Inklusion durch Musik als universelle Sprache

Erfahrungen und Reflexionen aus der Praxis

Inhaltsverzeichnis

  1. Empathie und Wertschätzung
  2. Beziehungen gestalten
  3. Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit
  4. Verschiedenheit und Vielfalt als Gewinn
  5. Kommunikation mit und ohne Sprache
  6. Fazit
  7. Literatur

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Kommunikation mit und ohne Sprache – Musik schafft Bewegung 


Es war ein gutes Konzert. Die Kinder im Publikum und ich hatten viel Spaß miteinander. Vor allem wenn zur Musik auch noch die Bewegung kam, waren alle begeistert dabei. Etwas unruhiger wurde es nur, wenn ich zwischen den Liedern zu viel zu erzählen hatte. Dann ließ die Konzentration sofort nach und der Saal wurde unruhig.

Als ich hinterher mit einer Erzieherin dieses Hortes sprach erfuhr ich, dass alle Kinder in einer besonderen Maßnahme steckten: Ihre sprachlichen Fähigkeiten sollten verbessert werden, um ihnen den Grundschulbesuch zu ermöglichen. Ein großer Teil der Kinder verstand also eigentlich nichts, wenn ich redete. Trotzdem gelang das Konzert, weil wir uns einer anderen, universellen Sprache bedienten: Musik in Verbindung mit Bewegung.

„Kinder, die sich ihren Mitmenschen nicht in erster Linie auf verbaler Ebene mitteilen, können im kreativen Tanz vielfältige Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten kennen lernen“ (McCall 2012, S., 207). Das gilt nicht nur für den kreativen Tanz sondern für alle Formen von Musik und Bewegung. Schon die ganz Kleinen können sich mitteilen, wenn sie mit den Händen auf den Boden trommeln. Daraus wird ein erstes gemeinsames musikalisches Erlebnis.

Später wird der ganze Körper einbezogen und der Raum und die Umwelt werden erobert – singend und sich bewegend. Schließlich gehört zur Aktion immer auch Ruhe und Sammlung, um wieder neue Kraft zu tanken und Spannung aufzubauen für weitere Aktivitäten.



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