Unter der Koordination des Projektes „Chance Quereinstieg“ soll am 5. Juni 2019 ein bundesweiter Aktionstag zur „Klischeefreien Vielfalt in KiTas“ stattfinden. Dafür sollen ein starkes Bündnis geschmiedet (das nifbe ist auch dabei!) und viele Praxiseinrichtungen zum Mitmachen gewonnen werden.
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Wieso ein bundesweiter Aktionstag?


Einerseits: Kindertageseinrichtungen sind beispielhafte Orte gelebter Heterogenität - und das soll öffentlich gemacht werden. Tagtäglich gestalten Fachkräfte die Arbeit mit heterogenen Kindergruppen und Eltern. Sie arbeiten hierbei professionell und wertschätzend und tragen dazu bei, herkunftsbedingte Ungleichheiten abzubauen.

Kitaträger, Modellprogramme und Fachinstitutionen unterstützen sie dabei, sich weiter zu entwickeln: Nicht nur Sprachförderprogramme wie das Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ oder das ESF-Bundesmodellprogramm „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ zählen dazu, auch Fachinstitutionen wie Kinderwelten und die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte.

Zudem werden Kitateams und Klassen an den Fachschulen für Sozialpädagogik heterogener. Quereinsteiger*innen, Männer, Menschen mit im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen oder andere bisher unterrepräsentierte Personengruppen finden ihren Weg in die Einrichtungen und in die Fachschulen. Diese Entwicklung ist erwünscht und bietet Chancen.

Andererseits: Nicht immer können Kindertageseinrichtungen bzw. Fachkräfte und Fachschulen diesen hohen Ansprüchen, die mit der Arbeit in bzw. mit heterogenen Gruppen einhergehen, gerecht werden. Auch das soll beim Aktionstag thematisiert werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sei es, weil die Fachkräfte nicht ausreichend qualifiziert wurden, sie noch zu wenig Erfahrung haben, die entsprechenden Konzepte zur Personalentwicklung nicht vorliegen, oder weil sie nicht mit den dafür notwendigen Ressourcen ausgestattet werden.
Zudem sind Kindertageseinrichtungen und Fachschulen Teil gesellschaftlicher Diskurse und Entwicklungen. Auch unter pädagogischen Fachkräften finden sich ablehnende Positionen und diskriminierende Einstellungen gegenüber bestimmten Personengruppen.

Zum Aktionstag

Mit einem bundesweiten Aktionstag möchten wir den Blick auf Beispiele guter (Heterogenitäts)Praxis richten und thematisieren, wie Kindertageseinrichtungen und Fachschulen all diese Herausforderungen professionell bewältigen (können) und welche personellen und finanziellen Ressourcen es dafür braucht. Damit möchten wir zeigen, welchen wertvollen Beitrag Kindertageseinrichtungen für eine heterogene Gesellschaft leisten.

Ziele des bundesweiten Aktionstags:
Erstens soll an diesem Tag hervorgehoben werden, welchen Beispielcharakter Kindertageseinrichtungen für das Zusammenleben und -arbeiten heterogener Gruppen und Teams haben können und welcher Gewinn damit verbunden ist. Die verschiedenen Heterogenitätsdimensionen (z.B. Alter, ökonomische Lebenslagen, Gender, sexuelle Orientierung, Familienformen, Herkunft) sollen dabei ebenso Ausdruck finden, wie die verschiedenen Akteursgruppen, die die Vielfalt in Kitas abbilden, seien es die Kinder, ihre Eltern oder die Teams.
Auch Fachschulen bzw. Fachakademien für Sozialpädagogik und Hochschulen sind eingeladen, am Aktionstag sichtbar zu machen, wie Heterogenität in der Ausbildung umgesetzt wird, beispielsweise im Unterricht, beim Lehrpersonal, in der Schüler*innenschaft, in der Lernortkooperation oder auch auf institutioneller Ebene.

Zweitens sollen die Herausforderungen, die mit „Vielfalt in Kitas“ verbunden sein können, benannt und Lösungsstrategien zur Bewältigung aufgezeigt werden. Hierbei soll auch betont werden, dass zur Bearbeitung der Herausforderungen Ressourcen und Konzepte benötigt werden.

Drittens möchten wir mit dem bundesweiten Aktionstag, gemeinsam mit Ihnen, ein Zeichen gegen Anti-Gender-, Anti-Heterogenitäts- Tendenzen und gegen Diskriminierung setzen, auch in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung.

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Quelle: Koordinationsstelle Chance Quereinstieg / Redaktion