Gesundheitsministerin Cornelia Rundt: „Jedes Kind ist uns wichtig und hat ein Recht darauf, geliebt und geschützt aufzuwachsen!"


Anlässlich der 10-jährigen Landesförderung der Koordinierungszentren Kinderschutz in Niedersachsen hat die diesjährige Niedersächsische Kinderschutzkonferenz im Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult in Hannover getagt. Hier hat das Koordinierungszentrum Kinderschutz von Stadt und Region Hannover seinen Sitz und hat stellvertretend sein Fazit im Rahmen der diesjährigen Niedersächsischen Kinderschutzkonferenz vorgestellt.

Die „Koordinierungszentren Kinderschutz - Kommunale Netzwerke Frühe Hilfen" wurden seit 2007 als Modellprojekt an vier Standorten (Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Oldenburg) konzipiert, um beim Kinderschutz die Zusammenarbeit zwischen der Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen zu verbessern. „Niedersachsen war mit diesen Koordinierungszentren bereits vor Einführung des Bundeskinderschutzgesetzes einer der bundesweiten Vorreiter dieser Idee. Seit 2012 ist dieser Arbeitsansatz unter dem Begriff ‚Netzwerke Früher Hilfen' gesetzlich verankert und inzwischen bundesweit etabliert", so Gesundheitsministerin Cornelia Rundt bei der Niedersächsischen Kinderschutzkonferenz. „Die Koordinierungszentren sind ein Erfolgsmodell! Ich bin beeindruckt, wie es mit Kooperationsvereinbarungen gelungen ist, Handlungsunsicherheiten im Kinderschutz zu überwinden und klare Verfahrensabläufe institutionsübergreifend festzulegen", hob Rundt hervor.

„Durch die Arbeit des Koordinierungszentrums Kinderschutz ist es zu einer Kooperationsvereinbarung und Zusammenarbeit im Kinderschutz zwischen der Stadt und Region Hannover und dem Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult gekommen, die deutschlandweit Vorbildcharakter hat. Die Vereinbarung beschreibt für alle beteiligten Behörden und Institutionen den Ablauf, wenn ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorliegt",erläuterte Dr. Barbara Ludwikowski, Chefärztin der Kinderchirurgie/Kinderurologie im Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult in Hannover.

Anke Broßat-Warschun, Leiterin des Fachbereichs Jugend und Familie der Landeshauptstadt Hannover ergänzte: „Kooperation im Kinderschutz ist geteilte Verantwortung. Eine wirksame Hilfe zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erfordert mehrdimensionale Blick- und Handlungsweisen, eine Erweiterung der Perspektiven sowie den Einbezug anderer Fachkräfte, Dienste und Professionen - in einem abgestimmten und geregelten Verfahren."

„Im Laufe der zehn Jahre ist ein großes, sehr gut funktionierendes Netzwerk entstanden", erklärte Roland Levin, Leiter des Fachbereichs Jugend der Region Hannover. „Ziel ist und bleibt die Verbesserung der Rahmenbedingungen für verbindliche Netzwerkstrukturen im Kinderschutz. Es geht aber in Zukunft auch darum, die präventiven Angebote weiter auszubauen, um alle Kinder und ihre Familien möglichst frühzeitig zu erreichen und zu begleiten."

An der Niedersächsischen Kinderschutzkonferenz nahmen Vertreterinnen und Vertreter von 30 Verbänden und Institutionen teil - darunter mit dem Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V., dem Ethnomedizinischen-Zentrum e.V. und der Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen (amfn e.V.) erstmals auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) aus dem Bereich der Migrantenorganisationen.

„Niedersachsen ist im Kinderschutz sehr gut aufgestellt! Jedes Kind ist uns wichtig und jedes Kind hat ein Recht darauf, geliebt und geschützt aufzuwachsen, damit Kindheit und Leben gelingen können", so das Fazit von Ministerin Cornelia Rundt. „Dies ist nur Seite an Seite mit starken Partnern möglich. Mein Dank gilt allen beteiligten Institutionen, die sich beim Schutz von Kindern engagieren."

Niedersachsen unterstützt u.a. diese Institutionen und Projekte mit Landesmitteln:
  • Kinderschutz-Zentren in Hannover und Oldenburg: je 195.000,- Euro pro Jahr
  • 20 Beratungsstellen im Bereich „Gewalt gegen Kinder und Jugendliche": insgesamt 513.000,- Euro in diesem Jahr
  • Kinderschutzambulanz an der MHH: 132.600,- Euro in diesem Jahr
  • Rechte für Mädchen und Jungen in Einrichtungen (Projekt des DKSB): 45.000,- Euro in diesem Jahr
  • drei Zentralen „Frühe Hilfen" (auf Initiative der Stiftung „Eine Chance für Kinder"): seit Ende 2016 für Modellzeitraum von drei Jahren jährlich 150.000,- Euro
  • Modellprojekt „Kinderschutz im ländlichen Raum" (Kooperationsprojekt des Kinderschutz-Zentrums Oldenburg mit dem Landkreis Friesland): seit 2015 für drei Jahre jährlich 30.000,- Euro

Servicehinweis:
Aktuelle Informationen zum Kinderschutz, Arbeitshilfen, Informationsmaterialien und Veranstaltungshinweise sind im Internetportal www.kinderschutz-niedersachsen.de zu finden.


Quelle: Presseinfo Niedersächsisches Sozialministerium