Gewaltfreie Erziehung in der KiTa

Kein Kind darf in der Ecke stehen!

Inhaltsverzeichnis

  1. Gewalt im Kitaalltag
  2. Seelische Verletzungen
  3. Folgen von gewaltvollem Handeln
  4. Schlüsselsituationen für Gewalt
  5. Wie entsteht gewaltfreie Erziehung?
  6. Reflexionsfragen zu Schlüsselsituationen
  7. Literatur

Gesamten Beitrag zeigen


Schlüsselsituationen für Gewalt

Es fällt auf, dass gewaltförmige Handlungen verhältnismäßig oft beim Essen, Wickeln oder Schlafengehen der Kinder geschehen. Was macht diese sogenannten Schlüsselsituationen so anfällig für dieses Verhalten? Viele pädagogische Fachkräfte empfinden diese Situationen als stressig,


Gemeinsam Händewaschen – eine Schlüsselsituation

Nehmen wir als Beispiel das Hände waschen vor dem Essen. Ein zweijähriger Junge, geht in den Waschraum, macht den Wasserhahn auf und ... entdeckt Spaß mit dem Wasser. Der Wasserhahn geht auf, zu, auf, zu, das Wasser spritzt ins Becken. Oh wie schön, welch neue Erfahrung, das macht Spaß! Hände waschen müssen kann Spaß machen ...

Diese Situation könnte folgendermaßen weitergehen: Die Fachkraft sieht es, stellt den Hahn ab und ermahnt den Jungen, ins Kinderrestaurant zu kommen.
Oder: Der Junge wird nicht unterbrochen, folgt seinem Lernprozess, entdeckt den Hahn und das Wasser mit Freude und Spaß. Die anderen Kinder sind fertig, gehen aus dem Waschraum und der Junge folgt ohne Aufforderung.

Was ist passiert? Der Junge hatte Spaß und hat gelernt, Hände waschen zu müssen kann Spaß machen. Sein Gedächtnis speichert das als positive Erfahrung ab und ruft dies genauso wieder ab. Gleichzeitig ist er der Entwicklungsaufgabe »dazuzugehören« gefolgt, denn als alle den Raum verlassen haben, ist er ihnen gefolgt.




Nicht immer findet sich solche Akzeptanz des kindlichen Tuns bei den pädagogischen Fachkräften. Pädagogische Fachkräfte verspüren oft einen zeitlichen Druck, der dazu führt, dass sie versuchen, das individuelle kindliche Verhalten zu rationalisieren und diese Situationen »zu erledigen«, sollen doch alle Kinder gleichzeitig essen, ins Bad gehen oder schlafen. Auf individuelle Wünsche wird dabei kaum Rücksicht genommen. Erkenntnisbringend kann es sein, sich folgende Fragen zu stellen: Müssen alle Kinder etwas gleichzeitig machen? Kann auf individuelle Wünsche Rücksicht genommen werden? Wie lässt dies der geplante Alltag zu?


Verwandte Themen und Schlagworte