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Bewegte Kinderkrippe

Inhaltsverzeichnis

  1. Bewegung – ein Querschnittsthema
  2. Bewegung aus der Entwicklungsperspektive
  3. Bildungsraum Kinderkrippe
  4. Das Zusammenspiel von Raum und Bewegung
  5. Das pädagogische Konzept der Bewegungskrippe
  6. Bewegungsfreude der pädagogischen Fachkräfte
  7. Analyse der Ist-Situation
  8. Gemeinsam bewegen und handeln
  9. Impression aus der Praxis
  10. Literatur

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Das pädagogische Konzept der Bewegungskrippe


Eine bewegungsfreundliche Einrichtung bzw. Ausstattung von Kita-Räumen allein garantiert noch kein bewegtes Aufwachsen. Ungerer-Röhrich & Quante (2012) konnten in einer Studie zeigen, dass positive Effekte bei den Kindern hinsichtlich der motorischen Leistungsfähigkeit und verschiedener psychologischer Merkmale dann erzielt werden, wenn das Kita-Team weiß, warum und wie Bewegung als Querschnittsthema in die Kita bzw. Kinderkrippe eingebracht werden kann. Da die pädagogische Gestaltung von Bildungsprozessen auch ein sozialer Prozess ist, muss die Gestaltung einer Bewegungskrippe mit einer darauf bezogenen Expertise des pädagogischen Personals zusammen entwickelt werden (vgl. Ungerer-Röhrich et al. 2011).

Das Konzept der „bewegten Kinderkrippe" stellt Bewegung als elementaren Zugang der Kinder zur Erschließung der dinglichen und sozialen Welt sowie der eigenen Person in den Mittelpunkt. Die Räume einer bewegten Kinderkrippe sind herausfordernde Bewegungslandschaften, die kleine Forscher und Entdecker zwischen ein und drei Jahren zum Bewegen, selbstständigen Explorieren und Ausprobieren einladen. Die „bewegte Kinderkrippe" lebt davon, dass der Raum offen gestaltet ist und durch die Fantasie der Kinder immer wieder neu interpretiert und funktionalisiert wird. Möglich wird dies durch eine entsprechende Haltung der pädagogischen Fachkräfte, die Bewegung und Exploration als kindliches Bedürfnis und kindliche Form der Weltaneignung anerkennen und unterstützen.

Um die Entwicklung zur „bewegten Kinderkrippe" auch hinsichtlich der pädagogischen Ausrichtung zu unterstützen, werden die pädagogischen Fachkräfte von Bewegungspädagoginnen begleitet. Für die Prozessbegleitung wird der spezifische Unterstützungsbedarf der Einrichtung individuell erfasst. Grundlage ist ein systemischer, d. h. ressourcen- und lösungsorientierter Ansatz, bei dem es um die Berücksichtigung der Perspektiven aller Beteiligten geht. In seinem Ablauf orientiert er sich an den Qualitätskriterien für die Planung, Umsetzung und Bewertung gesundheitsfördernder Projekte der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA 2012).

 

 



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