersachsen mehr als 2.000 Einrichtungen an den kostenlosen Angeboten teil.
Die Bedeutung einer professionellen Führung und Leitung für die Qualität in Kindertageseinrichtungen (KiTas) ist empirisch bereits belegt. Fakt ist allerdings, dass die Bedingungen vor Ort nicht immer ausreichen, um den Ansprüchen einer guten Leitungsausübung gerecht werden zu können.