Feuer in der KiTa?

Betrachtungen zum (Miss-)Verständnis der Begegnung Kind und Feuer in frühkindlicher Pädagogik

Inhaltsverzeichnis

  1. Nutzungsmuster Feuer
  2. Schadensmuster Feuer
  3. Bildungsmangel Feuer
  4. Was ist zu tun?

Gesamten Beitrag zeigen

 

Was ist zu tun?


Was Gemeinschaften/Familien evolutionär am Leben hielt, Kochen/Licht/Wärme, wurde aus ihrem Feuer generiert. Was derlei Familien-/Gemeinschaftleben sozialisierte, wurde am Feuer konzipiert, kommuniziert und zelebriert. Wer sein gesamtes Leben ausschließlich als Gemeinschaft ums Feuer erlebt, fühlt, denkt und handelt eben auch gemäß dieser Prägung: die Identität meiner Gemeinschaft, unser Feuer, erfährt nur dann keinen burn out/Ausbrand, wenn jedes Mitglied seinen Beitrag zur Aufrechterhaltung der-/desselben leistet.

Mit einem generationengeschichtlich noch nie dagewesenem/plötzlichem Verschwinden des Symbols familiärer / gemeinschaftlicher Identität, dem häuslichen Feuer, wurden soziale und geistige Lücken gerissen, deren Auswirkungen u.a. mit dem Begriff ausgebrannt/burn out beschrieben werden. Von selbstbestimmter, selbst zu verantwortender NÄHE zu Wärme & Licht des gemeinschaftlichen Feuers sind heute nur noch FERNwärme & FERNlicht übriggeblieben. Aus geistiger NÄHE aller Gemeinschaften ums Feuer wurden FERNgespräche & FERNsehen von Einzelnen zu Einzelnen.

Benötigen heutige Stadtmenschen nach zwei FeuerFERNgenerationen samt Feuerverboten für Kinder/Jugendliche, nach unerklärbarem burnout-Gefühl, nicht Sensibilisierung und Anleitung für ein kulturelles Feuerverständnis und poetisches Feuermachen?

Käme Goethe heute zu Besuch, würde er uns fragen: „Wo ist Ihr Feuer? Was ist DAS Geistige Zentrum Ihres Hauses, Ihrer Familie, Ihres Lebens geworden? Ihr Fernseher, Computer, Heizkörper, Kochfeld? Wissen Sie nicht mehr, wie einfach gemeinsames Sein am Feuer Menschen zu Erzählern, Diskutierern, Zuhörern, Schweigenden und Nachdenkenden macht?“

Aus der ursprünglichen Assoziationskette „Kind, Kerze, Kultur“ bildeten Erwachsene das gegenwärtige Dogma „Kind, Kerze, Katastrophe.“ Ist es nicht der einfachere, unaufwendigere und preiswertere Weg, genau dann, wenn Kinder entwicklungspsychologisch Lust und Interesse am Feuer ausprobieren wollen, ihnen dieses auch zu ermöglichen? In den Kitas dieser Welt! Mit Materialien, die überall erhältlich sind und Personal, welches feuerlehrgebildet ist! Aus dem gegenwärtigen, forschungs- und lehrpädagogischen Status eines „uncontrolled fire“ bezüglich der Bildungsarbeit Feuer in Kita und Schule - mittlerweile tummelt sich hier jegliche autodidaktisch qualifizierte Lehrkategorie (ehrenamtliche BrandschutzerzieherInnen, selbsternannte FeuerpädagogInnen, freiberufliche KünstlerInnen usw.), hat demzufolge die Erarbeitung einer schreckensfreien und evaluierten Feuerlehrmethode „educated fire“ zu erfolgen.

Die Anschaffung einer Feuerschale in Lehrmittelqualität samt Brennmaterial befähigt jede einzelne Kita ihren Kindern ab zwei Jahren regelmäßig das Sein am Feuer zu ermöglichen (Das Vorhandensein einer Feuerstelle ist in den Kitas keine Normalität). Um das „Feuerspielen“ der Kinder zulassen zu können, erhalten mind. 2 ErzieherInnen pro Kita in einem zweitägigen Seminar eine Feuerlehrkompetenz (das Weiterbildungsmodell feuerMACHEN kulturell wurde 2012 vom Brandenburger Bildungsministerium mit einem 2. Preis ausgezeichnet, sowie dem 1. Preis des Fachpublikums). Die Feuerlehrkompetenz befähigt die ErzieherInnen, Kinder bis zum Ende der Verweildauer in der Kita/zum Übergang in die Grundschule bis zur selbstständigen Durchführung eines Lagerfeuers (durch jedes Kind) zu begleiten. Diese Methode und Herangehensweise ist weltweit einmalig. Sie vermittelt den Kindern in jedweder Sinnlichkeit die menschmachende und sinnstiftende Nutzung eines von jedem Kind selbst zu verantwortenden Holzfeuers.

Des Weiteren müssen der einflussreichen „Gewalt“ medialisierter Feuervorbilder Kinder entgegengesetzt werden, die selber Feuer machen. Nur so erfahren sie, dass Konflikte nicht zu lösen sind, wenn der/das Böse unter/ins Feuer gesetzt wird, sondern wenn sich Streitende um ihr Feuer setzen, um nachzudenken, zuzuhören und miteinander zu reden.

 
Bild72jähriger macht angeborenerweise das, was aus Tieren Menschen machte; er füttert sein Feuer, damit es nicht ausbrennt, er nicht ausbrennt, und die Menschheit nicht an burn out erlöscht.



 

You Tube Video zum Kerzeanzünden eines Zweieinhalbjährigen

 

 



Verwandte Themen und Schlagworte