MINT-Konzept Haus der kleinen Forscher

Inhaltsverzeichnis

  1. Pädagogisch-didaktische Basis des HdkF
  2. Rolle der frühpädagogischen Fachkraft
  3. Forschungsideen und Materialien des HdkF

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Rolle der frühpädagogischen Fachkräfte = Lernbegleitung

Das HdkF-Konzept sieht die pädagogische Fachkraft - im Sinne der Ko-Konstruktion - als Lernbegleiter der Kinder. Sie erkennt den Entwicklungsstand des Kindes und sieht potenzielle Lerngelegenheiten, mit denen die Kinder eigenständig zum nächsthöheren Entwicklungsschritt gelangen. Dabei definiert das pädagogische Konzept der Stiftung folgende Aufgaben für die pädagogische Fachkraft (Webseite, Pädagogikbroschüre):

  • Sammeln und in Erinnerung behalten: Gemeinsam mit den Kindern sammelt die pädagogische Fachkraft Daten, Informationen und Beobachtungsergebnisse, indem sie experimentieren, (Experten) befragen, nachschlagen, im Internet suchen. Die Ergebnisse sollte der oder die PädagogIn versuchen, darzustellen und zu wiederholen (Foto, Bild, Ton, et cetera).
  • Hinterfragen und besprechen - statt erklären und belehren: Die pädagogische Fachkraft unterstützt die Kinder in Form von Dialogen, "den nächsten geistigen Entwicklungsschritt zu machen".
  • Zuhören - einschätzen: Die Fachkraft hört den Kindern zu, beobachtet sie und fragt sie nach ihren Vermutungen (Vorerfahrungen einschätzen)
  • Freiheit, Raum und Zeit zum (offenen) Forschen geben: Die pädagogische Fachkraft schenkt den Kindern Gelegenheit zum Ausprobieren (mit richtigen wie falschen, oberflächlichen und tiefgründigen Erkenntnissen), ohne den Prozess oder Ausgang einzugrenzen.
  • Kindliche Vorstellungen erneuern und erweitern: "Wenn Kinder  vermeintlich „falsche" Konzepte heranziehen, zum Beispeil "Der Wind kommt aus den Bäumen", dann wird daraus ersichtlich, wo das Kind gerade steht. Aufgabe ist es, Kinder bei geeigneter Gelegenheit darauf aufmerksam zu machen, dass es zum Beispiel auch dort Wind gibt, wo sich keine Bäume befinden. Die pädagogische Fachkraft bringt die Kinder auf diese Weise dazu, selbst eine neue Theorie zu entwickeln."

Die Pädagogikbroschüre des HdkF gibt pädagogischen Fachkräften detailliert Hinweise zum Umgang mit ihrer Rolle und in kritischen Situationen während der einzelnen Forschungsphasen. "Zu Beginn des Forschens und Entdeckens durchlaufen Kinder fast immer eine Orientierungsphase, in der sie möglichst alles (oberflächlich) ausprobieren, sich aber noch nicht ernsthaft auf einzelne Phänomene einlassen. Diese Phase ist für die begleitenden Pädagoginnen und Pädagogen oft schwer auszuhalten, vor allem, wenn die intendierte Lernerfahrung eine vertiefte Auseinandersetzung mit den angebotenen Phänomenen ist und nicht nur das Fördern von Spaß und Neugier. Ein umfassender Überblick über das Angebot ist jedoch für die meisten Kinder unerlässlich, bevor sie konkrete Fragen entwickeln und gezielt eigene Schwerpunkte setzen können – denn diese ergeben sich erst beim freien Forschen und dem anfänglichen, scheinbar ungezielten Ausprobieren."

Ähnlich schwierig kann es für Pädagogen sein, die Kinder zu fragen statt zu erklären. Entscheidend ist hier der Zeitpunkt der Frage. Das HdkF-Konzept empfiehlt, "vor oder nach dem Experimentieren sich sprachlich mit den Themen auseinanderzusetzen, zu reflektieren, zusammenzufassen." Statt komplexer Warum-Fragen aktivieren Wie-Fragen (beispielsweise: "Wie müsst Ihr das Kabel halten, damit die Glühbirne leuchtet?") eher die eigene Erkenntnis, das Verständnis und die Argumentation der Kinder, am besten verbunden mit Spielen und grafischer Darstellung.