Schörl-/ Schmaus Pädagogik

Ausgewählte Aspekte

Inhaltsverzeichnis

  1. Raumteilverfahren
  2. Nachgehende Führung
  3. Spiel und Gestalten als Herzstück und Königsweg
  4. Gruppenstrukturierung und Gruppenstärke
  5. Tagesablauf
  6. Glaubenserziehung
  7. Kritik
  8. Fazit
  9. Literatur

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Tagesablauf

Der Tagesablauf folgt einer bestimmten Reihenfolge, die jedoch nicht dogmatischdogmatisch|||||Unter einem Dogma versteht man eine (Lehr-)Meinung, die als unumstößlich oder unveränderbar gilt, und dessen Wahrheitsanspruche als gegeben gesehen wird. Dieser Begriff wurde oftmals in der christlichen Theologie verwendet.

ist, sondern als Orientierung gilt, ohne beliebig zu sein. Der strukturierte Tagesablauf gibt den Kindern Sicherheit. Er gliedert sich in zwei große Bestandteile: die erste und zweite Spielzeit. „Die erste Spielzeit umfaßt das Kommen der Kinder, das rollende Frühstück an einem dafür gedeckten Tisch und das Rollenspiel“ (Caritasverband o. J., S. 75). Der Übergang zur zweiten Spielzeit findet durch ein musikalisches Zeichen und ein Anhängespiel statt. Die erste Spielzeit wird nicht durch angeordnetes Aufräumen aufgelöst, sondern durch eine im Spiel integrierte Aktivität. Dies kann beispielsweise das Verzaubern des Gruppenraumes durch die Kinder sein. Der weiche Übergang zur zweiten Spielzeit „soll die Kinder von der ungeordneten und lauten Bewegung des Rollenspiels zur geordneten und ruhigen Aktivität... führen“ (ebd.). In der zweiten Spielzeit erhalten die Kinder Gelegenheit, „in Ruhe und konzentriert ihrer Arbeit nachzugehen, den Anweisungen beim Angebot der Erzieherin zu folgen und mitzumachen“ (ebd.). Es finden (freiwillige) Angebote z. B. zum zielgebundenen Schaffen und Gestalten statt. Diese werden jedoch sehr dosiert von der Erzieherin eingebracht, da zu viele Angebote die Kinder abhängig und somit unselbständig und wenig selbstverantwortlich machen. In der zweiten Spielzeit soll vielmehr der Gestaltungsprozess der Kinder durch die Erzieherin aktiv unterstützt werden. Beim zielgebundenen Schaffen und Gestalten handelt es sich nicht „um eine curriculare Kleingruppenarbeit. Es handelt sich vielmehr um die Ermöglichung spontaner Gesellung zu einer kleinen Spielgruppe, die sich aufgrund des kindlichen Interesses für eine vom Erzieher vorbereitete Art des Bildschaffens und Gestaltens zusammenfindet. Der Unterschied zu einer curricularen Arbeit besteht vor allem in der Wahrung der kindlichen Spontaneität, in der Wahrung der persönlichen Entscheidung zur Teilnahme an einem zielgebundenen Schaffen. Diese Freiheit ist so weit zu gewähren, daß ein Kind auch eine begonnene Arbeit unvollendet lassen kann; es kommt nicht auf Leistung und Zielerfüllung an. Trotzdem werden beim zielgebundenen Schaffen viele Kenntnisse und Fertigkeiten erworben. Das zielgebundene Schaffen hat zwar deutlichen Informationscharakter, soll aber Spiel sein mit all dessen Merkmalen der Spontaneität, Individualität und Zweckfreiheit – Ziel ist nicht Zweck“ (Schmaus/Schörl 1978, S. 192).