Den Übergang gestalten: BeMJEP

Inhaltsverzeichnis

  1. Projektablauf im Landkreis Stade
  2. Evaluierung

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Das nifbe-Transferprojekt BeMJEP trägt den Namen „Begleitung der Mädchen und Jungen vom Elementar- in den Primarbereich - Entwicklung und Erprobung einer übergangsbegleitenden Entwicklungsdokumentation mit Leitfaden zur Verfahrensgestaltung von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule“. Das Projekt befasst sich gezielt mit dem Übergang von Mädchen und Jungen von der KiTa zur Grundschule. Es schafft Transparenz und zeigt exemplarisch, was sich in Niedersachsen zu diesem Thema bewegt. Am folgenden Beispiel der Region Stade wird ein Projektablauf sichtbar.

Das Projekt Stader BeMJEP nimmt den oben formulierten gesetzlichen Auftrag auf: In der Region Stade erarbeiteten und konkretisierten die Initiatoren eine Entwicklungsdokumentation, die Mädchen und Jungen von der Kindertageseinrichtung zur Grundschule begleiten soll. Im Anschluss wurden die Ergebnisse auf Alltagstauglichkeit evaluiert. Das Verfahren bezog die Lernbereiche des Niedersächsischen Orientierungsplans (NOP) ein und den Grundsatzerlass "Arbeit in der Grundschule" in Verbindung mit dem Orientierungsrahmen für Schulqualität in Niedersachsen.

Die Entwicklungsdokumentation sollte diesen pädagogischen Prinzipien folgen:

  • Engagiertheit und Wohlbefinden
  • Ressourcenorientierung
  • Beteiligung/Partizipation der Mädchen und Jungen
  • Beteiligung/Partizipation der Mütter und Väter
  • Inklusion
  • individuelle Bildungsbiografie des einzelnen Mädchens oder Jungen als Maßstab für das Handeln der Akteure

 


Projektablauf im Landkreis Stade

Einschätzung der Ausgangssituation

Die Ausgangssituataion im Landkreis Stade wurde vor Projektbeginn so eingeschätzt: Bereits über Jahre bestand eine gute Vernetzung der Arbeit der FachberaterInnen im Bereich der Kindertageseinrichtungen, jedoch auf Basis sehr verschiedener angewandter Verfahren und Methoden. Des Weiteren mangelte es laut Einschätzung an Strukturierung bei der Weitergabe von Entwicklungsdokumentationen und an zeitlicher Koordination der Kooperationen, engagierten sich die Beteiligten in geringem Maße und waren unsicher über den Verfahrensablauf.

Projektbeginn und Bestandsaufnahme

Zwei Workshops und Befragungen verdeutlichten eine hohe Beteiligung aller Institutionen und die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik. Die Beteiligten versuchten den Widerspruch aufzulösen zwischen dem Anspruch an individuelle Lernentwicklung und dem gewählten Vorgehen und Instrumenten. Sie einigten sich, dass Kindereinrichtungen und Grundschule eine Dokumentattionsform brauchen, die ihnen dabei hilft, pädagogische Ideen für das einzelne Kind zu entwickeln.

Ziele und Ansprüche

Ziel der Beteiligten war es, aussagekräftiges, anschlussfähiges Material zur Weitergabe zu entwickeln, das sich an die Persönlichkeiten und Interessen der Mädchen und Jungen orientiert. Die Ansprüche an die Dokumentation bezogen die Lernbereiche des Niedersächsischen Orientierungsplans (NOP) ein und den Grunderlass „Arbeit in der Grundschule“ in Verbindung mit dem Orientierungsrahmen für Schulqualität in Niedersachsen. Auf dieses gemeinsame Bildungsverständnis einigten sich die Beteiligten:

  • eine Verständigung über die grundsätzlichen Merkmale und Eigenarten kindlicher Bildungsprozesse und Lernwege und der pädagogischen Antworten darauf
  • ein gemeinsam getragenes Verständnis über die in der Kindheit relevanten Bildungsinhalte, Lernbereiche und Erfahrungsfelder

Die Ansprüche an die Dokumentation beinhalteten dabei die Aspekte der Inklusion sowie die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Müttern und Vätern. Die Dokumentation sollte sich der tatsächlichen Lebendigkeit der Mädchen und Jungen annähern und sich an den Schlüsselkompetenzen der OECDOECD||||| OECD beinhaltet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und besteht aus 34 Mitgliedsstaaten, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen. Die Organisation wurde 1961 gegründet und hatte den Wiederaufbau Europas als Ziel.  orientieren: Interaktive Anwendung von Medien und Mitteln, zum Beispiel Sprache und Technologien; Interagieren in heterogenen Gruppen sowie autonomautonom|||||Autonomes Handeln beinhaltet den Zustand der Selbstständigkeit, Unabhängigkeit Selbstbestimmung, Selbstverwaltung oder Entscheidungsfreiheit.e Handlungsfähigkeit.

Entwicklung des PortfolioPortfolio||||| Ein Portfolio bezeichnet ursprünglich  eine Sammlung von Objekten eines bestimmten Typs. Im  Handlungsfeld frühkindliche Bildung werden Portfolios beispielsweise wie "Ich- .Mappen" für Kinder genutzt um eigene Fortschritte zu dokumentieren. Auch in Studiengängen gibt es Beispiele, wo Portfolios als Prüfungsleistung oder Dokumentation von Entwicklungen zählen können. s (Ergebnis)

Das entwickelte Portfolio beinhaltete:

  • Deckblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Ich-Buch
  • SchätzeSachthemen
  • Protokolle der Entwicklungsgespräche (mit Auswertungsinstrument)

Zusätzlich sollte eine jährliche Reflektion stattfinden in Form eines Entwicklungsgesprächs mit dem Kind, den Eltern und der pädagogischen Fachkraft. Alle bereiten sich auf dieses Gespräch vor: Kind und Eltern bepunkten beziehungsweise bewerten im Portfolio oder anhand eines Bogens, was sie als besonders wichtig empfanden. Die Fachkraft analysiert das Portfolio in Bezug auf alle Bereiche des NOP.

Im Entwicklungsgespäch tauschen sich alle Beteiligten über die Portfolio-Punkte aus, die für den NOP relevant sind, und beschreiben die Lernstrategien der Mädchen und Jungen. Im Themenspeicher notieren die Gesprächspartner die pädagogischen Ideen, die das Kind anregen und unterstützen können. Eltern wie pädagogische Fachkräfte orientieren sich daran. Die einbezogenen Dokumente werden für das Präsentationsportfolio kopiert und dort abgelegt. Alle unterschreiben das Protokoll und gegebenfalls die Erklärung für die Schule.

 


Evaluierung

Der Prozess zur Entwicklung dieses Verfahrens wurde durchgehend evaluiert, unter anderem durch Gruppeninterviews zu Beginn sowie durch Projekttagebücher während des Prozesses. Gemeinsam erkannten die Teilnehmer dabei förderliche und hinderliche Bedingungen des Prozesses.

 

Förderliche Faktoren

  • Gut ausgebautes Netzwerk
  • Hohes Engagement der Beteiligten
  • Wohlwollende, interessierte Haltung der Träger
  • Aufgeschlossene Haltung von Personen und Institutionen

Hinderliche Faktoren

  •  „Schwerfälliger Apparat“ Schule
  • Sorge um Macht – und Kontrollverlust
  • Angst vor Neuem
  • Konkurrenz
  • Geringes Bewusstsein für die Rolle im Transferprozess
  • Begrenzter zeitlicher Umfang des Projekts

 

Ansprechpartnerin

Elke Alsago

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