Zu teils dramatischen Befunden kommt die neue DKLK-Studie im Hinblick auf die Lage in der institutionellen Kinderbetreuung. Insbesondere die aktuelle Personalsituation gibt dabei Anlass zur „Alarmstufe rot!“ Ziel der seit 2015 unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Haderlein durchgeführten repräsentativen Befragung ist es, ein umfassendes Bild der Eischätzungen und Gefühlslagen von Leitungskräften zu aktuellen Praxisfragen im Feld der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung zu liefern.

Die zentralen Ergebnisse:

  • Unter den Kita-Leitungen herrscht herbe Enttäuschung über die Politik. Eine große Mehrheit empfindet von dieser Seite kaum Wertschätzung für die eigene Arbeit.
  • Die Bezahlung pädagogischer Fach- und Leitungskräfte ist vollkommen unzureichend. Vor allem Kita-Leitungen ohne Freistellung empfinden dies so.
  • Die Personalsituation in deutschen Kitas ist dramatisch. Knapp die Hälfte der Einrichtungen ist aktuell unterbesetzt. 90 % mussten in den vergangenen 12 Monaten zumindest zeitweise mit einer bedenklichen Personalunterdeckung arbeiten. Eine wichtige Ursache ist der Fachkräftemangel. Nachbesetzungen dauern viel zu lange, oft mehrere Monate.
  • Die mangelnde Personalausstattung hat konkrete Konsequenzen: In zahlreichen Kitas steht die Reduzierung von Angeboten und Öffnungszeiten regelmäßig auf der Tagesordnung.
  • Zunehmende Bürokratisierung und Regulierung werden als starke Belastung empfunden und gehen auf Kosten der pädagogischen Gestaltungsfreiheit.


Als Konsequenz aus den Studienergebnissen werden vom DKLK folgende Forderungen aufgestellt:

  • eine stärkere gesellschaftliche, monetäre und sich in der Ressourcenausstattung widerspiegelnde Anerkennung der Leistungen aller frühpädagogischen Fach- und Führungskräfte
  • eine verlässliche und hinreichende Finanzierung des gesamten Bereichs „Kindertagesstätten“ mit dem Ziel einer Annäherung an die wissenschaftlich empfohlene Fachkraft-Kind-Relation
  • die sofortige Beseitigung unhaltbarer Personalunterdeckung, die die Sicherheit von Kindern gefährdet und ein Haftungsrisiko für Träger und Leitungen darstellt
  • eine Gesamtstrategie für die Bekämpfung des Fachkräftemangels mit einem flächendeckenden Maßnahmenpaket zur Gewinnung von Nachwuchsfachkräften


Zum Download der Studie