Gesundheit und Gesundheitsförderung nach dem „K!GG“-Konzept

Inhaltsverzeichnis

  1. Der Gesundheitsstatus von Kindern
  2. Auswirkungen der gesundheitlichen Problemlagen
  3. Die Erfahrungen aus dem Setting Schule
  4. Die Grenzen der Gesundheitsförderung in Kitas
  5. Der neue Blickwinkel von K!GG
  6. Integriertes Gesundheitsmanagement im Konzept »K!GG: Kita Gut & Gesund«
  7. Definition der Guten Gesunden Kita
  8. Fazit

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Die Grenzen der Gesundheitsförderung in Kitas


Die Erfahrungen aus der Gesundheitsfördernden Schule lassen sich auf das Setting Kita übertragen. Auch für das Setting Kita konnte sich die Gesundheitsförderung bislang nicht in der Breite etablieren. So wurde für das Setting Kita bislang – mit wenigen Ausnahmen – nicht nur kein (wie bereits in den 1990er Jahren für die Schule) Organisationsmodell der Gesundheitsfördernden Kita entwickelt, sondern jüngere, repräsentativ angelegte Untersuchungen zeigen, dass im Kita-Bereich das Thema Gesundheit und Gesundheitsförderung auch heute noch nicht in der nötigen Breite, vor allem nicht die Gesundheit des Personals berücksichtigt wird. Aber auch die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Kinder seien in der Breite unbefriedigend (Cierpka, Stasch & Groß 2007; Kliche 2008).

 

Der begrenzende Blick der Gesundheitsförderung auf die Kita

Als Erklärung für diese Grenzen der Gesundheitsförderung im Setting Kita muss das Fächerspektrum der Gesundheitsförderung selbstkritisch anführen, dass auch im Setting Kita die Gesundheitsförderung aus dem Blick verloren hat, dass Kitas sich ähnlich wie Schulen in einem anhaltenden Modernisierungsprozess befinden. Dieser zwingt auch sie dazu, den pädagogischen Sinn ihrer Arbeit neu auszurichten, für deren Verwirklichung die pädagogische Qualitätsentwicklung das Maß bildet. So leitet auch sie ihren Auftrag aus den Bildungs-,Erziehungs- und Betreuungszielen ab und nicht aus den Zielen des Gesundheitswesens.


Kitas werden spätestens seit der aktuellen Bildungsdebatte, die sich um das Leitmotiv »Bildung von Anfang an« dreht, ungebrochen mit hohen Leistungs- und Qualitätsansprüchen konfrontiert. Früher Bildung wird hoher Einfluss auf die schulische Leistungsentwicklung, Entwicklung der Alltagskompetenzen eines Kindes und seiner Persönlichkeitsentwicklung zugesprochen (vgl. Bertelsmann-Stiftung 2008). Kennzeichen der bisherigen Gesundheitsförderung auch im Setting Kita war und ist es jedoch, dass die Kita in den Dienst der Gesundheit gestellt wurde bzw. wird und das Erreichen von Gesundheitszielen vorrangiges Ziel war bzw. ist. Gesundheitsförderung ist also nicht explizit auf die Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsaufträge der Kita ausgerichtet und unterstützt Kitas nicht gezielt in dem heute im Vordergrund stehenden Kernanliegen, nämlich pädagogische Qualität zu entwickeln. Sie geht auch gar nicht von den pädagogischen Problemstellungen der Kita aus.



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