Brückenjahr - Modellprojekte für den Übergang

In Niedersachsen wurde von 2007 bis Mitte 2013 im Rahmen des Vorhabens "Das letzte Kindergartenjahr als BrückenjahrBrückenjahr|||||Das vom Niedersächsischen Kultusministerium aufgelegte Programm "Das letzte Kindergartenjahr als Brückenjahr zur Grundschule" beinhaltet ein Übergangsmanagement von der Bildungs- und Erziehungsarbeit in Kindestageseinrichtungen zu Grundschulen und leistet einen Beitrag zur Anschlussfähigkeit der beiden Bildungsbereiche. Es werden 50 Beratungsteams eingesetzt und zwei mal 250 Modellprojekte gestartet. In den Beratungsteams und Modellprojekten arbeiten Fachkräfte aus Kindergarten und Schule gemeinsam an einem für alle Kinder gelingenden Übergang in die Grundschule. Damit diese Aufgabe geleistet werden kann, werden die Fachkräfte aus dem Elementar- und dem Primarbereich gemeinsam fortgebildet.  zur Grundschule" in über 570 Modellprojekten erprobt, wie Fachkräfte aus Kindergarten und Grundschule die Kinder im letzten Jahr vor der Einschulung gemeinsam auf den Übergang vorbereiten und ihnen die für den Schulstart notwendigen Kompetenzen vermitteln können. Ein Drittel aller Grundschulen und ein Viertel aller Kindertageseinrichtungen in Niedersachsen haben sich an diesen Modellprojekten beteiligt. Insgesamt 48 Beratungsteams aus jeweils einer sozialpädagogischen Fachkraft und einer Grundschullehrkraft haben diese Verzahnung der spezifischen Bildungsansätze in Kindergarten und Grundschule begleitet, Qualifizierungsmaßnahmen organisiert und die für den Prozess der Verzahnung relevanten Akteure vor Ort zusammengebracht. Die Modellprojekte sind beendet worden, die Beratungs- und Qualifizierungsstrukturen sollen aber über gut 20 auf Niedersachsen verteilte Standorte mit Beratungsteams aus jeweils einer KiTa-ErzieherIn und einer Grundschul-LehrerIn verstetigt werden.


Mit den über 570 Modellprojekten konnte flächendeckend in allen Regionen Niedersachsens erprobt, genauer beobachtet und ausgewertet werden, wie der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule am besten gelingen kann. In einem Modellprojekt arbeitete eine Grundschule in der Regel mit bis zu drei Kindertageseinrichtungen zusammen. Die Modellprojekte hatten u. a. folgende Aufgaben:


Durch die Auswertung der Zwischen- und Abschlussberichte der Modellprojekte sowie quantitative und qualitative Befragungen im Rahmen der wissenschaftlichen Evaluation durch das Kompetenzzentrum Frühe Kindheit in Hildesheim ergaben sich unter anderen die folgenden zentralen Ergebnisse und Empfehlungen.



 
Verankerung von Kooperationsstrukturen / - beziehungen

Als von „hoher Bedeutung“ hat sich beim Aufbau von Kooperationsstrukturen und –beziehungen in den Modellprojekten die „Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe“ gezeigt. Eine gute Kooperation erweist sich demnach vor allem eine als  „selbstverständlich empfundene Kooperation“, die zum Teil des Berufsalltags wird.

Die wissenschaftliche Begleitung fasst hierzu folgende weiter gehende Empfehlungen / Leitideen zusammen:



Abstimmung eines Bildungsverständnisses

Alle Modellprojekte haben über ein gemeinsames Bildungsverständnis diskutiert und sind in einen Verständigungsprozess zur Entwicklung eines solchen eingestiegen. Die wissenschaftliche Evaluation kennzeichnet die Erarbeitung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses dabei als „eine der größten Herausforderungen der Modellprojektarbeit“. Einen besonderen Stellenwert hat hierbei die Auseinandersetzung mit „Schulfähigkeit“ eingenommen, aber auch die individuellen kindlichen Entwicklungs- und Lernprozesse fanden Berücksichtigung.

Die wissenschaftliche Begleitung fasst hierzu folgende Empfehlungen / Leitideen zusammen:

 



Beobachtung und Dokumentation

Die Modellprojekte heben die Bedeutung eines gemeinsamen Beobachtungs- und Dokumentationsverfahrens hinsichtlich einer optimalen Förderung der Kinder hervor. Allerdings konnte nur in den wenigsten Fällen tatsächlich ein gemeinsames Konzept für die individuelle Förderung der Kinder auf Basis gemeinsamer Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren vorgelegt werden.

Die wissenschaftliche Begleitung fasst hierzu folgende Empfehlungen / Leitideen zusammen:




Zusammenarbeit mit Eltern

Die wissenschaftliche Analyse zeigt auf, dass die Zusammenarbeit mit den Eltern ein zentraler Schwerpunkt für die Arbeit der Modellprojekte darstellte und dass die Eltern auf unterschiedliche Weise in die übergangsbegleitenden Angebote einbezogen wurden.

Grundsätzlich gibt die wissenschaftliche Begleitung hierzu folgende Empfehlungen / Leitideen:

 


Angebote und Maßnahmen zur Übergangsgestaltung

Im Rahmen der Modellprojektarbeit konnte ein vielfältiges Spektrum neuer Angebote für die Übergangsgestaltung implementiert und auch bereits bestehende Angebote qualitativ weiter entwickelt werden. Im Fokus stand dabei das Kennenlernen der Schule. Struktur, Kontinuität und Verlässlichkeit hinsichtlich der Durchführung übergangsbegleitender Angebote bzw. Maßnahmen wurde insbesondere auch durch gemeinsame Kooperationskalender erzielt.

Grundsätzlich gibt die wissenschaftliche Begleitung hierzu folgende Empfehlungen / Leitideen:




Fazit

Resümierend hält die wissenschaftliche Begleitung fest, „dass das Brückenjahr vielen Modellprojekten einen Anstoß geliefert hat, um ihre bereits begonnene Arbeit weiter zu vertiefen oder um ganz neue Ideen anzugehen und Impulse für die weitere Zusammenarbeit zu setzen“. Für das Ziel einer dauerhaften, verbindlichen und fest etablierten Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule konnte so eine Basis geschaffen werden, auf der „es sich lohnt, weiter zu machen.“


Über die unten zum Download angebotenen Dokumente hinaus finden sich auf der Seite des Niedersächsischen Kultusministeriums viele weitere Ergebnisse, Materialien, Vorträge und Praxisbeispiele zum Brückenjahr.





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