Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung

- Ein inklusives Praxiskonzept für die KiTa -

Inhaltsverzeichnis

  1. Inklusion in der Praxis: Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung
  2. Herabwürdigungen und Diskriminierung (1) als Lernbehinderung
  3. Soziale Identitäten und normierende Botschaften
  4. Verantwortung der Bildungseinrichtungen
  5. Herausforderungen an pädagogische Fachkräfte
  6. Schlussfolgerungen
  7. Anmerkungen
  8. Literatur
  9. Anhang 1: Das Konzept in Kürze und Hintergrund KINDERWELTEN
  10. Anhang 2: Achtung Pseudovielfalt: Der touristische Ansatz
  11. Anhang 3: Achtung Pseudogleichheit: Der farbenblinde Ansatz

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Schlussfolgerungen

Kinder konstruieren ihre Bildungsprozesse eigensinnig, aber nicht in einem luftleeren Raum. Sie bauen auch die impliziten Botschaften ihrer Bezugspersonen über gut und böse, richtig und falsch in ihr soziales Wissen über die Menschen und über die Regeln ihres Zusammenlebens ein. Zurückhaltung der Erwachsenen ist gefragt bei der Rücknahme von Belehrungsaktivitäten auf Grund der realistischen Einschätzung, dass Kinder nicht einfach das lernen, was sie ihnen beizubringen versuchen. In moralischer Hinsicht hingegen dürfen sich ErzieherInnen in der Kita nicht „raushalten“, denn damit bestätigen sie herrschende Mechanismen von Ungleichbehandlung und Ausgrenzung. Sie müssen explizit Stellung dagegen beziehen. Gleichzeitig sind sie verantwortlich für die Gestaltung der Lernumgebung: Eine Lernumgebung, die allen Kindern Schutz und Zugehörigkeit zusichert, in der respektvoll mit Unterschieden umgegangen wird und in der Kinder lernen, sich gegen Hänseleien, Ausschluss und Ungerechtigkeit zu wehren. Bildungsprozesse unterstützt man nicht mit moralischer Abstinenz, sondern mit Klarheit und Dialogbereitschaft.