nifbe begleitet Bundesprogramm „Kita-Einstieg“

Unter der Leitung von Prof. Dr. Renate Zimmer übernimmt eine Arbeitsgruppe des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) von 2017 – 2020 die wissenschaftlich-konzeptionelle Prozessbegleitung des Bundesprogramms „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“.

Mit dem Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) soll Kindern der Einstieg in das deutsche System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung erleichtert werden. Angesprochen werden vor allem Familien mit Fluchterfahrungen und sozialer Benachteiligung, deren Kinder bisher nicht oder nur unzureichend von der institutionellen Kindertagesbetreuung erreicht wurden. „Wir müssen jedem Kind die gleiche Zugangschance zur frühkindlichen Bildung in der KiTa eröffnen, um zum Beispiel das Erlernen der deutschen Sprache und die Integration von Anfang an zu fördern“ unterstreicht nifbe-Direktorin Prof. Dr. Renate Zimmer.

Ca. 200 örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe werden hierfür eine Bedarfsanalyse vor Ort durchführen, um darauf aufbauend gezielt niedrigschwellige frühpädagogische Angebote zu entwickeln, die benachteiligten Kindern den Zugang zu Kindertageseinrichtungen und KindertagespflegeKindertagespflege|||||Kindertagespflege oder Tagespflege umfasst eine zeitweilige Betreuung von Jungen und Mädchen bei Tagesmüttern oder Tagesvätern. Nach dem Tagesbetreuungsausbaugesetz von 2004 ist die Tagespflege neben der Tagesbetreuung in Kindertageseinrichtungen eine gleichwertige Form der Kindertagesbetreuung.  erleichtern. Zudem werden im Rahmen des Bundesprogramms die sozialräumliche Vernetzung und die Kooperation mit weiteren Akteuren unterstützt und Qualifizierungsmaßnahmen der beteiligten Fachkräfte gefördert.

Dialogorientierung und Praxisnähe

Im Rahmen einer wissenschaftlich basierten und dialogorientierten Konzeptbegleitung berät das nifbe bundesweit die beteiligten Träger und deren Fachkräfte fachlich-inhaltlich bei der Entwicklung und Umsetzung der Konzepte. Für diese Aufgabe erhält das nifbe entsprechende Fördermittel aus dem Bundesprogramm.

Aufbauend auf einer breiten Expertise durch die jahrelange Arbeit in den verschiedenen nifbe-Forschungsstellen und den nifbe-Netzwerken in den Regionen Niedersachsens werden prozessbegleitend im Dialog programmrelevante Themen bearbeitet. Dazu erscheinen entsprechende Publikationen, Handreichungen und Materialien, die vom nifbe entwickelt werden. Praxisnah sollen sie die Arbeit in den verschiedenen Vorhaben erleichtern und den Erfolg des Bundesprogramms unterstützen.

Mit der wissenschaftlichen Begleitung des Bundesprogramms ergeben sich Schnittstellen mit dem ab 2018 startenden nifbe-Bildungsschwerpunkt „Vielfalt leben und erleben – Chancen und Herausforderung durch Heterogenität.“ „Hiervon“, so Prof. Dr. Renate Zimmer, „erwarte ich mir einen spannenden Austausch und wichtige Synergieeffekte, von denen beide Arbeitsbereiche des nifbe profitieren“.

Bei den Auftaktkonferenzen des Bundesprogrammes wird Prof. Dr. Renate Zimmer unter dem Titel „Bildung von Anfang an – Welche Brücken sind hilfreich für den Zugang zur Kita?“ einen Vortrag halten. Des Weiteren werden die Mitglieder der Arbeitsgruppe des nifbe auch einen Workshop zum Thema „Förderung der interkulturellen Öffnung in Kita und Sozialraum“ anbieten.