Werkstattarbeit in der KiTa

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Lernwerkstatt zur Werkstatt-Kita
  2. Der Raum als dritter Pädagoge
  3. Die Raumgestaltung der Werkstatt
  4. Möbel und Materialien
  5. Beispiele für unterschiedliche Werkstätten
  6. Das Kind in der Werkstatt
  7. Die Professionalität des Pädagogen in einer Werkstatt

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Der Raum als dritter Pädagoge

In den folgenden Jahren probierten wir viel aus. Es sind viele gute Ideen entstanden, andere sind wieder verworfen worden. Die Kinder zeigten den Erwachsenen, wie gut sie sich selbst organisieren können und wie aktiv und konzentriert sie in der vorbereiteten Umgebung arbeiten und sich wohl fühlen. Die Pädagoginnen lernten den Kindern aktiv zuzuhören, sie in ihrem Tun zu beobachten und in dialogischen Gesprächen von ihren Gedanken und Empfindungen zu erfahren. Das gab ihnen hilfreiche Rückmeldung zu ihrer Arbeit: »War mein Verhalten emphatisch? Habe ich ›den richtigen Riecher‹ gehabt und nicht ›zu erwachsen‹ geplant und gedacht?«

 

Ein Raum wird dann zum »dritten Pädagogen«, wenn es den Pädagoginnen gelingt, grundsätzliche Voraussetzungen dafür zu schaffen. Dazu ist es notwendig, die Kinder in ihrem Tun gezielt zu beobachten. Gespräche mit Arbeitskolleginnen helfen, zum Beispiel folgende Fragen vorher zu klären:

 

  • Wie entwickeln wir ein Ordnungssystem, das für die Kinder leicht verständlich ist?
  • Wie schaffen wir eine geordnete, entspannte und freie Atmosphäre, damit die Kinder sich entfalten können?
  • Sind die Materialien so ausgewählt und gestaltet, dass jedes Kind sein individuelles Erfolgserlebnis haben kann?
  • Wie viele Kinder sollten gleichzeitig in einem Werkstattraum zur selben Zeit verschiedene Dinge tun können?
  • Bietet die Werkstatt eine Vielfältigkeit an Material an?
  • Gibt es wenige klare Absprachen, die einheitlich für alle Werkstätten in der Kita gelten?
  • Hat die Pädagogin ihren Platz in der Werkstatt?

 

Werkstätten können in allen Kitas entstehen

Besondere Räume sind für Werkstätten nicht notwendig. Der Begriff der Werkstatt bezieht sich hauptsächlich auf die Raumgestaltung und das vorhandenen Material.


Entscheidend ist,

  1. wie die Raumgestaltung der Werkstatt umgesetzt wird,
  2. welches Bild die Pädagogen von der Aktivität der Kinder haben und
  3. das reflektierende Verhalten der Pädagogen im pädagogischen Alltag.

Gruppenräume in einer Größe von 50 qm, können wunderbar in Werkstätten mit kleinen Arbeitsbereichen unterteilt werden. Ich nenne diese kleinen Arbeitsbereiche, die zwischen 4 qm und 8 qm groß sind, bereits Werkstätten, wenn sie in ihrer Einrichtung die Merkmale einer Werkstatt erfüllen.

Einige Werkstatträume zählen zur Grundausstattung, andere werden den spontanen Kinderaktivitäten und Entwicklungsbedürfnissen angepasst. Werkstätten sind nie starr, sondern auf Veränderbarkeit ausgerichtet. So könnte zum Beispiel in einer großen Rollenspielwerkstatt, zu deren festen Einrichtung eine Theaterbühne gehört und, eine Kinderwohnung mit Küche gehört, dem Wunsch der Kinder entsprechend zum Beispiel ein Friseursalon, eine Arztpraxis, eine Apotheke, ein Einkaufsladen, eine Polizeistation oder ein Büro entstehen.

 

 



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