Werkstattarbeit in der KiTa

Inhaltsverzeichnis

  1. Von der Lernwerkstatt zur Werkstatt-Kita
  2. Der Raum als dritter Pädagoge
  3. Die Raumgestaltung der Werkstatt
  4. Möbel und Materialien
  5. Beispiele für unterschiedliche Werkstätten
  6. Das Kind in der Werkstatt
  7. Die Professionalität des Pädagogen in einer Werkstatt

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Die Raumgestaltung der Werkstatt

Werkstätten stellen ein räumliches und soziales Umfeld dar, in denen die Kinder aus eigenem Antrieb, allein oder mit anderen Kindern zusammen, zur selben Zeit ganz unterschiedliche Dinge tun können. Zu berücksichtigen sind bei der Werkstattgestaltung dabei alters- und entwicklungsbedingten Unterschiede der Kinder Rücksicht nehmen können. Werkstätten für Kinder in einer Altersmischung von zwei bis sechs Jahren haben hier oftmals große Probleme.

Zwei- bis dreijährige Kinder brauchen Werkstätten, die mit Grundmaterialien gefüllt sind. In einem überschaubaren Rahmen können sie erste Erfahrungen mit den Materialien, allein oder mit anderen Kindern sammeln. Sie brauchen kleine Räume, die ihnen Schutz vor Störungen von außen geben. In solch einem geborgenen Raum können sie bei sich selbst sein und sinnlich wahrnehmen, was sie empfinden, fühlen und berühren. Sie können mit wenigen Kindern gemeinsam aktiv werden. Die Pädagogen geben ihnen Sicherheit und Geborgenheit. Sie arbeiten mit den Kindern zusammen und begleiten die Kinder sprachlich in ihrem Tun.

Jüngere Kinder möchten mit allen Materialien in der Werkstatt hantieren, sie möchte forschen und ausprobieren. In einer altersspezifischen Werkstatt ist dieses möglich, da die Kinder nicht von den Pädagoginnen durch ein »Nein, das darfst du noch nicht haben, das ist zu gefährlich für dich«, begrenzt werden müssen.

Ich würde zum Beispiel in der Rollenspielwerkstatt für zwei- bis dreijährige Kinder nicht das Kochen auf einem richtigen Herd in der Küchenwerkstatt anbieten. Die Kinder wollen so tun, als ob sie Kochen! Die fünf- bis sechsjährigen Kinder lieben es jedoch, einfache Kochvorgänge alleine durchzuführen.

Lernprozesse fangen dort an, wo das Bedürfnis eines Kindes eine Resonanz in der Umgebung findet. Die spontane Aktivität eines Kindes sucht Herausforderungen in der Umgebung und dem Material, allein oder mit anderen Kindern zusammen. Zur Umgebung zählt auch die wache und emphatische Pädagogin.

Jede kleine Werkstatt zeichnet sich grundsätzlich, dem Werkstattgedanken folgend, in der Einrichtung und Ausstattung so authentisch wie möglich aus. Die kleinen Werkstätten entsprechen in der Einrichtung und Ausstattung den Grundprinzipien der Werkstattgestaltung.

Zum Beispiel gehört zur Friseurwerkstatt möglichst ein Friseurstuhl, Spiegel, Kittel, Haarfön oder Haarhaube, Lockenwickler, Haarbänder, Haarschmuck, Kinderschminke, Kämme und Bürsten (auf Scheren würde ich verzichten), Frisurenzeitschriften, leere Spraydosen und Parfümflaschen. Kinder imitieren und verarbeiten im Rollenspiel ihre Erlebnisse und die damit verbundenen Gefühle aus der »realen« Welt. Genauso erfinden sie »ihre Welt« mit größtem Vergnügen neu.

 

 



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