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Gewaltfreie Erziehung in der KiTa

Kein Kind darf in der Ecke stehen!

Inhaltsverzeichnis

  1. Gewalt im Kitaalltag
  2. Seelische Verletzungen
  3. Folgen von gewaltvollem Handeln
  4. Schlüsselsituationen für Gewalt
  5. Wie entsteht gewaltfreie Erziehung?
  6. Reflexionsfragen zu Schlüsselsituationen
  7. Literatur

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Wie entsteht gewaltfreie Erziehung?

Oft geschehen subtile Verletzungen unbewusst, sind sie doch durch jahrelange Sozialisierung im Beruf selbstverständlich geworden. Das eigene Verhalten wird nicht hinterfragt und irritiert selten. Hierfür bedarf es Kolleginnen oder Eltern, die zugleich kritisch und wertschätzend das pädagogische Handeln hinterfragen und somit zu Auslösern für Irritationen werden. Eine geschulte Selbstreflexion und eine gezielte Reflexion im Team sind notwendige Grundlagen, um das alltägliche, eingeschliffene Verhalten auf Gewaltförmigkeit zu hinterfragen und dann zu ändern.

»Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.« Sozialgesetzbuch VIII, § 22

Dieser Gesetzestext ist in zweifacher Hinsicht für das Thema der gewaltfreien Erziehung wichtig. Hier werden die Forderungen an pädagogisches Handeln formuliert. Gleichzeitig wird deutlich, dass gewaltvolles Verhalten im pädagogischen Handeln die Umsetzung dieser Forderungen unmöglich macht.
Gerade die sehr anfälligen Schlüsselsituationen, aber auch andere Alltagssituationen, sollten im Team gründlich diskutiert und durchdacht werden.

Dabei ist es wichtig, auch liebgewonnene Routinen dahingehend zu hinterfragen, ob sie gut für das Wohl der Kinder sind:
  • Wer hat die »gemeinsamen« Regeln aufgestellt und warum?
  • Wurden die Kinder an der Regelaufstellung beteiligt?
  • Warum gibt es bestimmte Abläufe im Kitaalltag?
  • Berücksichtigen diese wirklich die Rechte der Kinder?
  • Kann der Kitaalltag auch anders ablaufen, z.B. ohne zeitlichen Druck für alle Akteure? Was wird dafür benötigt?


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