In den Samtgemeinden Bersenbrück und Artland im Osnabrücker Land nehmen jetzt sieben frisch ausgebildete Familienbesucherinnen ihre Arbeit auf. Mit einem innovativen Ansatz sollen sie zukünftig Familien mit Migrations-Hintergrund unterstützen und insbesondere auch zu einer besseren Bildungsbeteiligung und Förderung der Kinder beitragen.

Die Familienbesucherinnen haben selbst einen Migrations-Hintergrund und sind im Rahmen eines vom nifbe geförderten Modellprojektes der Fachhochschule Osnabrück und der Samtgemeinden Artland und Bersenbrück für ihre Tätigkeit ausgebildet worden. Über ein halbes Jahr hinweg haben sie sich neben theoretischem Rüstzeug wie Gesprächsführung und Moderation insbesondere mit den in den Gemeinden vorhandenen Beratungs- und Unterstützungs-Angeboten bekannt gemacht. Die Frauen stammen selber aus der Mitte der Zielgruppen und haben sich mit viel Mut und Engagement zu ihrer neuen Tätigkeit entschlossen. Sie sprechen mindestens zwei Sprachen, die meisten neben deutsch noch russisch oder türkisch und kennen die unterschiedlichen Kulturkreise und ihre Besonderheiten. Dadurch bringen sie ein großes Verständnis für die Bedürfnisse der Neu-Bürger mit und dürfen auf eine große Akzeptanz bei ihren Unterstützungsmaßnahmen hoffen.


Ansprache auf gleicher Augenhöhe

Schon die Ansprache und Ausbildung der neuen Familienbesucherinnen werten die Projekt-Mitarbeiterinnen Nele Haddou und Heidrun Wulfekühler als einen ersten Schritt zur verbesserten Integration. Die Ausbildung“, so Haddou und Wulfekühler, „war für alle Beteiligten ein spannender, emotionaler und höchst lehrreicher Prozess“. Es habe sich gezeigt, dass für einen gelungenen Integrationsprozess auf allen Seiten die Bereitschaft da sein muss, „sich verstehen, vertrauen und unterstützen zu wollen“.


Modellhaft sollen in dem Projekt „Familienbesucherinnen“ die Theorie und die Praxis verzahnt und niedrigschwellige Unterstützungs-Möglichkeiten für Familien mit Migrations-Hintergrund erprobt werden. Wie Projekt-Leiterin Gerda Wesseln-Borgelt von der Fachhochschule Osnabrück erläuterte, „haben wir in einem vernetzten Ansatz mit vielen Akteuren aus den Samtgemeinden Kontakt aufgenommen, um die unterschiedlichen Sichtweisen wahrzunehmen und die bisherigen Aktivitäten und Erfahrungen im Bereich der Integration zu erfassen und den gegenseitigen Austausch gezielt zu fördern.“ Dieser Ansatz wird auch von den beiden Gemeinden intensiv mitgetragen, denn, so lautet es aus den Rathäusern,  „das Projekt der Familienbesucherinnen bietet eine erfolgversprechende Möglichkeit, gemeinsam Brücken für eine gelungene Integration zu bauen.