Vielfalt als Chance - Teilhabe in der KiTa

Reflexionen und Anregungen aus der Praxis

Inhaltsverzeichnis

  1. Methoden zur Förderung von Teilhabe
  2. Alltagsintegrierte Bildungs- und Erziehungsarbeit
  3. Material zur Förderung von Teilhabe
  4. Räume zur Förderung von Teilhabe

Gesamten Beitrag zeigen


Aus der Praxis für die Praxis – Räume zur Förderung von Teilhabe


Vorhandene Räume nach den Kriterien Teilhabe, Barrierefreiheit und Interkulturelle Arbeit zu nutzen, ist dann nur noch ein Kinderspiel für die Profis in den Kitas. Malen mit den Füßen, der Nase oder mit dem Mund im Atelier, Wahrnehmungsspiele in der Turnhalle, Geruchs- und Geschmacksimpulse im Cafe etc. sind gut umsetzbar und nachhaltig in ihrer Wirkung. Wer ein Bällebecken in der Einrichtung hat, weiß um den hohen Aufforderungscharakter der bunten Bälle und ihren senso-motorischen Nutzen für Kinder mit Empfindungsstörungen. Bällebecken können von allen Kindern mit und ohne Behinderung genutzt werden.

Ein Snoezelen-Raum, weiß und reizarm mit Wasserbett, Soundanlage und diversen Licht- und Musikeffekten, die zur Entspannung einladen oder zur Stimulation durch multisensorische Reizeinwirkung genutzt werden, rundet ein ganzheitliches Förderangebot ab. Besonders Kinder mit Behinderungen und/oder Wahrnehmungsstörungen erhalten einen Ort, der Sicherheit, Ruhe und Rückzug und/oder Anregung, Förderung und Unterstützung bietet.

Diese Anregungen zur barrierefreien und interkulturellen Arbeit sind nur ein Bruchteil dessen, was im pädagogischen Alltag auf niedrigschwelliger Ebene umsetzbar und nahezu endlos erweiterbar ist, und bildet die natürliche Konsequenz aus einem lebensbejahenden und gleichberechtigten Menschenbild ab. Ist diese Haltung erst im Kita-Team verankert, überträgt sie sich automatisch auf die Kinder und wirkt sich nachhaltig auf deren Entwicklungsprozesse aus. Sie schafft eine für alle spürbare, von Respekt und Toleranz geprägte Atmosphäre und entlässt, trotz der mitunter suboptimalen Rahmenbedingungen in den Kitas, Kinder in unsere Gesellschaft, die ihre positiven Erfahrung im Umgang mit Vielfalt und Einzigartigkeit in ihr Lebensumfeld hinaustragen und an andere weitergeben. Schon deshalb ist es unsere Aufgabe, von Beginn an Lebensräume zu schaffen, die sich den Kindern anpassen und nicht umgekehrt – ganz gleich, welches Tempo sie gehen und welchen Weg sie für sich wählen (können).



Infos zur KiTa

In der von der Katholischen Kirche getragenen KiTa Sonnenland leben, spielen und bilden sich 57 Kinder in einer Regelgruppe, einer Integrationsgruppe und einer integrativen Krippengruppe. Das pädagogische Team verfügt über ganz unterschiedliche Professionen und Zusatzqualifikationen, wie Dipl. Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin, Staatlich Anerkannte(r) ErzieherIn/KinderpflegerIn und Staatl. Anerk. heilpädagogische Fachkraft (HEP, Heilpädagogin). Schwerpunktthema ist die inklusive Arbeit mit dem Fokus auf Vielfalt & Teilhabe. Seit April 2011 ist die KiTa Sonnenland auch Schwerpunkt-KiTa Sprache & Integration, gefördert durch die Bundesinitiative »Frühe Chancen« des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Im landesweiten nifbe-KiTa-Wettbewerb „Vielfalt als Chance“ wurde das Konzept der KiTa Sonnenland mit dem ersten Preis ausgezeichnet.



Hinweis:

Der Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung des Herder-Verlags dem in der nifbe-Schriftenreihe erschienenen Buch "Vielfalt von Anfang an.Inklusionin Krippe und Kita. Freiburg: Herder (2011) entnommen.




Verwandte Themen und Schlagworte