Pädagogische Empfehlungen für KiTas in Corona-Zeiten

Die ersten Schließwochen sind nun vorüber und weitere Schließwochen sind angekündigt. Was würden Sie den Kitas für diese Zeit empfehlen? Worauf sollten Kitas in den nächsten Wochen Ihrer Meinung nach den Fokus legen?

Es gibt jetzt zwei Dinge, die sehr wichtig sind

Am 15.4. wurden auf Bundesebene einige Entscheidungen getroffen, die in der jetzigen Situation eine schrittweise, vorsichtige Lockerung der Kontaktbe-schränkungen einleiten. Das bedeutet, dass nun notwendige Vorbereitungs-maßnahmen für die kommenden Wochen in den Kitas zu treffen sind.

Es wird eine große Herausforderung, die Hygienevorschriften und die notwendigen pädagogischen Maßnahmen – orientiert an den kindlichen Bedürfnissen – unter einen Hut zu bekommen, da die unterschiedlichen Ansprüche in einem spannungsvollen Verhältnis stehen werden.

So könnte ich mir gut vorstellen, dass es die Regelung geben wird, dass die Kinder an der Tür „abgegeben“ werden müssen und die Eltern die Kita nicht betreten dürfen. Pädagogisch ist das eine sehr große Herausforderung und ein echtes Dilemma, da viele Kinder nach der langen Zeit zu Hause wahrscheinlich sogar eine zweite Eingewöhnung benötigen würden. Eine Lösung könnte sein, dass der Tagesbeginn im Außengelände der Kindertagesstätte stattfindet und die Eltern ihre Kinder an der freien Luft in die Kita begleiten und ein individuelles Ankommensritual mit der jeweiligen pädagogischen Fachkraft vereinbaren. Es ist wichtig Konzepte auszuarbeiten, wie eine schrittweise Öffnung der öffentlichen Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und KindertagespflegeKindertagespflege|||||Kindertagespflege oder Tagespflege umfasst eine zeitweilige Betreuung von Jungen und Mädchen bei Tagesmüttern oder Tagesvätern. Nach dem Tagesbetreuungsausbaugesetz von 2004 ist die Tagespflege neben der Tagesbetreuung in Kindertageseinrichtungen eine gleichwertige Form der Kindertagesbetreuung.  unter Beachtung des notwendigen Gesundheitsschutzes zeitnah realisiert werden kann.

Das führt mich zum zweiten Punkt. Es ist enorm wichtig, dass die pädagogischen Fachkräfte während der Zeit, in der die Kinder nicht in der Kita sind, den Kontakt zu den Familien aufrechterhalten. Viele Kitas schicken ihren Kindern kleine Filmchen, um sich präsent zu halten. Das ist ein guter erster Schritt in die richtige Richtung. Damit die Kinder aber ihre Beziehung zu den pädagogischen Fachkräften aufrechterhalten können, ist ein Kontakt durch echten Austausch besonders wichtig (als Dialog, nicht nur einseitig).

Wie kann es aussehen, den Kontakt zu den Kindern und ihren Familien zu halten?


Kontakt zu Kindern

Kontakt zu Eltern
Außerdem können die pädagogischen Fachkräfte Kontakt zu den Eltern halten und sie dabei sehr unterstützen. Hier ein paar Tipps, wie dies gestaltet werden könnte:


Bietet die Corona-Krise auch eine Chance für pädagogische Teams?

Ja, definitiv! Jetzt ist die Zeit für Selbstreflexion gegeben, für die Vergewisserung des pädagogischen Selbstverständnisses und für die Überprüfung der eigenen Arbeit und pädagogischer Konzepte.


Auf der Plattform der QiK-Online-Akademie hat Prof. Dr. Marjan Alemzadeh ein Interview zur aktuellen Situation gegeben:





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