Öffentlichkeitsarbeit Schritt für Schritt planen - Anleitung mit Fragebogen und Beispielen

Öffentlichkeitsarbeit von Analyse bis Evaluation

Inhaltsverzeichnis

  1. Analyse
  2. Konkrete Ziele und Strategie
  3. Taktik und Maßnahmenplan
  4. Evaluation

Gesamten Beitrag zeigen

Analyse (Zeit: ein, zwei Monate)

Selbstbild und Profil:
Was ist unsere Philosophie, was macht uns einzigartig?

Überlegen Sie im Team oder mit Elternvertretern, was Ihre KiTa von benachbarten und befreundeten KiTas unterscheidet. Sei es im pädagogischen Konzept, in der Mischung der Gruppen, in den Öffnungszeiten, in einer speziellen Ausprägung (Musik, Sport) oder in der  Gründungszeit – diesen einzigartigen Punkt sollten Sie finden und um ihn herum ein Profil beschreiben.

Als Techniken eignen sich MindMap und Personifizierung. Alle Besonderheiten, die Ihnen als Team einfallen, zeichnen Sie als kategorisierte „Äste“ an einen Baum. Nach und nach erhält der Baum eine gewisse Richtung, in der sich Ihr Profil verdichtet. Alternativ können Sie mit Ihren KollegInnen anhand von drei charakteristischen Adjektiven Ihre KiTa wie eine Person beschreiben, z. B. großmütig, offen, bildungsinteressiert.

(Skizze 1)

Fremdbild:
Welchen Ruf haben wir? Wie sehen uns Andere?

Nehmen Sie sich im Team Zeit herauszufinden, wie Sie Ihr Umfeld, die Eltern, Ihr Träger oder befreundete Einrichtungen wahrnehmen. Hören Sie sich um, hören Sie aufmerksam zu, fragen Sie nach, was Ihren Dialogpartnern am meisten auffällt. Nützliche Mittel hierfür sind:

  • Spontane Befragung der Eltern, der Nachbarn; Nachfrage, was deren Freunde und Bekannten über die Einrichtung wissen und sagen
  • Auflistung der beiläufig beschreibenden Begriffe Ihrer Gesprächspartner in jeder Art von Konversation (ohne Nachfrage)
  • Bewertungen der KiTa in Archiven, beim Träger, beim Fachbereich der Stadt
  • Auswertung von Zeitungsartikeln oder Berichten über die KiTa (wiederkehrende Begriffe)

Listen Sie die Antworten als Schlagworte auf, fassen Sie die häufigsten Nennungen in Überbegriffe zusammen, wie „familiär“,  „Eltern-Partnerschaft“ oder „flexible Betreuungszeiten“.

(Skizze 2)
 

Kommunikationsaktivitäten:
Welche Informationsmittel und Instrumente sind oder waren in Ihrer KiTa im Einsatz?

Seit Bestehen der KiTa informieren Sie mindestens Eltern, Träger und die Stadt/Gemeinde über Ihre Aktivitäten. Die Art und Weise der Informationsübermittlung (Gespräch, Bericht, Brief, Gründungsfeier) bezeichnet Ihre Kommunikationsaktivitäten. Denken Sie daran (zurück), wie Sie auf Ihre KiTa aufmerksam gemacht haben und machen, wie Sie zu Anlässen einladen oder neue KiTa-Kinder suchen. Schreiben Sie alle laufenden Informationsmittel auf und fassen Sie sie nach Kategorien zusammen:

  • mündlich
  • schriftlich/gedruckt
  • online
  • Veranstaltung

(Skizze 3)

Wettbewerb und Umfeld:
Was machen die anderen Einrichtungen?

Wichtig für Ihr Konzept der Öffentlichkeitsarbeit ist, nicht das gleiche Profil wie andere Einrichtungen zu haben. Sie sollten in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit eine neue begriffliche Position besetzen, die noch keiner in Ihrer Stadt/Gemeinde hat, eventuell sogar eine Nische. Nehmen Sie sich Zeit für die Recherche zu anderen KiTas:

  • Anzahl der Einrichtungen in der Stadt/Gemeinde
  • Größe der Einrichtungen
  • Träger, weitere Besonderheiten
  • KiTa, die Ihrer Einrichtung am ähnlichsten ist
  • KiTa, die in der Stadt/Gemeinde am bekanntesten ist. Warum?
  • KiTa, die aktuell am meisten gefördert oder ausgebaut  wird (finanziell, personell, kommunikativ). Warum?

Die beiden letzten Fragen zielen darauf ab, eine Best-Practise-KiTa in Ihrem Umfeld zu ermitteln. Damit ist die Einrichtung gemeint, an der sich aktuell alle Mitstreiter orientieren. Die (Öffentlichkeits-)Arbeit der besten KiTa kann Anhaltspunkte dafür liefern, was Sie unbedingt in Ihrem Umfeld beachten oder welchen Einflussnehmer Sie kennen sollten.

(Skizze 4)


Bedürfnisse der Dialogpartner:
Was wollen Ihre Dialogpartner heute und morgen?

Eltern und Ihr Träger sind Ihre wichtigsten Dialogpartner, denn ohne sie würde es Ihre Einrichtung nicht geben. Deren Bedürfnisse zu befriedigen, ist am bedeutendsten für den Fortbestand der KiTa – und bildet die Basis für die Öffentlichkeitsarbeit.

Was Sie kommunizieren, muss in jedem Fall die Bedürfnisse der Eltern und des Trägers ansprechen. Eine sichere Betreuung und gute Qualität sind sicherlich die ureigensten Erwartungen an eine KiTa. Doch KiTas sind heute keine bloßen „Betreuungstationen“ mehr. Fragen Sie die Eltern sowie den Träger an einem Elternabend oder im Jahresgespräch tiefgründig danach, was Ihnen einen Zusatznutzen bieten würde. Sei es frühkindliche Förderung, Musikunterricht, flexiblere Öffnungszeiten oder Öffentlichkeitsarbeit – die Antworten geben Ihnen Aufschluss auf Zukunftsvisionen und eine professionelle Weiterentwicklung. Sie sollten sie in das Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit integrieren.

(Skizze 5)

 



Verwandte Themen und Schlagworte