Weitere Auszeichnungen gehen nach Kasendorf, Hannover, Ludwigshafen, Dresden, Berlin, Meyenburg, Gelsenkirchen und Aschersleben

Zwanzig Kitas und lokale Bündnisse für frühe Bildung aus zwölf Bundesländern wurden gestern abend für ihr herausragendes Engagement bei der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2023 in Berlin gefeiert. Zum sechsten Mal verliehen das Bundesfamilienministerium, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und weitere Partner*innen die begehrte Auszeichnung an fünf Kitas und fünf Bündnisse für ihre außergewöhnliche Leistung in der frühen Bildung, Betreuung und Erziehung.


Kitapreis„Wer sich für die Bildung von Kindern engagiert, öffnet ihnen tausend Türen für das spätere Leben. Ich freue mich, dieses wichtige Engagement heute ins Scheinwerferlicht auf die große Bühne zu bringen. Der Deutsche Kita-Preis gibt pädagogischen Fachkräften Gelegenheit zu zeigen, wie vielfältig ihr Berufsalltag ist. Und er veranschaulicht auf einzigartige Weise, was die Wissenschaft längst belegt hat: Investitionen in die frühkindliche Bildung lohnen sich“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus in ihrer Eröffnungsrede. „Herzlichen Glückwunsch an alle, die sich mit großer Expertise, Einfallsreichtum und ganz viel Herzblut jeden Tag dafür einsetzen, dass unsere Kinder bestmöglich gefördert werden und gut aufwachsen“, gratulierte Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, den Preisträger*innen des Abends. Durch die Preisverleihung führte Moderatorin Barbara Schöneberger. Für musikalische Unterhaltung sorgten der Singer-Songwriter JORIS sowie der Kinderchor der Al-Farabi Musikakademie.

"Kita des Jahres" aus Halle in Sachsen-Anhalt

Der erste Platz in der Kategorie „Kita des Jahres“ und damit 25.000 Euro Preisgeld gingen an die Kita Heide-Süd in Halle, Sachsen-Anhalt. Die Kita hat die Jury unter anderem mit ihren besonderen partizipativen Strukturen überzeugt. Die Impulse der Kinder entscheiden über den Tagesablauf, sodass die Kinder jeden Tag ihren eigenen Rhythmus leben: für sie ist alles freiwillig und es gibt keine strukturellen Vorgaben durch einen festen Tagesablauf oder angeleitete Gemeinschaftssituationen, stattdessen lassen sich die Fachkräfte von den Interessen und Bedarfen der Kinder leiten. Sie ermöglichen ihnen das freie Spielen und sehen sie als eigenständige und kompetente Menschen, die selbstbestimmt ihren Interessen nachgehen können. Die Kita kennt den Sozialraum der Familien, pflegt sehr enge Beziehungen zu den Eltern und bezieht die Familien aktiv in das Kita-Leben ein. Die Fachkräfte haben eigenaktiv Qualitätsstandards für eine kinderrechtsbasierte pädagogische Arbeit entwickelt, richten ihr Handeln konsequent an den Kinderrechten aus und reflektieren ihre Arbeit gemeinsam systemisch mit den Kindern.

AG Nordstadt aus Hildesheim belegt 1. Platz für ein Lokales Bündnis

In der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“ belegte das niedersächsische Bündnis AG Nordstadt aus Hildesheim den ersten Platz. Dieses Bündnis erhielt ebenfalls 25.000 Euro Preisgeld.
Das Bündnis zeigt eine herausragende Wirkkraft in dem von Armut und Migration geprägten Sozialraum. Alle Akteur*innen aus dem Quartier sind vertreten, darüber hinaus gelingt es dem Bündnis ungewöhnliche Bündnispartner*innen zu gewinnen. Hervorzuheben ist die starke Beteiligung der kinderärztlichen Dienste und die Einbindung der Uni Hildesheim. Das breite Zusammenwirken der unterschiedlichen Akteur*innen ermöglicht einen multiperspektivischen Blick auf Kinder und Familien sowie passgenaue Angebote. Die AG Nordstadt zeichnet sich durch eine beispielhafte partizipative Haltung aus. Die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder und Familien sind Ausgangspunkt bei der Gestaltung von Angeboten und Projekten, wodurch sich die Kinder und ihre Familien als selbstwirksame Gestalter*innen ihres Bildungsweges und Sozialraums erleben.

"Campuskinder" aus Hannover unter den Zweitplatzierten "Kitas des Jahres"

Die Kindertagesstätte Arche Noah aus Kasendorf (Bayern), die Campuskinder aus Hannover (Niedersachsen), die Protestantische Kita Regenbogen aus Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) sowie die Kita Bergfelderweg aus Dresden (Sachsen) durften sich über ein Preisgeld von je 10.000 Euro und eine Trophäe freuen.

Auch das Kitanetzwerk Kiezanker 36 aus Berlin, das Netzwerk Kind aus Meyenburg (Brandenburg), das Bündnis ZUSi – Zukunft früh sichern aus Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) sowie die Schackstedter Strolche aus Aschersleben (Sachsen-Anhalt) erhielten ein Preisgeld von je 10.000 Euro und eine Trophäe.

Publikumspreis geht nach Kasendorf in Bayern

Rosa Wetscher, Redaktionsleiterin der Marke ELTERN bis 2023, ehrte auf der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2023 die Kindertagesstätte Arche Noah aus Kasendorf mit dem Publikumspreis – dem ELTERN-Sonderpreis. Die Kita hat in einem Online-Voting im April 2023 die meisten Stimmen erhalten. Neben einer Trophäe bekommt die Kita den „Leseschatz“, mehrere von der Redaktion des ELTERN-Magazins zusammengestellte Pakete mit Kinderbüchern für Ein- bis Sechsjährige.


Wertschätzung für alle Finalist*innen

Auf der Preisverleihung ging niemand leer aus. Auch die Kitas und lokalen Bündnisse, die keinen ersten oder zweiten Platz belegten, erhielten jeweils 1.000 Euro als Anerkennung für ihre herausragende Arbeit.

Quelle: Presseinfo Deutscher Kitapreis