Gute Arbeitsbedingungen erleichtern Umgang mit Belastungen und halten Kita-Fachkräfte im Job

Wenn Betreuungsplätze ausgebaut werden, darf die Qualität in Kindertageseinrichtungen nicht auf der Strecke bleiben. Sie ist entscheidend vom pädagogischen Personal und damit auch von dessen Arbeitsbedingungen abhängig. Das Forschungsprojekt "Qualität der Arbeitsverhältnisse und Arbeitsbedingungen frühpädagogischer Fachkräfte in Deutschland" (AQUA) hat deshalb über 8.000 Kita-Leitungen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Trägervertretungen in 16 Bundeländern befragt.

Mehr als zwei Drittel (72%) aller befragten Fachkräfte fühlt sich für seinen Einsatz in der Kita nicht angemessen wertgeschätzt, mit Aufstiegschancen oder anderen Anerkennungen belohnt. Dieser Wert sinkt, umso besser die Arbeitsbedingungen sind, zum Beispiel die räumliche Ausstattung, die Sicherheit am Arbeitsplatz, die Bezahlung, die Personal-Kind-Relation, Zeit für die Vor- und Nachbereitung sowie das Verhältnis unter den Kollegen und zwischen Team und Vorgesetzten. In der Gruppe, die unter schlechten Bedingungen arbeitet, finden 89% der Fachkräfte, dass sie für ihre Anstrengungen nicht genug Gratifikationen bekommen, in der Gruppe mit guten Arbeitsbedingungen sehen das hingegen nur 39% so. Positive Arbeitsbedingungen erleichtern demnach den Umgang mit Belastungen. Dies gilt auch für Kita-Leitungen, unter denen besonders viele ein Ungleichgewicht zwischen Wertschätzung und Anstrengung wahrnehmen.


Fachkräfte sind unter guten Arbeitsbedingungen zufriedener


Mit zunehmender Qualität der Arbeitsbedingungen steigt bei allen Fachkräften die allgemeine Arbeitszufriedenheit. Zudem können gute Arbeitsbedingungen dazu beitragen, Leitungen und Fachkräfte auch bei hohen Anforderungen zu halten: Unter schlechten Arbeitsbedingungen fühlt sich nur ein knappes Drittel der Leitungskräfte (32%) und etwas über ein Fünftel der Kita-Fachkräfte ohne Leitungsfunktion (23%) an den Träger gebunden. In der Gruppe mit guten Arbeitsbedingungen sind es 85 bzw. 69%. "Da Personen mit einer stark ausgeprägten Bindung seltener kündigen, sollte den Verantwortlichen im eigenen Interesse und im Hinblick auf den Fachkräftemangel daran gelegen sein, diese Bindung zu halten bzw. zu erhöhen", sagt Dr. Inge Schreyer vom Staatsinstitut für Frühpädagogik.


Über AQUA

Für das Projekt "Qualität der Arbeitsverhältnisse und Arbeitsbedingungen frühpädagogischer Fachkräfte in Deutschland" (AQUA) hat das Staatsinstitut für Frühpädagogik in München zwischen September 2012 und Januar 2013 10 Prozent aller Kitas in Deutschland zufällig ausgewählt und schriftlich befragt. Nach der Datenbereinigung gingen die Antworten von 1.455 Kita-Leitungen, 5.152 Fachkräften ohne Leitungsfunktion und 1.524 Trägervertreter/innen (öffentlich/kirchlich/frei) in die Berechnungen ein.

Weitere Informationen: www.aqua-studie.de


Quelle: Staatsinstitit für Frühpädagogik