Zur Geschichte des Natur- und Waldkindergartens

Inhaltsverzeichnis

  1. Pädagogische VordenkerInnen und Vorläufer
  2. Beitrag der Montessori-Pädagogik
  3. Entwicklung während der Nazi-Diktatur
  4. Beginn und Entwicklung nach 1945 bis zur Gegenwart

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"Der junge Mensch ist noch arm an höherer
geistiger Leistungsfähigkeit – er ist weitgehend
ein triebbestimmtes Spielwesen. Er braucht
deshalb seinesgleichen – nämlich Tiere, überhaupt
Elementares, Wasser, Dreck, Gebüsche, Spiel-
raum. Man kann ihn auch ohne das alles
aufwachsen lassen, mit Teppichen, Stofftieren
oder auf asphaltierten Straßen und Höfen. Er
überlebt es – doch man soll sich dann nicht
wundern, wenn er später bestimmte soziale
Grundleistungen nie mehr erlernt, zum Beispiel
ein Zugehörigkeitsgefühl zu einem Ort und
Initiative. Um Schwung zu haben, muß man sich
von einem festen Ort abstoßen können, ein Gefühl
der Sicherheit erworben haben.“
(Alexander Mitscherlich)



Waldkindergärten (bzw. Naturkindergärten (1)) gehören zu den begehrtesten alternativen Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungseinrichtungen im Vorschulbereich. Der Unterschied zu den Regelkindergärten besteht darin, dass das Leben, Spielen und Handeln draußen im Freien stattfindet. Die Waldkindergartenbewegung ist noch relativ jung, umso erstaunlicher ist ihre rasante Entwicklung. Zugleich ist es ein Beweis dafür, wie überzeugend und zeitgemäß dieses Konzept der Frühpädagogik. In der einschlägigen Fachliteratur werden die Wurzeln der „modernen“ Waldkindergärten in Schweden und Dänemark gesehen und 1968 als Gründungsjahr des ersten Waldkindergartens in Deutschland deklariert. Dies bedarf, wie folgend aufgezeigt, allerdings einer historischen Korrektur.

Der Gedanke, Kindern freies Spiel und aktives Agieren gezielt in der freien Natur zu ermöglichen, ist historisch betrachtet keine Schöpfung der heutigen Zeit. Er kann auf eine lange Tradition zurückblicken, wie nachstehendes Schaubild verdeutlicht.


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