Der Kindergarten im nationalsozialistischen Deutschland

Inhaltsverzeichnis

  1. Gleichschaltung der öffentlichen Kleinkindererziehung
  2. Körperliche und charakterliche Erziehung
  3. Wehrerziehung und Erziehung in Rollenbildern
  4. Erziehung zur Führerliebe
  5. Die Erziehung zum Rassegedanken
  6. Zusammenfassung
  7. Literatur

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Diese Vergangenheit nicht zu kennen,
heißt sich selbst nicht zu begreifen.
(Paul Hilberg)

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler des Deutschen Reiches ernannt. Mit der Verabschiedung des „Gesetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich“ (Ermächtigungsgesetz) am 24. März 1933 übertrug der Reichstag die gesetzgebende Gewalt der Regierung Hitler und seiner Helfershelfer. Die Ideologie des Nationalsozialismus propagierte die „willensmäßige und geistige Einheit“ der deutschen Nation. Welchen "Anspruch" die Nazis an die öffentliche Kleinkindererziehung – im vorliegenden Beitrag eingegrenzt auf die Institution Kindergarten – hatten, verdeutlicht ausdrucksvoll die Aussage des Pädagogen, SS-Sturmbandführers und NS-Funktionärs Rudolf Benze:

"Jeder deutsche Junge und jedes deutsche Mädchen soll dem Ideal zustreben und nahe kommen, in gesunden und rassisch wohlgebildeten Körper ein reines Herz, einen festen Willen und einen klaren, lebensnahen Verstand zu hegen... Der nationalsozialistische Staat strebt daher vor allem danach, die Jugend zu Willensstärke und Entschlußfähigkeit zu erziehen und in ihr die hohen Charakterwerte zu stärken, die wir an den Besten der deutschen Männer und Frauen in der Vergangenheit und Gegenwart bewundern: Wahrhaftigkeit und Treue, Freiheitsdrang und Ehrliebe, Mannesmut und Frauenwürde, Wehrwille und Opfersinn, Diesseitsfreudigkeit und Lebensernst" (Benze 1943, S. 5 ff.).

MaifeierMaifeier im Seminarkindergarten der Stadt München, (Quelle: Ida-Seele-Archiv)Die neuen Machthaber standen der Institution Kindergarten anfänglich nicht gerade wohlwollend gegenüber. Ihrer Ideologie entsprechend, hatte die deutsche Familie an sich ein Kindergarten zu sein und nur bestimmte Kinder sollten eine öffentliche Vorschuleinrichtung besuchen:

"Unbedingt zu empfehlen ist der Kindergarten für alle einzigen Kinder, die in der Nachbarschaft keine Spielgefährten haben. Es gibt ferner nicht wenige Kinder, deren Mutter einem Erwerb nachgehen muß, für die niemand Zeit hat, für die daheim kein Raum ist, und deren wirtschaftliche Not die wenigen Dinge unmöglich macht, deren das Kind zu seiner richtigen Entwicklung im Spielalter bedarf. Hier wird der Kindergarten eine wahre Zufluchtsstätte und ein Ersatz für das Heim. Auf dem Lande ist es den Müttern vielfach gerade zur Erntezeit unmöglich, sich um ihre kleinen Kinder zu kümmern. Deshalb wird besonders im neuen Deutschland die Errichtung von Dorf- oder Erntekindergärten sehr gefördert... Entbehrlich ist der Kindergarten wohl dann, wenn im Elternhaus geordnete Verhältnisse herrschen, die Mutter Verständnis und etwas Zeit für das Kind hat und Geschwister und Nachbarskinder sich zu gemeinsamem Spiel vereinen. Dann können wir unser Kind daheim lassen, ohne seine kindlichen Rechte und Möglichkeiten dadurch zu verkürzen" (Haarer 1936, S. 232 f).

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Quelle: Ida Seele-Archiv
Krampfhaft bemühten sich die nationalsozialistischen Erziehungstheoretiker um eine eigenständige "Theorie" der Kleinkinderpädagogik, die für sich zu allererst den Führer als "Vorbild" proklamierte. Schließlich ist er "der Seelenkenner der Menschen und folgert aus seinen psychologischen Einsichten heraus seine erzieherischen Maßnahmen" (Braune 1936, S. 170). Demzufolge hatte sich das Erziehungsziel des Kindergartens an den Worten des Führers zu orientieren, der sich ein „hartes Geschlecht“ wünschte, „‘das stark ist, zuverlässig, treu, gehorsam und anständig, so daß wir uns unseres Volkes vor der Geschichte nicht zu schämen brauchen.' Für die Entwicklung dieser Tugenden leistet der Kindergarten eine maßgebliche Vorarbeit. Ist doch der Kindergarten überhaupt die erste nationalsozialistische Entwicklungsstufe, durch die die heranwachsende Generation hineinwächst in die große deutsche Volksgemeinschaft und in die Aufgaben, die diese Gemeinschaft und das Großdeutsche Reich jedem einzelnen stellen wird" (Villnow 1941, S. 134).


Gleichschaltung der öffentlichen Kleinkindererziehung


Im Vergleich mit anderen öffentlichen Erziehungs- und Bildungsinstitutionen konnte sich die Institution Kindergarten einer schnellen und vollständigen Gleichschaltung - sowohl in pädagogischer wie auch in organisatorischer Hinsicht – entziehen. Neben den anfänglichem Desinteresse am Kindergarten erwies sich als weiterer Vorteil, dass nicht der NS-Staat, „sondern vielmehr die unterschiedlichsten privaten Träger auf dem Felde der Vorschulerziehung agierten, darunter an erster Stelle die in den konfessionellen Spitzenverbänden zusammengeschlossenen Vereine, die - wenigstens anfangs - auch von den nationalsozialistischen Machthabern nicht so leicht anzugreifen waren“ (Konrad 2004, S. 159).

werbeblattnsvWerbeblatt der NSV (Quelle: Ida-Seele-Archiv)Der sich mit den Jahren immer deutlicher manifestierende Totalitätsanspruch der Nazis verlangte zusehends, dass die öffentliche Kleinkindererziehung ausschließlich nach ihren Richtlinien zu geschehen habe, was seit Mitte der 1930er-Jahre zu punktuellen und Ende der 1930er-Jahre zu massiven Beeinträchtigungen der Kindergartenarbeit in freier Trägerschaft führte. Davon betroffen waren zuerst die "Arbeiterwohlfahrt", das "Deutsche Rote Kreuz" und der "Paritätische Wohlfahrtsverband", anschließend die evangelischen und katholischen Träger. Reformpädagogische Einrichtungen, die nach der Montessori-, Waldorf- oder der psychoanalytischen Pädagogik arbeiteten, wurden, wenn auch örtlich sehr unterschiedlich, „ausgemerzt“, ebenso alle Privatkindergärten (vgl. Berger 2015a, S. 82 ff.). Den Einrichtungen, die von der „Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), als Teilorganisation der NSDAP, übernommen werden sollten, teilte man lapidar mit:

„Der in Ihrer Gemeinde befindliche Kindergarten ist bis zum nächstmöglichen Termin in die Verwaltung der NSV zu überführen. Den dort befindlichen konfessionellen Kräften ist sofort zu kündigen. Vollzugsmeldung ist vorzulegen. Der Kreisleiter“ (zit. n. Kindergarten Gerolzhofen 1980, S. 20).

Ab 1941 durften NSV-Kindergärten nur noch Kinder aufnehmen, deren Oberhaupt (oder die Ehefrau) Mitglied der NSV war, wie aus einem Schreiben der NSDAP- Kreisleitung Neuburg/Donau an den Magistrat der Stadt Rain hervorgeht:

schreibenzusSchreiben der NSDAP-Kreisleitung Neuburg/Donau an den Magistrat der Stadt Rain am Lech, (Quelle: Kindergarten Rain am Lech 1978, S. 15 f)


Dass die Gleichschaltung der konfessionell gebundenen vorschulischen Einrichtungen nicht vollständig gelang, ist u. a. ein Verdienst der engagierten Elternschaft, die sich mit der diktatorisch angeordneten Übernahme von Einrichtungen durch die NSV nicht abfinden wollten, ja sogar in einzelnen Fällen eine Rückgabe an die konfessionellen Träger erzwangen. Insbesondere wenn Ordensschwestern oder Diakonissinnen gekündigt und durch „braune Schwestern“ ausgetauscht wurden, entlud sich der elterliche Ärger, wie beispielsweise im niederbayerischen Städtchen Vilshofen, "als 1938 den im städtischen Kindergarten angestellten Klosterschwestern gekündigt werden sollte, Unterschriften gesammelt und Bittschriften an den Reichsstatthalter von Epp gerichtet" (Erning 1997, S. 734) wurden. Ein weiteres mutiges Beispiel der Gegenwehr ist die kleine oberfränkische evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Unterrodach, in der Nähe von Kronach. Hier hatte der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche St. Michael im hiesigen Wirtshaus eine Zusammenkunft einberufen, um für den Erhalt des evangelischen Kindergartens zu werben. Im Laufe der Diskussion wurde der Geistliche vom Ortsgruppenleiter als "Saboteur" und "Feind der Partei" abqualifiziert. Der Seelsorger berichtete über die vorgefallene Auseinandersetzung:

"'Ob ich wüßte, was mit mir geschehen müßte, wenn ich nicht der Pfarrer wäre? - Der Gemeindesekretär dazwischen: Nach Dachau würde ein anderer kommen - Meine Antwort: Um des Wortes Gottes willen müßte ich auch Dachau als Strafe tragen können'" (zit. n. Bookhagen 1990, S. 80).

Diese mutigen Beispiele dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den konfessionell gebundenen Kindergärten „eine Annäherung an die nationalsozialistischen Erziehungsvorstellungen vollzogen wurde“ (Wustrack 2009, S. 37). Beispielsweise konstatierte Pfarrer Hermann Scriba, Rektor des Diakonissen-Mutterhauses in Eisenach:

flatterndefahnen„Die flatternde Fahne ist Aufruf und Verpflichtung“ (Quelle: Kindergarten 1937, S. 71 / Ida-Seele-Archiv)„Ganz besondere Verantwortung liegt auf den Diakonissen und Kindergärtnerinnen, die in der Erziehungsarbeit stehen, sei es am Kleinkind oder an der heranwachsenden Jugend. Gerade hier soll sie ihre christliche und nationalsozialistische Gesamthaltung am vorbildlichsten auswirken, nicht in großen Worten, aber im Sein“
(Scriba 1936, S. 19).




Folgendes Gebet steht exemplarisch für die damaligen Anpassungstendenzen katholischer Einrichtungen an die "völkische Erziehung" (vgl. Berger 1986, S. 157 ff.):

"Sind wir auch noch kleine Deutsche,
aber Deutsche sind wir doch,
können wir auch noch nicht streiten,
lieben tun wir Deutschland doch.
Deutsche Kinder müssen beten:
Herr Gott, schütze unser Heer!
Sei Du mit ihm auf dem Lande,
in der Luft und auf dem Meer!
Lieber Gott im Himmel droben,
segne unser deutsches Land.
Jeder Deutsche soll Dich loben,
schützen soll uns Deine Hand" (Wachendorf 1939, S. 38).

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Soldaten zu Besuch im Erntekindergarten Kaufbeuern (Quelle: Ida-Seele-Archiv)
Da sich mit Kriegsbeginn die Kräfte des Staates auf den "Endsieg" konzentrierten, ließ der Druck auf die konfessionellen Kindergärten erheblich nach. Die Nazi-Machthaber befürchteten, eine rabiate Zerschlagung des kirchlichen Kindergartenwesens könnte Unruhe unter der Bevölkerung erzeugen“ (Konrad 2004, S. 163). Einzig in der Sonderform der Erntekindergärten, auch Sommerkindergärten genannt, erreichte die NSV die alleinige Zuständigkeit. Bereits 1934 „sind vom Amt für Volkswohlfahrt über 600 Erntekindergärten eingerichtet worden, in denen über 20 000 Kinder betreut worden sind. Die Einrichtung hat sich bewährt. Die Erntekindergärten sind ein wichtiges Mittel zur Entlastung der Bäuerin und Landarbeiterfrau. Die Vorteile für das Kind und die Familie sind in ihrer Erntezeit unbestreitbar“ (o. V. 1935, S. 27). 1938 existierten 5.575 Erntekindergärten und vier Jahre später c. 6.000 bis 6.600 Erntekindergärten, die unter NSV-Trägerschaft geführt wurden (vgl. Konrad 2004, S. 163).

neueroeffnungEröffnung eines NSV-Kindergarten in Neu-Isenburg (Quelle: Ida-Seele-Archiv)



Von Anfang an war den Nazis die gemeinsame Betreuung von „arischen“ sowie jüdischen, als auch „weniger wertvollen“ Kindern ein Dorn im Auge. Ab 1935, mit Erlass der „Nürnberger Rassengesetze“, wurde jüdischen, erbkranken und anderen schwächlichen Kindern der Besuch eines „deutschen Kindergartens“ untersagt. Die frühpädagogische Fürsorge galt ausschließlich, wie eine Münchener Kindergartenleiterin resümierte, „den gesunden, tüchtigen und wertvollen deutschen Kindern. Ihnen soll der Kindergarten zur Blutsheimat werden“ (zit. n. Berger 2015a, S. 87). Die nicht erwünschte Betreuung jüdischer Kinder betreffend, wurde von den einzelnen Städten und Gemeinden unterschiedlich gehandhabt. Beispielsweise durften in Augsburg schon ein Jahr vor dem Erlass der "Nürnberger Rassegesetze" „arische“ Kinder nicht mehr zusammen mit jüdischen Kindern einen Kindergarten besuchen (vgl. Berger 2015a, S. 87 ff.). Kindergärtnerinnen jüdischer Abstammung wurde von der hiesigen "NSV-Gauamtsleitung Schwaben" strengstens verboten „arische“ Kinder zu betreuen. Man befürchtete, der jüdischen Kindergärtnerin ihr Einfluss würde in jeder Hinsicht die „arischen“ Kinder verderben. Die in Augsburg geborene Jüdin Gertrud Dann, die seit 1932 im großräumigen Haus ihrer Eltern einen gemischt konfessionellen Privatkindergarten leitete, musste bereits zwei Jahre später nach Eröffnung ihrer Einrichtung die Betreuung „arischer“ Kinder einstellen, trotz reger Nachfrage „blutsdeutscher“ Eltern. Die Augsburger Kindergartenleiterin erinnerte sich rückblickend:

„Christliche und jüdische Kinder haben sich sehr gut vertragen. Die Eltern haben sich auch befreundet. Es gab keinerlei Schwierigkeiten, und darum haben die Kinder nicht kapiert, warum die anderen denn weiter kommen können und sie nicht. Es war auch zu schwierig für die Eltern, es ihnen zu erklären“ (zit. n. Lütkemeier 1992, S. 121 f).



Körperliche und charakterliche Erziehung


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Die Heranzüchtung kerngesunder Körper begann schon im Kindergarten (Quelle: Ida-Seele-Archiv).
Die Erarbeitung von körperlicher Zähigkeit und das Erreichen eines gewissen Härtegrades durchzog „den ganzen Tagesablauf“ (Caspers 1941, S. 6), galt es doch, die Forderung Hitlers nach „Heranzüchtung kerngesunder Körper" zu erfüllen. Ziel der regelmäßigen Ertüchtigungsmaßnahmen war es, sowohl Entschlusskraft und Leistungswillen als auch Angriffslust und Durchhaltewillen zu fördern. Dabei wurde nicht Rücksicht genommen auf „gesundheitlich schwächliche“ Kinder, denn gerade diese, „brauchen den Anreiz der körperlichen Übung besonders nötig“, zumal Untersuchungen belegten, „daß turnende Kinder einen viel besseren Allgemeinzustand zeigen, als ihre nicht turnenden Kameraden. Sie zeigen in bezug auf Brustumfang, Lungenfassungsvermögen und Druckkraft eine dauernde Überlegenheit, ebenso nimmt die Anfälligkeit gegenüber Infektionen ab“ (zit. n. Berger 2015b, S. 48). Die körperliche Ertüchtigung der Kindergartenkinder hatte natürlich geschlechtsspezifisch zu erfolgen:

„Die körperliche Erziehung der Mädel darf kein Abklatsch der Jungenerziehung sein, sondern muß durch die körperlich-geistig-seelische Wesensart der Mädels bestimmt werden“ (zit. n. ebd., S. 46).

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Bildquelle: Ida-Seele-Archiv
Um die körperliche Entwicklung positiv zu beeinflussen, „das Kindergartenkind durch eine planmäßige körperpflegerische Erziehung zur vollen Schultauglichkeit zu bringen“ (Benzing 1941, S. 105), wurden neben der gezielt geförderten Bewegung durch Turn- und Gymnastikstunden sowie einer gesunden Ernährung, die „Heilkräfte der Natur von Licht, Luft, Sonne, Wasser“ (ebd.) in ausreichender Menge in den Kindergartenalltag miteinbezogen. Auch standen die „Trockenreibung zur Aktivierung der Haut“ (Caspers 1941, S. 6) auf dem täglichen „Fitnessprogramm“. Für die Nationalsozialisten war mit der körperlichen Ertüchtigung die Charakterbildung eng verflochten. Sie waren davon überzeugt, dass körperliche Leistungen und Anstrengungen charakterliche Eigenschaften fördern und fordern, wie Umsicht, Mut, Selbstvertrauen, Achtung, Gehorsam, Rücksicht, Höflichkeit, u.dgl.m. Zudem werden „soldatische Tugenden“ protegiert, wie: Härte, Tapferkeit, Furchtlosigkeit, Einsatzbereitschaft, Kameradschaftsgeit sowie Gemeinschaftssinn. Selbst Charaktereigenschaften „wie Starrköpfigkeit, Eigensinn, Neigung zur Gewalttätigkeit“ (zit. n. Berger 2015b, S. 53) wurden als positive Tugenden bewertet, als Idealbild eines siegreichen und ideologiegläubigen künftigen Nationalsozialisten. Die Kindergärtnerinnen wurden aufgefordert, die Leistungen der Kinder schriftlich festzuhalten. Diese Feststellungen wurden wissenschaftlich ausgewertet, „um aus den Ergebnissen neue Erkenntnisse über den Entwicklungsgang des Kleinkindes zu gewinnen und um den Erziehungsweg des Kleinkindes noch bewußter aufzeigen zu können“ (Caspers 1941, S. 7).



Wehrerziehung und Erziehung in Rollenbildern


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Erich Hilgenfeldt, Hauptamtsleiter der NSV , zu Besuch in einem NSV-Kindergarten, (Quelle: Ida-Seele-Archiv)
Bereits während der Zeit des Deutschen Kaiserreiches (1871-1918) - insbesondere in der Zeit des Ersten Weltkrieges – gab es eine gezielte Erziehung zum Militärischen innerhalb der öffentlichen Kleinkinderziehung (vgl. Nationalismus und Militarismus im Kindergarten). Unter Hitlers Herrschaft bekam die Militarisierung der Kindergartenkinder jedoch eine vollkommen neue und noch nie dagewesene Qualität. Bereits vom „ersten Hitlerjahr“ an, wurden die Kinder zu Wettkämpfen, zum Marschieren, zum Exerzieren, zum Simulieren von Luftangriffen, zum Darstellen von Kriegshandlungen etc. animiert. Wie die militärische Infiltrierung der Kinder von statten ging, verdeutlicht nachstehender Praxisbericht aus der Fachzeitschrift „Kindergarten“:

"Unsere Kinder erleben den Krieg
Rasch hat die Tante mit ihnen die Uniform gearbeitet. Dann geht's hinaus auf den 'Kasernenhof' zum Exerzieren. In Rolf erkennt man jetzt schon die Führernatur. Er schreitet als Hauptmann die Front ab... Jetzt spielen sie nicht mehr Soldaten, jetzt sind sie Soldaten. Im Zimmer bauen indessen einige Jungen mit ihrer Tante Artilleriestellung. Bausteine werden im Halbkreis zu einem Wall aufgeschichtet... In der Stellung laden die Soldaten die einfach gestalteten Kanonen mit Papierkugeln. Ein Dorf unweit der Stellung wird beschossen. Einzelne Häuser sind bereits zusammengefallen. Auf einem anderen Tisch entsteht ein Flugzeugplatz. In großen Hallen warten einige Faltflugzeuge auf den Start. Soldaten kommen aus der Kaserne, um die Flugzeuge zum Feindflug startbereit zu machen... Die Beschäftigungen sind gut und schön, einmal weil sie wenig Material beanspruchen, und dann in der Hauptsache, weil sie dem Kinde das große Erleben, den Krieg an der Front und in der Heimat veranschaulichen" (zit. n. Berger 2015b, S. 68).

soldatenspielSoldatenspiel im Seminarkindergarten der Stadt München, Quelle: Ida-Seele-ArchivGerade die Kindergärtnerin, als erste außerhäusliche Erzieherin, war verpflichtet, den geschlechtsspezifischen Grundstein zur Wehrerziehung zu legen, weil in jedem Kinde, ob Junge oder Mädchen, "ein starkes Interesse für alles, was lebt und sich bewegt" liegt. Jeder Junge freut sich, "wenn ein Flieger in Sicht ist, und selbst welch noch so kleines Mädchen guckt ihm nicht nach? Dieses Interesse in richtige Bahnen zu lenken, ist Sache der Jugenderzieherin. Gilt es doch, den Knaben vorzubereiten, damit er später zum wehrhaften Manne wird und das Mädchen zur Frau, die bereitwillig und mutig der Gefahr ins Auge sieht und die ganze Kraft einsetzt, um Not und Tod abwenden zu helfen... Um auf das Kind hier in richtiger Art einwirken zu können, muß sich die Jugenderzieherin vor allen Dingen selbst einmal mit all diesen Dingen befassen. Sie muß Sachkenntnis besitzen und genau wissen, wie der Wehr- und Luftschutzgedanke in kindlicher Form an das Kind herangebracht werden kann, um sein Interesse wachzuhalten und das Kind in die Anforderungen der Luftwaffe und des Luftschutzes langsam hineinwachsen zu lassen. Gedicht, Spiel, Märchen und Bild sind dem Wehr- und Fluggedanken nutzbar zu machen. Einfache Motive können durch Stäbchenlegen, malendes Zeichnen und Plastillin gestaltet werden. Der Flug der Vögel und Wolken, der Flugsamen und Insekten (Schmetterlinge, Käfer, Spinnen) läßt die Sehnsucht des Fliegens aufklingen, während z. B. Ameise und Mutter Henne den Gedanken, den Willen und das Ethos des Schützens wecken... Es ist Pflicht jeder... Kindergärtnerin, sich zu den vom NSLB für die... Kindergärtnerinnen organisierten Kursen des Reichsluftschutzbundes zu melden. Der Luftschutz ist kein Spielort ängstlicher Gemüter. Er ist eine Lebensaufgabe für unser Volk" (zit. n. ebd., S. 64 f).

Die Kinder wurden angehalten, durch kleine Opfergaben zum Sieg des Vaterlandes beitragen, wenn sie beispielsweise im Kindergarten ihre bescheidene Mahlzeit, ohne zu murren, zu sich nahmen, oder indem sie recht folgsam und fügsam waren und dadurch den Erwachsenen, die schon genug Sorgen hatten, nicht unnötig zur Last fielen:

"Es zeigen sich immer wieder Gelegenheiten, sei es im Spiel, bei der Arbeit oder beim Frühstück, wie wir ihnen sagen können, daß auch sie, die kleinsten, nicht zu klein sind, um zum Sieg beizutragen" (zit. n. ebd., S. 69).

Auch die militärische Erziehung der Kinder war streng geschlechtsspezifisch ausgerichtet:

"Der kleine Junge wird ja einmal ein deutscher Soldat werden, das kleine Mädchen eine deutsche Mutter... Wie liebevoll sorgt das kleine Gretchen für ihre Puppenkinder daheim. Das kleine Hänschen schleicht sich indessen mit einem Stein an den Spatz heran, der vor der Haustür sitzt, um ihn zu töten. Hier der zukünftige Vaterlandsverteidiger, dort die liebevolle zukünftige Hausfrau“ (Benzig 1941, S. 40).

Diese Fixierung auf Geschlechtsrollen führte dazu, dass die Kindergartenkinder entsprechendes Spielmaterial zugewiesen bekamen. Während die Jungen technisches und militärisches Spielzeug, sowie die vielfältigsten Werkzeuge zur Verfügung standen, begnügten sich die Mädchen mit Spielgegenständen aus dem Bereich Haushalt, Mutter und Kind.



Erziehung zur "Führerliebe"


Um dem NS-System die Loyalität zu sichern, war die frühzeitige Förderung einer starken emotionalen Bindung an den lieben "Onkel Führer" notwendig. Der Grundsatz des NS-Staates "Autorität des Führers nach unten und Verantwortlichkeit des Geführten nach oben" (zit. n. Berger 2015b, S. 54) galt auch für den Kindergarten, indem das Autoritätsgefühl geweckt wurde und jedes einzelne Kind lernte sich übergeordneten Personen zu beugen. Die außergewöhnliche Zuneigung zu Adolf Hitler knüpfte an die Liebe zu den Eltern an, die sich aufopfernd und selbstlos um die Familie kümmern, genauso wie sich der Führer um das gesamte deutsche Volk sorgt. In Gesprächen sollte den Kindern immer wieder die Bedeutung des Führers für das deutsche Volk erklärt und sein rastloser Einsatz für die deutsche Heimat gerühmt werden. Ebenso war es Pflicht, den für die Nazis wichtigen Jahres- und Feiertagen zu gedenken, beispielsweise dem 9. November (Gedenktag an den am 9. November 1923 gescheiterten Hitlerputsch in München), dem 30. Januar (Tag der „Machtergreifung) oder des Führers Geburtstags (20. April).

novemberFeier zum 9. November (Quelle: Ida-Seele-Archiv)
Wie man Hitlers Geburtstag im Kindergarten feierte, dokumentiert folgende Beschreibung:

„Auf dem festlich gedeckten Tisch... stand eines der schönen Bilder, die den Führer im Kreise von Kindern zeigen. Still, fast andächtig gestimmt, saßen alle Kinder davor und hörten in schlichten und für sie verständlichen Worten vom Führer, von dem großen Geschenk des deutschen Volkes, zu dem sie auch beigetragen hatten, und von dem gewaltigen Zeitgeschehen, das alle deutschen Menschen in diesen Tagen erleben (gemeint ist das Kriegsgeschehen; M. B.). Zur Erinnerung an diese große Zeit und den von den Kindern so geliebten Führer erhielt jedes Kind ein Führerbild, das zu Hause, dort wo das Kind seine Spielecke hat, einen würdigen Platz finden soll. ‚Meins kommt über mein Bett, dann sehe ich den Führer gleich, wenn ich aufwache!‘ riefen viele“ (zit. n. Berger 1986, S. 51 f).

Foto 3Das Führerbild war allgegenwärtig (Quelle: Schulmuseum Lohr/Main)

Politisch stark gefärbte Kindergedichte sowie gebetsähnliche Sprüche unterstützten den Identifikationsprozess mit dem „geliebten Führer“. Sie dienten dazu, die Kinder unbeschwert an die übermächtige Vaterfigur heranzuführen. Hierüber eine Auswahl von Beispielen:

"Kindergebet
Herr Gott, gib unserm Führer Kraft,
Der Arbeit, Brot und Frieden schafft.
Gib unserm Volk reinen Willen,
Das, was er fordert, zu erfüllen.
Denn Du hast ihn ja selbst gesandt
Zur Rettung dem bedrückten Land" (zit. n. ebd., S. 55).
"Heil Hitler!
Heil Hitler Dir,
Du bist der beste Freund von mir.
Heil Hitler, Du hast es vollbracht,
das deutsche Volk ist nun erwacht.
Du hast es lange schon erwartet,
daß die Hakenkreuzfahne flattert
in den Straßen viel,
Hitler, Du bist jetzt am Ziel.
Erst ist Dir schlecht gegangen,
jetzt aber sind die Roten nun gefangen.
Nun endlich haben sie's eingesehen,
und lassen Dich nun wohl auch gehen.
Komm lieber Hitler
und gib uns wieder,
uns armen Leut,
wieder ein bißchen Geld.
Wir haben Dich doch schon immer gewählt,
und uns auch mächtig gefreut,
daß Du ans Ziel gekommen bist.
Heil Hitler Dir!
Du bist und bleibst der beste Freund von mir" (zit. n. ebd., S. 56).

Eindringlich wurde dem kleinen Kind aufgezeigt, welche Verhaltensweisen der Führer sich wünscht, welche ihn erfreuen, welche er ablehnt und welche ihn betrüben:

"Wer nicht weint, wenn es schmerzt,
Erfreut den Führer.
Wer mutig ist und beherzt,
den liebt der Führer.
Wer andere angibt und Schlechtes sagt,
Betrübt den Führer.
Wer gute Kameradschaft hält,
Den liebt der Führer" (zit. n. ebd., S. 57).

Die emotionale Bindung an den Führer erfolgte ferner über die an exponierter Stelle fest platzierte "Hitlerecke", versehen mit einem geschmückten Fotoporträt des Diktators. Hier versammelten sich die Kinder zu allerlei Anlässen und Festivitäten. Der „Jahreszeitentisch“ sorgte für die Allgegenwart des Führers, der moralischen Instanz, die von der Kindergärtnerin für ihre pädagogische Arbeit genutzt wurde.



Die Erziehung zum "Rassegedanken"


hitlerbildStanniolsammlung für den Krieg im Seminarkindergarten der Stadt München (Quelle: Ida-Seele-Archiv)Bereits den Kindergartenkindern sollte die Überlegenheit der „arischen Rasse" gegenüber den anderen "Rassen" - insbesondere natürlich der Juden - in die Köpfe gepflanzt werden. Diesbezüglich bediente man sich gerne des Bilderbuchs. Parteigenosse Hugo Wippler, die Nazi-Fachautorität auf dem Sektor der Kinder- und Jugendliteratur schlechthin, kritisierte mit scharfen Worten die vorherrschende Bilderbuchproduktion und rief auf "zur Reinigung von schädigenden Tendenzen überkommener Anschauungen, die sich zäh bis ins Kinderbilderbuch hinein erhalten haben. Weltbürgerliche Toleranz will unseren Kindern immer noch das 'Negerlein' und Andersrassige aller Art als Spielkameraden aufdrängen, obwohl das gesunde Empfinden des Kindes sich dagegen sträubt, sie als Brüder anzuerkennen und für diese Zumutung zunächst nur ein entsetztes Lachen aufbringt" (Wippler 1936, S. 153). Diesem "unverantwortlichen Treiben im Kinderbuch", resümiere Wippler hetzerisch weiter, setzen wir "die Erkenntnis ihrer Schäden entgegen und kämpfen für rassische Zucht, die in der Erhaltung und Erneuerung deutschen Volkstums Achtung und Ehrfurcht vor bleibenden Werten bezeugt, den Willen zur Leistung unterstützt und ihn ausrichtet auf die völkische Tat" (ebd., S. 157). Darum sollten die Kinder schon in ihren ersten literarischen Werken vor den perfiden Juden gemahnt werden, die als Verbrecher, Erbschleicher, Verführer etc. durch die Welt marschieren. In dem Bilderbuch der damals 18-jährigen (!) Elvira Bauer "Trau keinem Fuchs auf grüner Heid, trau keinem Jud bei seinem Eid" (1936) ist nachzulesen:

giftpilzBilderbuch Der Giftpilz (Quelle: Ida-Seele-Archiv)"Als Gott der Herr die Welt gemacht,
Hat er die Rassen sich erdacht:
Indianer, Neger und Chinesen
Und Juden auch, die bösen Wesen" (zit. n. Berger 1986, S. 68).

In einem weiteren Bilderbuchpamphlet, mit der bezeichnenden Titulierung "Der Giftpilz", wird der Jude wie folgt charakterisiert:

"Der Blick des Juden ist lauernd und stechend. Die Judennase ist an der Spitze gebogen. Sie sieht aus wie ein Sechser... Man sieht ihm schon an seinen Augen an, daß er ein falscher Mensch ist" (zit. n. ebd., S. 69).

Ob und inwieweit die beiden genannten Bilderbücher, die mehr über die Gestalter dieser Machwerke verraten als über die Menschen, die sie diffamieren, in die Hände der Kinder gerieten, ist heute nicht mehr zu eruieren. Wenn man aber bedenkt, dass damals die "meisten Kinder über keinerlei sonstiges kontrastives, vor allem kein natürliches Anschauungsmittel verfügten, kann man die Wirkung derartiger Machwerke wohl nachempfinden" (Konrad 2004, S. 169).


Zusammenfassung


Auch wenn den Nazis die völlige Unterwerfung der öffentlichen Kleinkindererziehung nicht gelang, waren trotzdem Veränderungen auf der inhaltlichen Ebene von Anfang an deutlich spürbar. Das nationalsozialistische Erziehungskonzept bestimmte mit zunehmenden Jahren die Kindergartenpädagogik immer mehr, dabei ersetzten nationalsozialistische Plattitüden und die Propaganda die pädagogische Diskussion. Reformpädagogische Ansätze einer individuellen Erziehung, wie z. B. die Montessori- oder Waldorfpädagogik, wurden peu à peu „ausgemerzt“. Die Gleichschaltung, Übernahme oder Auflösung der konfessionellen Kindergärten gelang nicht, trotz des Erlasses des Reichsministeriums des Jahres 1941, der die sofortige Übernahme aller konfessionellen Vorschuleinrichtungen durch die NSV bestimmte. Bedingt durch die sich verschärfende Kriegssituation einerseits und den elterlichen Protesten andererseits, ließ der Druck zur Übernahme der christlichen Kindergärten nach. Man verschob ihre „Ausmerzung“ auf die Zeit nach dem Krieg.

Bereits die Kindergartenkinder wurden ideologisch instrumentalisiert. Den politisch sowie pädagogisch Verantwortlichen ging es in erster Linie um das "Heranzüchten kerngesunder Körper", um die Vorarbeit zu soldatischer Kampf- und Opferbereitschaft, dem alle anderen erzieherischen Aspekte untergeordnet waren. Um ein nützliches, tüchtiges und zugleich gut verwendbares Mitglied der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft zu werden, sollten die Kinder zu den typischen "deutschen (germanischen) Charaktereigenschaften" hin erzogen werden, wie: Anpassungsfähigkeit, Gemeinschaftssinn, Gehorsam, Fleiß, Verträglichkeit, Ordnungsliebe und Disziplin, Sauberkeit, Pflichtbewusstsein, Leistungsbereitschaft, Fügsamkeit und Ehrfurcht gegenüber Autoritäten, Liebe zum Vaterland und seinem Führer, Sparsamkeit, Verzichtbarkeit, Opfersinn, Härte usw. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges stand die militärische Beeinflussung der Kinder verstärkt im Vordergrund, die unverblümt und ohne Rücksicht auf etwaige traumatische Kriegserlebnisse an „das große Erleben, den Krieg an der Front und in der Heimat“ (zit. n. Grossmann 2002, S. 100) herangeführt wurden. Hansjosef Buchkremmer charakterisiert treffend die Jahre 1933 bis 1945 wie folgt:

"Ideologisch war das 'Dritte Reich' in bezug auf den Kindergarten nicht sonderlich einfallsreich . Auch hier galt natürlich der absolute Vorrang der Eingliederung in die Gemeinschaft vor der Ausprägung von Individualität. Einzigartig war gewiß die perverse Ausrichtung der Kindergartenkinder auf das pseudoreligiöse Verhältnis zur Führerfigur Adolf Hitler" (Buchkremer 1995, S. 178).



volkswohlfahrtDokument (Quelle: Ida-Seele-Archiv)


Vorliegender Beitrag konnte aus Platzgründen nur ansatzweise ausgewählte Aspekte der nationalsozialistischen Kleinkindererziehung aufgreifen. Offen bleibt, inwieweit das frühpädagogische Erziehungskonzept der Nazis konkret in die pädagogische Praxis des Kindergartens umgesetzt wurde und die methodische Arbeit der Kindergärtnerinnen bestimmte. Diese Lücke bedarf einer nähren wissenschaftlichen Untersuchung. Dabei sind folgende Fragen zu beantworten: „Wie war die Situation der jüdischen Kinder und jüdischer Einrichtungen? Wie viel der "verordneten Erziehung" wurde von den Kindergärten und Erzieherinnen vor Ort wirklich umgesetzt? Welche Dimensionen hatten offener und versteckter Widerstand? Welche Folgen waren darauf zu erwarten?“ (vgl. Schleißinger, A. o.J.) Um die tatsächliche und alltägliche Kindergartenpraxis während der Nazi-Diktatur zu dokumentieren, bedarf es einer akribischen Recherche von Dokumenten (Erziehungspläne, Tagebücher, Elternbriefe, Niederschriften von Spielbeschreibungen zu bestimmten Fest- und Feiertagen usw.) in vielen Kindergärten.



Literatur


  • Althaus, Hermann (1940): Aufgaben und Ziele der NSV-Kindertagesstätten. In: Erning, Günther (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der öffentlichen Kleinkindererziehung, Kastellaun/ Saarbrücken, S. 175-182
  • Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (2006): Geschichte des Kindergartens in Bayern - von der Bewahranstalt zur modernen Bildungseinrichtung, München
  • Benze Rudolf (1943): Erziehung im Großdeutschen Reich, Frankfurt
  • Benzing, Richard (1941): Grundlagen der körperlichen und geistigen Erziehung des Kleinkindes im nationalsozialistischen Kindergarten, Berlin
  • Benzing Richard (1941): Ernährungsfürsorge im Kindergarten. In: Kindergarten 1941, S. 104-106
  • Berger, Manfred (1986): Vorschulerziehung im Nationalsozialismus. Recherchen zur Situation des Kindergartenwesens 1933 – 1945, Weinheim/Basel
  • Berger, Manfred (1990): 150 Jahre Kindergarten - Ein Brief an Friedrich Fröbel, Frankfurt
  • Berger, Manfred (2015a): Der Kindergarten von 1840 bis in die Gegenwart. Ein (fiktiver) Brief an Friedrich Fröbel zur 175-jährigen Geburtstagsfeier seiner vorschulischen Einrichtung. Saarbrücken
  • Berger, Manfred (2015b) „Gelobt sei alles, was hart macht!“. Das Kindergartenwesen im nationalsozialistischen Deutschland am Beispiel der Fachzeitschrift „Kindergarten“, Saarbrücken
  • Berger, Manfred (o. J.): Heil Hitler Dir! Du bist und bleibst der beste Freund von mir. Zur Kindergartenpädagogik im Nazi-Deutschland (1933-1945) - unter besonderer Berücksichtigung der Fachzeitschrift Kindergarten (1933-1942) http://www.kindergartenpaedagogik.de/1258.html (18.1.2016)
  • Berger, Manfred (o. J.): Nationalismus und Militarismus im Kindergarten (1871-1918) "Es kämpfen die Krieger mit kräftiger Hand" http://nifbe.de/fachbeitraege/beitraege-von-a-z?view=item&id=448:nationalismus-und-militarismus-im-kindergarten-1871-1918&catid=33 (18.1.2016)
  • Berger, M.: Der Kindergarten im Nationalsozialismus. Ein Beitrag zur Geschichte der öffentlichen Kleinkinder-/Kindergartenpädagogik in den Jahren 1933 bis 1945, Göttingen 2019
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  • Braune, Hertha (1936): Kindergärtnerinnenausbildung und BDM-Arbeit. In: Kindergarten, S. 169-172
  • Buchkremer Hansjosef: Handbuch der Sozialpädagogik. Dimensionen sozialer  und gesellschaftlicher Entwicklungen durch Erziehung, Darmstadt 1995.

  • Caspers, Elly (1941): Die Entwicklung der Gesundheitsarbeit in den NSV.=Kindergärten des Gaues Kurhessen. In: Kindergarten 1941, S. 5-7
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  • Erning, Günther (1987): Bilder aus dem Kindergarten, Freiburg
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  • Lütkemeier, Hildegard (1992): Hilfen für jüdische Kinder in Not. Zur Jugendwohlfahrt der Juden in der Weimarer Republik, Freiburg/Brsg.
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  • Witte, Corinna (2001): Der nationalsozialistische Kindergarten im Zweiten Weltkrieg. Analyse der Zeitschrift Kindergarten in den Jahrgängen 1939, 1941 und 1942 http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/pab/18265.html (18.1.2016)
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  • Wustrack, Simone (2009): Religionspädagogische Arbeit im evangelischen Kindergarten, Stuttgart