Kindlicher Stress, erwachsenes Wohlbefinden und pädagogische Qualität in Kitas

Zusammen denken, was zusammengehört

Inhaltsverzeichnis

  1. Entwicklung von Stressreaktionsmustern in der Kindheit
  2. Mögliche Folgen von belastenden Lebensumständen und Stress auf das kindliche Körper-Geist-System
  3. Stress ist nicht gleich Stress
  4. Das Prinzip der Ko-Regulation
  5. Wie der erwachsene Körperzustand das kindliche Bindungsverhalten beeinflusst
  6. Kindliches Wohlbefinden als Indikator für pädagogische Qualität
  7. Selbstfürsorge ist auch Kinderschutz
  8. Erwachsenes Wohlbefinden als Voraussetzung für pädagogische Qualität
  9. Fazit
  10. Quellen

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Fazit

Um die Brücke zu schlagen zu den eingangs formulierten Veränderungen in der Definition von Gesundheit, möchte ich die Ausführungen zur Verbindung von kindlichen und erwachsenen Körper-Geist-Systemen mit einem Zitat zusammenfassen: „Gesundheit und Krankheit sind keine zufälligen Zustände eines bestimmten Körpers oder Körperteils. Sie sind vielmehr Ausdruck eines gesamten gelebten Lebens, eines Lebens, das wiederum nicht losgelöst verstanden werden kann: Es wird von einem Netzwerk aus Umständen, Beziehungen, Ereignissen und Erfahrungen beeinflusst – oder, besser noch, es entsteht daraus.“ (Maté 2023: 24, Hervorhebung durch Autorin).

Die Qualität von Fachkraft-Kind-Interaktionen ist sowohl entscheidend für die Entwicklung des Stressreaktionssystems und damit für die langfristige Gesundheit als auch für die gesamte pädagogische Qualität einer Kita. Vor diesem Hintergrund sollte der Fokus vermehrt auch auf die Bedingungen gelegt werden, die für eine positive, entwicklungsanregende Ausgestaltung solcher Interaktionen konstitutiv sind: die Gesundheit und das Wohlbefinden der pädagogischen Fachkräfte. „In dieser Reihenfolge sind das Sicherheitsgefühl von Kindern, ihr Vertrauen in die Welt, ihre Beziehungen zu anderen und vor allem ihre Verbindung zu ihren authentischen Emotionen abhängig von der durchgängigen Verfügbarkeit eingestimmter, nicht gestresster und emotional verlässlicher Bezugspersonen. Je gestresster oder abgelenkter Letztere sind, desto instabiler wird die emotionale Architektur des kindlichen Geistes sein.“ (Maté 2023: 157, Hervorhebung der Autorin).




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