In der innovativen Konzeption des nifbe stellen die mit jährlich rund 2,4 Millionen Euro geförderten Projekte des nifbe einen wichtigen Motor für die regionale Vernetzung und den wechselseitigen Transfer zwischen Forschung und Praxis dar.
Auf einer ersten „Transfer-Konferenz“ des nifbe in Hannover diskutierten nun knapp 100 MitarbeiterInnen und Träger der derzeit 40 laufenden nifbe-Projekte gemeinsam mit Netzwerk-Managern und Beiratsmitgliedern des nifbe sowie Vertretern der Ministerien die Potenziale von Vernetzung und Transfer.
Wie die nifbe-Vositzende Prof. Dr. Renate Zimmer in ihrer Einleitung herausstellte, werden in den Transfer- und Forschungsprojekten des nifbe „auf kreative und innovative Weise neue Modelle und Konzepte für die bessere Begleitung und Förderung der Kinder in Elternhaus, Kita und Tagespflege entwickelt und erprobt“. Es zeige sich hier eine „neue Kooperationskultur“ zwischen Praxis, Ausbildung, Weiterbildung und Hochschule. So stünden die Akteure der frühkindlichen Bildung und Entwicklung im engen Austausch, lernten voneinander, befruchteten sich gegenseitig und entwickelten ihre Projekte Hand in Hand. „Sie setzen“, so Zimmer, „damit auch ein Zeichen, dass die qualitative Weiterentwicklung des Elementarbereichs nur möglich ist, wenn alle Beteiligten sich auf Augenhöhe begegnen und an einem Strang ziehen.“
Transferprojekte als Motor der Innovation
Die nifbe-Vorsitzende wies darauf hin, dass die Transfer-Projekte einerseits eine Motor für die Innovation in den Regionen seien, indem sie sich an den dortigen Bedarfen orientierten, die regionale Angebotsstruktur verbesserten und neue Kooperationen initiierten bzw. vorhandene etablierten. Andererseits sollten sie aber auch zu einem Motor für die landesweite Innovation werden. Ziel des nifbe sei es, die Konzepte und Ergebnisse dieser Projekte möglichst flächendeckend zu implementieren und nachhaltig zu verankern.
Wie Moderatorin Maria Korte-Rüther ausführte, dienten diesem Ziel auch die im nächsten Jahr startenden landesweiten Fach- bzw. Experten-Foren des nifbe zu Themen wie „Elternbildung“, „Sprachförderung“, „Naturwissenschaft und Technik“ oder auch „Professionalisierung“. Hier würden Konzepte und Erkenntnisse aus den Regionen und ihren Modellprojekten sowie aus der Wissenschaft ausgewertet, gebündelt und bei Bedarf weiter entwickelt und angepasst.
Die Chancen von Netzwerken sowie ihre Gelingens-Bedingungen und auch möglichen Stolpersteine präsentierten in zwei Grundsatzreferaten Dorothea Minderop aus dem niedersächsischen Kultusministerium sowie Prof. Dr. Peter Paulus von der Leuphana-Universität. Als Basis für eine gelungene Vernetzung und Kooperation stellten sie unisono die „gleiche Augenhöhe, gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen und einen spürbaren Nutzen für alle Beteiligten“ dar. In den Netzwerken mit ihrer nicht hierarchischen und flexiblen Struktur sowie ihrer Entwicklungsoffenheit liege eine hohe „Innovationskraft“ und das Ganze sei hier durch das Zusammenkommen verschiedener Perspektiven und Kompetenzen „immer mehr als die Summe der einzelnen Teile“. Netzwerke seien daher eine adäquate Antwort auf die Herausforderungen einer zunehmend komplexer werdenden Gesellschaft. Grundlage dafür sei ein professionelles Wissensmanagement zwischen den Netzwerk-Partnern.
Platz für regen Austausch bot auf der ersten nifbe-Transfertagung eine Projektgalerie, in der die 40 Transfer- und Forschungsprojekte sich in Themen-Clustern auf großformatigen Plakaten vorstellten. Neben der „Elternbildung“ widmen sich viele der niedersächsischen Projekte der „Professionalisierung“ und „Weiterbildung“ der pädagogischen Fachkräfte in KiTa und Tagespflege. Aber auch Themen wie „Kulturelle Bildung“, „Naturwissenschaft und Technik“ oder „Sprachförderung“ stehen hier im Fokus. An den inhaltlichen Schnittstellen wurden zwischen den Projekt-Verantwortlichen aus ganz Niedersachsen Verbindungen geknüpft und erste Transfer- sowie Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den Regionen eruiert.
"Neue Kultur der Kooperation"
Vertieft wurde der Austausch noch einmal in Workshops zu den Themen „Professionalisierung“, „Elternbildung“ sowie „Vernetzung und Kooperation“. Hier wurde deutlich, dass sich mit den nifbe-Projekten tatsächlich eine neue „Kultur der Kooperation“ zwischen den Akteuren der frühkindlichen Bildung und Entwicklung etabliert. Trotz natürlich auch vorhandener Stolpersteine und Reibereien aufgrund durchaus unterschiedlicher Kulturen zwischen Praxis, Aus- und Weiterbildung sowie der Forschung wurde ein sehr positives Fazit der eingegangenen Kooperationen gezogen. Als Idealfall zeigte sich eine nicht zu knapp gehaltene Vorlaufzeit, bei der die Kooperationspartner ein Projekt von Anfang an gemeinsam entwickeln und dabei beispielsweise die Praxis- und Forschungsanforderungen sorgfältig austarieren können.
„So zeigen uns“, wie Prof. Dr. Renate Zimmer,ausführte, „die nifbe-Projekte schon einmal im Kleinen, wohin sich auch das große Ganze entwickeln muss: Zu mehr Transparenz und Durchlässigkeit, zu mehr Miteinander und Kooperation - und vor allen Dingen auch zu mehr gegenseitiger Wertschätzung, zu einem Agieren auf gleicher Augenhöhe.“