Bildung im Spannungsfeld veränderter Rahmenbedingungen - wirtschaftliche Entwicklungen und Strukturwandel

Inhaltsverzeichnis

  1. Finanzsituation der öffentlichen Haushalte
  2. Strukturwandel zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft
  3. Internationalisierungs- und Globalisierungstrends

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Strukturwandel zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft


In den vergangenen Jahrzehnten waren in der deutschen Volkswirtschaft im Hinblick auf die traditionelle Aufgliederung der Wirtschaftsbereiche in einen

  • primären (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei),
  • einen sekundären (produzierendes Gewerbe) und einen
  • tertiären Sektor (Dienstleistungen)

tief greifende Strukturveränderungenzu beobachten.

Der Dienstleistungssektor dehnte sich aus, während die wirtschaftliche Bedeutung der anderen Bereiche zurückging. Im Jahr 2009 entfielen auf den  Dienstleistungssektor 73% der Bruttowertschöpfung, 1970 waren es nur rund 48% .70% aller Erwerbstätigen waren 2008 in Dienstleistungsberufen beschäftigt, wobei deutliche Geschlechterunterschiede bestehen: 87% der weiblichen Erwerbstätigen, aber nur 56% der männlichen Erwerbstätigen waren in Dienstleistungsberufen tätig. 

Insbesondere bei den personenbezogenen Dienstleistungen ist der Anteil von Frauen fast fünfmal so hoch wie von Männern. Dagegen arbeiten mehr Männer als Frauen in Wissens- und Informationsberufen. Insgesamt hat sich die Kluft zwischen Männern und Frauen in Bezug auf die Anzahl der Erwerbstätigen seit 1995 deutlich verringert. Gerade in den von Frauen dominierten, personenbezogenen Dienstleistungsberufen ist die Anzahl der Erwerbstätigen am stärksten gestiegen. Angesichts des Rückgangs der Erwerbstätigenzahlen in typischen Männerberufen und
des Anstiegs in typischen Frauenberufen sollte auch die Ausbildung von Männern in von Frauen dominierten Bereichen gezielt gefördert werden.
Infolge des Strukturwandels und des technologischen Fortschritts verändern sich die Tätigkeitsfelder und somit die Anforderungsprofile der Erwerbstätigen in nahezu  in nahezu allen Sektoren und Berufsfeldern. Während manuelle Fertigkeiten an Bedeutung verlieren, werden in einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft z.B. analytisches Denken, Kommunikations- und Problemlösungskompetenzen stärker gefordert. Hierauf muss das (Aus-)Bildungssystem reagieren. Insgesamt ist der Anteil der Erwerbstätigen mit hohem Bildungsstand seit 1995 gestiegen, während sich der Anteil der Erwerbstätigen mit niedrigem Bildungsstand kaum verändert hat. In Dienstleistungsberufen ist diese Entwicklung sehr deutlich zu beobachten 

 



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