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Theorie-Praxis Bezug als sozialdidaktische Aufgabe

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung
  2. 2. Bestandsaufnahme
  3. 3. Dekonstruktion der Lernfelder
  4. 4. Theorie-Praxis-Bezug
  5. Konklusion
  6. Fazit

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 Bestandsaufnahme: Lernfelder als Annäherung an den Theorie-Praxis-Bezug der SozialdidaktikSozialdidaktik|||||Sozialdidaktik  ist eine eigenständige Didaktik zur professionelle Ausgestaltung von Lehr- und Lernzusammenhängen in sozialpädagogischen Ausbildungsberufen,  die auf dem Kontext von sozialem und pädagogischen Denken, Konzipieren und Handeln basieren.

Dass der Theorie-Praxis-Bezug in der bald 30 jährigen Diskussion der Sozialdidaktik eine Forderung der ersten Stunde war, zeigen die Ausführungen von Krüger&Dittrich (1982) und Karsten&Habel (1986), sowie die Weiterentwicklung und Konkretisierung von Karsten (2003). Die Notwendigkeit der Forderung der Sozialdidaktik nach der Theorie-Praxis-Verzahnung wird deutlich, wenn die Charakteristika der personenbezogenen sozialen Dienstleistungsarbeit näher betrachtet werden. Diese haben, so Rabe-Kleberg (1996:293) „[…] Prozeßcharakter, sie sind in der Regel nicht stofflich, die Ergebnisse sind überwiegend keine Waren, die gelagert oder transportiert werden könnten. Die Arbeit ist unstetig und wenig standardisierbar, zu einem großen Teil besteht sie aus Interaktionsprozessen.“

Kurzum sind die personenbezogenen sozialen Dienstleistungen ein Handeln unter mehrfachen Ungewissheiten (vgl. Rabe-Kleberg 1996: 293 ff.), die aber eben aus diesen Umständen heraus begründet, in der Aus-, Fort- und Weiterbildung Sozialdidaktik benötigt, um für dieses Berufsfeld kompetent handeln zu können.

„Gerade die Charakteristika personenbezogener sozialer Dienstleistungen […] machen es geradezu unausweichlich sozialdidaktisches Denken und Reflektieren, Konstruieren und Dokumentieren mehrperspektivisch anzulegen.“ (Karsten, 2003: 353)

Um die ErzieherInnenausbildung mehrperspektivisch anzulegen, bedarf es der Verknüpfung von Theorie und Praxis. Wie eingangs beschrieben, sind diese Termini zwar bekannt oder zumindest gefühlt bekannt, jedoch sind sie tlw. unhinterfragt bzw. nicht definiert. Daher wird folgend der Kern des sozialdidaktischen Anspruches des Theorie-Praxis-Bezuges definiert um dann nach bisherigen Realisierungsmöglichkeiten, auch auf Grundlage der Lernfelder, zu blicken.

Als Kern des sozialdidaktischen Theorie-Praxis-Verhältnisses wird folgendes Zitat nach Karsten (2003:352) gesehen:

„Systematische Wissensvermittlung und theoretisch angeleitete Aufarbeitung von Erkenntnissen in Verbindung mit Erfahrungen bzw. praxisbezogener Theorieaneignung darf der Person nicht äußerlich bleiben, nicht in Abstraktion von ihrer Besonderheit geschehen.“

Was bedeutet, dass durch die Reflexion der konkreten Handlung und der (beruflichen) Sozialisation die jeweilige, (tlw. situative) Praxis reflektiert wird und mit Thematiken und Inhalten der Ausbildung und der individuellen prozesshaften Persönlichkeitsentwicklung verbunden werden muss.

Karsten (2003) baut u.a. auf den theoretischen Vorarbeiten von Krüger& Dittrich (1982: 329), die fordern, dass Erfahrungen aus der Praxis mit Theorie reflektiert werden sollen bzw. auf den Forderungen von Habel& Karsten (1986:320) nach langfristig angelegten „Praxis-Theorie-Seminaren“ auf. Pointiert bedeutet das, dass die Praxis zum einen in die Schule/Hochschule geholt und thematisiert werden, zum anderen aber auch die routinehafte und tlw. unbewusst gestaltete Praxis reflektiert werden muss (vgl. ebd.).

Im Folgenden wird auf die Konstruktion und die Inhalte der Lernfelder eingegangen und hinterfragt mit welchen Theorien sozialdidaktisch gearbeitet, d.h. Theorie auf Praxis bezogen werden sollen.

 



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