Werkstattarbeit in der KiTa

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Lernwerkstatt zur Werkstatt-Kita
  2. Der Raum als dritter Pädagoge
  3. Die Raumgestaltung der Werkstatt
  4. Möbel und Materialien
  5. Beispiele für unterschiedliche Werkstätten
  6. Das Kind in der Werkstatt
  7. Die Professionalität des Pädagogen in einer Werkstatt

Gesamten Beitrag zeigen

Die Professionalität des Pädagogen in einer Werkstatt

Die Pädagogin ist die Gastgeberin der Werkstatt. Sie ist verantwortlich für eine gut vorbereitete Umgebung und eine entspannte Atmosphäre, in der jedes Kind sich angenommen und wertgeschätzt fühlen kann. Es ist ihre Aufgabe, die momentane Situation eines Kindes wahrzunehmen und darauf zu reagieren und nicht zu agieren. Sie begleitet die Kinder in ihrer selbst gewählten Aktivität und lässt sie grundsätzlich nicht allein in ihrer Entwicklung. Sie ist ihre verlässliche Vertrauensperson und ihre Interaktions- und Dialogpartnerin.

Von dem italienischen Pädagogen Loris Malaguzzi stammt die Aufforderung, die Quellen der Kinder zu erkennen. Er definierte die Aufgabe der Pädagogin als ein Versuch, vorauszusehen, was das Kind tun möchte. Die Rolle des Erwachsenen sei es, dem Kind Gehör zu geben, auf seine Spontaneität einzugehen und den Rahmen für seine Entdeckungen zu schaffen. Erwachsene und Kinder müssten sich gegenseitig in Neugier versetzen können. (Malaguzzi, 1991)

Die Pädagogen übernehmen somit eine völlig neue Rolle. Sensibel beobachtend nehmen sie das Kind in seinem Tun und ihre eigenen Gefühle dazu wahr. Sie folgen den Spuren der Kinder und zeigen ein wirkliches Interesse für deren Eigenleben. Es entsteht somit eine Subjektbeziehung, in der beide sich als Lernende wahrnehmen können. Pädagogen betreten pädagogisches Neuland, wenn sie in einer Werkstatt arbeiten. Sie organisieren nicht mehr den Tagesablauf mit Angeboten und Stuhlkreisen, in denen sie den Kindern etwas beibringen. Die Pädagogen werden zu Mentoren, Entwicklungsbegleitern, Lernpartnern und Dienern der Kinder. Sie erleben und unterstützen die Kinder in ihrer Eigenaktivität und Kreativität.

 

Zu guter Letzt

Wenn Sie eine Werkstatt einrichten wollen, seien sie mutig und suchen sie Verbündete. Haben Sie Spaß am Lernen, an Entwicklungen und Veränderungen. Seien Sie wie die Kinder!

 

Buchtipp:

Von der Autorin sind im verlag das netz die „Werkstatt(t)räume" erschienen, in denen Sie in 12 Projektheften neben einer theoretischen Einführung insbesondere über Bilder viele Ideen und Inspirationen für thematisch verschiedene und altersspezifische Werkstätten gibt. Eine Rezension lesen Sie hier: Werkstattarbeit in der KiTa



Zum Weiterlesen:

Lernwerkstätten - Modellprojekt und Materialien

Lernwerkstätten als Übergangsinstrument

 

 



Verwandte Themen und Schlagworte