Exemplarische Realisierung von Bildungsplänen am Beispiel MINT

Inhaltsverzeichnis

  1. Projekt- Hintergrund
  2. Zentrale Erkenntnisse
  3. Grundvoraussetzungen
  4. Reflexion zum Zusammenhang des Projektes mit den Bildungsplänen
  5. Seite 1
  6. Seite 2
  7. Seite 3
  8. Methoden der Reflexion
  9. Weitergehende Konsequenzen

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Grundvoraussetzungen

Wertschätzender Umgang mit den Fachkräften
Wertschätzender Umgang mit Fachkräften ist eine zentrale Voraussetzung für gelingende ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem  Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.  sprozesse. Nur eine uneingeschränkte, wenn auch kritische Wertschätzung als Grundhaltung ermöglicht es, dass sich alle Fachkräfte einer Einrichtung auf den Weg machen können, ein eher unbekanntes - und teilweise sogar angstbesetztes Thema - wie Mathematik aktiv auszugestalten und mit den Mädchen und Jungen sowie den Müttern und Vätern über einen längeren Zeitraum zu realisieren. Die Fachkräfte bauen Unsicherheiten ab, Interesse und Motivation werden gestärkt und gefördert. So eignen sich alle MitarbeiterInnen an, offen für Entwicklung und bereit für die Erprobung zu sein bis zur erfolgreichen Umsetzung, gerade bei unterschiedlichen formalen Bildungsabschlüssen. BerufspraktikantInnen, KinderpflegerInnen, ErzieherInnen und IntegrationserzieherInnen beteiligten sich gleichermaßen intensiv an den Prozessen. Das Projekt ermutigte die Fachkräfte, sich an ein – unsicher machendes – Thema wie Naturwissenschaft heranzutrauen. Die Aussagen der KollegInnen verdeutlichen, dass sie dieses Verständnis von Bildungsprozessen auf die Kinder, sich selbst und auf die Eltern beziehen. Gerade die Bearbeitung von naturwissenschaftlichen und mathematischen Themen zeigte, dass Kinder, Fachkräfte und Eltern in einen gemeinsamen „Forschungszusammenhang“ gehen können. Wichtig ist, sich gemeinsam an Fragen heranzutrauen und sie auch gemeinsam zu bearbeiten.


Zeit
Die fachliche Begleitung erfolgte kontinuierlich (einmal monatlich). Wichtig war auch, dass die ProjektmitarbeiterInnen jeweils über einen ganzen Tag in die Einrichtungen kamen. Sie waren daher in der Lage, die geleistete Arbeit an diesem Tag zu erkennen, zu dokumentieren und sie als Basis für Diskussionen und Reflexionen in den Teambesprechungen zu nutzen. Daraus ließen sich Anforderungen an die fachliche Unterstützung von Kindertagesstätten formulieren. Bei den Fachkräften entwickelte sich im Projektverlauf zunehmend ein eigenes Bedürfnis nach Zeit zum Beobachten, Dokumentieren, Reflektieren sowie für die Rahmengestaltung.


Material
Das Bereitstellen von Material ist die bewusst letzte Bedingung für eine Weiterentwicklung der Qualität. Ähnlich wie in Bezug auf Bildungspläne reicht es nicht aus, das Material bloß an die Fachkräfte zu verteilen, um die Qualität der Einrichtungen zu verändern. Material wie Orientierungspläne werden nur Bedeutung in den Einrichtungen erlangen, wenn Fachkräfte sie lesen, durchdenken, reflektieren und realisieren.

Grundsätzliches zur Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit von Deutsche Telekom Stiftung, Leuphana Universität Lüneburg und ver.di erwies sich als sehr konstruktiv und förderlich. Zwischen ver.di und den Fachkräften besteht eine verlässliche Vertrauensbasis, die der Gewerkschaft zutraut, im Interesse der Fachkräfte zu handeln. Das war gute Grundlage für den gelungenen Bottom-up-Prozess. Wie die Einrichtungen und die einzelnen pädagogischen Fachkräfte in ihrer weiteren Entwicklung zeigen, ist es gelungen, nachhaltige Veränderungen anzustoßen. Die Erkenntnisse müssen nun in der breiten Öffentlichkeit veröffentlicht werden. Dazu war eine Abschlusskonferenz nur ein erster Baustein.