Vor wenigen Minuten ist die Landtagsdebatte zum KiTaG zu Ende gegangen und ein zusätzlicher Stufenplan für die dritte Fachkraft scheint jetzt realistisch.

In der Landtagsdebatte verwiesen Kultusminister Grant Hendrik Tonne und der bildungspolitische Sprecher der SPD, Stefan Politze, auf das bisher Erreichte wie den massiven Platzausbau, die Fachkräftegewinnung und die Beitragsfreiheit. Tonne sprach von einer „hohen Priorität“ der Regierung für die frühkindliche Bildung und sah das NKiTaG als ein „Baustein“ und eine „tragfähige Grundlage“ für das zur Zeit Machbare. Als mittelfristige Perspektive kündigten sie aber auch einen „Stufenplan für die 3 KiTa-Kraft“ an, der im Kultusausschuss zusammen mit einem entsprechenden Entschließungsantrag vorgelegt werden soll.

Mareike Wulff, bildungspolitische Sprecherin der CDU, wies noch einmal grundsätzlich auf ein Dilemma des „immer mehr“ hin – ein immer mehr im Hinblick auf Plätze, Betreuungszeiten und Personal. Daher müssten wir „ausbilden, ausbilden, ausbilden“ und auch Quereinsteiger*innen in die KiTas holen, wie es jetzt durch das neue KiTag ermöglich werden soll.

"Fachkräfte werden im Stich gelassen"

Engagiert wandten sich die bildungspolitischen Sprecher*innen der FDP und der GRÜNEN, Björn Försterling und Julia Willi Hamburg, gegen das vorliegende NKiTaG: Selten habe ein Gesetz so flächendeckende Ablehnung erfahren und die KiTa-Fachkräfte würden hiermit komplett im Stich gelassen. Björn Försterling forderte verbesserte Rahmenbedingungen für die zeitgemäßen Qualitätsanforderungen – von der dritten KiTa-Kraft über die Ausbildungsvergütung oder mehr Verfügungs- und Leitungszeiten bis hin zum Rechtsanspruch auf Inklusion.

Volker Bajus, Sprecher der GRÜNEN für Kinder und Jugend, sah die Fachkräfte „schon lange an der Belastungsgrenze und oftmals darüber hinaus“. Daher müsse der Teufelskreis aus „schlechten Arbeitsbedingungen, schlechter Bezahlung und Fachkräftemangel“ durchbrochen werden.

Gefordert wurde von der Opposition ein fraktionsübergreifender „Pakt für die KiTa-Qualität“ und ein Stufenplan für die dritte KiTa-Kraft - dieser scheint sich jetzt anzudeuten und spannend wird zu sehen sein, wie sich dieser Stufenplan in den weiteren Beratungen im Hinblick auf Zeitperspektive, Finanzierung und Verbindlichkeit konkret gestalten wird.


Einen Überblick über den bisherigen Diskussionsstand finden Sie hier:

https://www.nifbe.de/infoservice/aktuelles/1823-in-der-diskussion-das-neue-kitag


Karsten Herrmann