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Exemplarische Realisierung von Bildungsplänen am Beispiel MINT

Inhaltsverzeichnis

  1. Projekt- Hintergrund
  2. Zentrale Erkenntnisse
  3. Grundvoraussetzungen
  4. Reflexion zum Zusammenhang des Projektes mit den Bildungsplänen
  5. Seite 1
  6. Seite 2
  7. Seite 3
  8. Methoden der Reflexion
  9. Weitergehende Konsequenzen

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Mit und in dem Projekt „Bildung realisieren“ beschritten die Akteure den beschriebenen Weg, so dass differenzierte, situationsangemessenere und nachhaltigere Erkenntnisse das Ergebnis sind, denn die didaktischen Fragen sind sinnvollerweise nur im Kontext der sozialen Situationen zu beantworten. Je „dünner“ der Bildungsplan ist, seinen Fokus auf die Beschreibung von Zielen reduziert (beispielsweise in Schweden), desto mehr dürfen und können sich Fachkräfte selbst zumuten, desto mehr trauen sie sich aber auch – bei unterstützenden Bedingungen – zu. In den Bildungsplänen werden Inhalts- und Wissensbereiche, insbesondere in den sogenannten MINT-Bereichen als nebeneinander stehende Arbeitsbereiche beschrieben, die es auch vorrangig neben- und nacheinander abzuarbeiten gilt. Dies zeigt kein Verständnis für sozialpädagogisch-professionelle soziale Interaktionen beziehungsweise nimmt diese nicht ernst. Mädchen und Jungen nehmen die Welt immer als Ganzes wahr, „Aneignung der Welt“ geschieht über „Spielen“. Dies vollzieht sich jeweils nach ganz eigenen Wegen, Zeitnutzungen, Aneignungen der gegenständlichen, sprachlichen und gedanklichen Welt.
Bildungsbereiche müssen daher immer im Zusammenhang gedacht werden. Wege der Aneignung von Welt und damit von Bildungsprozessen sind individuell. Fachkräfte entscheiden hierfür permanent über angemessene Interaktionen, angemessenes Material etc. Hierfür müssen sie gestärkt und ermutigt werden. Dies findet sich in den Bildungsprogrammen eher peripher. Sie entwickelten daher eigene Fragestellungen und experimentelle Situationen, denen sie dann nachgingen. Beispielsweise verfolgten sie systematisch die Frage, ob Pflanzen ohne Wasser, Erde oder Licht gedeihen können. Das strukturierte Material wurde von der Fachkraft anfangs genutzt, da sie sich im Umgang mit naturwissenschaftlichen Themen unsicher war. Nachdem die Unsicherheit bei ihr und den Kindern genommen war, konnten sie gezielt Fragestellungen der Kinder nachgehen. Die Bildungspläne spielen in den beteiligten Einrichtungen eine unterschiedliche Rolle Sie wurden zur Orientierung herangezogen. Sie wurden den Eltern vermittelt. Sie stellen den Hintergrund dar. Sie leiten den räumlichen Umbau.