Vielfalt als Chance - Teilhabe in der KiTa

Reflexionen und Anregungen aus der Praxis

Inhaltsverzeichnis

  1. Methoden zur Förderung von Teilhabe
  2. Alltagsintegrierte Bildungs- und Erziehungsarbeit
  3. Material zur Förderung von Teilhabe
  4. Räume zur Förderung von Teilhabe

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Aus der Praxis für die Praxis – Methoden zur Förderung von Teilhabe


Während die theoretischen Prozesse überwiegend das Kita-Team betreffen, richten sich die praktischen Impulse und Ideen sowie deren Umsetzung direkt an die Kinder und ihre Eltern und/oder können durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit das gesellschaftliche, (lokal-)politische Bewusstsein erreichen. Die folgenden Anregungen sind gut in den pädagogischen Alltag integrierbar und alle praxiserprobt:

 

  • Beziehungsgestaltung mit den Eltern

Erziehungspartnerschaft nach dem Motto »Gemeinsam fürs Kind« sollte das Ziel der Zusammenarbeit zwischen den Eltern und MitarbeiterInnen einer Kita sein. Durch Elternabende, Elterngespräche, den Elternbeirat und viele zwischenmenschliche Kontakte kann dieses Ziel erreicht werden.

 

  • Kulinarischer Elternabend

Einmal im Jahr die Informationen der Kita mit den (gerne landestypischen) Kochkünsten der Eltern zu verknüpfen, bildet eine sehr ergiebige Form der Zusammenarbeit. Das vielfältige Angebot an abwechslungsreichen Speisen schafft Begegnung und über die zwanglose, gesellschaftliche Essenssituation Verbindung, Kontakt, Anerkennung und Kommunikation, die – anders als in den alltäglichen Bring- und Abholsituationen – für die Eltern nur wenig Überwindung kostet. Die Ressourcen der Eltern können noch stärker genutzt werden, indem man sie mit in den Kita-Alltag einbindet: Statt eines »Gesunden Frühstücks« kann ein englisches, türkisches, polnisches Frühstück angeboten werden – natürlich zusammen mit den entsprechenden Eltern und unter Berücksichtigung kultureller und/oder religiöser Gegebenheiten (z.B. Ramadan). Integration geschieht immer unter Einbindung der eigenen Kultur und Herkunft. Wertschätzung und kulturelle Akzeptanz werden erlebbar.
 

  • Elternbeirat

Der Elternbeirat ist das Bindeglied zwischen der Elternschaft und der Kindertagesstätte. Eltern aus stark vertretenen Kulturkreisen für die Arbeit in diesem Gremium zu gewinnen, kommt der »internen Völkerverständigung« zugute. Der kleinere Rahmen ermöglicht Fragen und Antworten mit Informationen aus »erster Hand«, die Verständnis wecken, kulturelle Grenzen aufzeigen und/oder abbauen.

 

  • Lesepaten

Lesepaten sind Menschen, die Kinder und Bücher mögen und gerne vorlesen. Lesepatenschaften eignen sich hervorragend zur generationenübergreifenden Projektarbeit. Hier findet Begegnung zwischen »Alt & Jung« statt, aber es ergeben sich auch vielfältige Sprachanlässe und die Stärkung der Sprachkompetenz. Bilinguale Eltern können eingebunden werden und zweisprachig vorlesen.

 

  • Mehr-Sprachen-Bibliothek

Eine Mehr-Sprachen-Bibliothek spricht besonders Eltern und Kinder an, die zweisprachig leben. Mit zweisprachigen Büchern, die unbürokratisch an alle interessierten Familien ausgeliehen werden, können sprachliche Barrieren abgebaut und die Lust an einer gemeinsamen Sprache und am Zusammenleben im Ort geweckt werden.

 

  • Musik-Impuls

Das Land Niedersachsen unterstützt durch die Initiative »Wir machen die Musik« die Kooperation von Musikschulen und Kindertagesstätten, um Kindern unabhängig vom sozialen Status ihrer Eltern erste musikalische Impulse zu geben. Durch gemeinsames Musizieren, mehrsprachiges Singen unter Einbindung der Herkunftssprachen und das Übertragen von Rhythmus in Bewegung können die Kinder Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit kindlicher Neugier und Toleranz erleben. Sie gewinnen eine zusätzliche Ausdrucksform und/oder entdecken Neigungen und Begabungen. Werden dann noch die Eltern eingeladen, um mitzumachen oder einfach »nur« die Fähigkeiten ihrer Kinder zu bestaunen, werden Wertschätzung, Bestätigung und Selbstvertrauen erfahrbar.

 


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