Herausforderungen des Sozialen Wandels

Interkulturelle Kompetenz, Gender-Mainstreaming, Sozialer Wandel

Inhaltsverzeichnis

  1. Herausforderungen II
  2. 2. Sozialdidaktische Reflexionen
  3. Sozialdidaktische Reflexionen II
  4. 3. Ebenen der Sozialdidaktik
  5. Anforderungen
  6. 4. Soziale Kompetenz - Sozialdidaktik - Aktive Professionalisierung
  7. Literatur

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3. Ebenen der SozialdidaktikSozialdidaktik|||||Sozialdidaktik  ist eine eigenständige Didaktik zur professionelle Ausgestaltung von Lehr- und Lernzusammenhängen in sozialpädagogischen Ausbildungsberufen,  die auf dem Kontext von sozialem und pädagogischen Denken, Konzipieren und Handeln basieren.

Bereits in den achtziger Jahren in Zeiten der Hochkonjunktur der Hochschuldidaktik wurden die nachfolgenden Ebenen sozialdidaktischer Reflexionen für die Ausgestaltung von Studiengängen in der Sozialpädagogik, sowohl für die Präsenz-, als auch für die Fernstudienlehre entwickelt. Damit wird, bis heute, in besonderer Weise darauf eingegangen, dass und wie berufliche Sozialisation in der Sozialpädagogik, also in personenbezogenen Dienstleistungsberufen im Sozialen, und insbesondere deren Spezifika  theoretisch und praktisch Berücksichtigung finden.

Als Folge differenzierter Studien zu  Lehr-Lernprozessen, ihrer Konstitution, Dauer und ihrer Mehrdimensionalität sind notwendige Dimensionen zu entfalten:

 

Thematische Ebenen der Sozialdidaktik sind

  • die Ebene der je konkreten beruflichen Handlungssituationen mit ihren fachlichen und sozialen Anforderungen; von der Kindereinrichtung bis in die Hochschule, mithin als je  konkrete Kontexte der Realisierung sozialer Kompetenzen
  • die Ebene des „beruflichen Handlungswissens“ als dem übersituativen, in verschiedenen Abstraktionsebenen denkbaren Bestand beruflichen Regel- und Theoriewissens;
  • die Ebene der Bezugswissenschaften als dem Zusammenhang je spezifisch konstituierter, fachwissenschaftlicher, hilfswissenschaftlicher und kontextwissenschaftlicher Kenntnisbereiche.

 

Quer zu diesen thematisch bestimmten Ebenen und mit ihnen verbunden liegen:

  • die Ebene der Realisierung und Aufarbeitung von durch die obigen Inhalte ausgelösten subjektiven Erfahrungs- und Aneignungsprozesse und
  • die Ebene der Aneignung dieser Inhalte im Kontext abschlussbezogenen, formalisierten und nicht zuletzt mit dem Anspruch auf Förderung von Handlungskompetenzen ausgestatteten Lernens (Karsten 2003).

 

Diese Ebenen beziehen dabei auch auf die Rahmenbedingungen der Anforderungen, die aus dem gesellschaftlichen Wandel und gesellschaftspolitischen Veränderungen entstehen, denn diese sind  gleichermaßen Anforderungen im Sinne von Aufgaben, die sich aus den sozialen Berufspraxen begründen und Anforderungen an den Lehr-Lern-Prozess innerhalb der Ausbildungen.

Zu den Anforderungen aus dem gesellschaftlichen Wandel gehören veränderte Familienformen  und  Formen des Familienlebens heute, die sich z.B. aus der Pluralisierung der Lebensläufe und durch Wahlmöglichkeit unterschiedlicher Lebensformen (vgl. Brüderl/Klein 2003 ) begründen, „(Ehe-)Paare mit ein oder mehreren Kindern, männliche und weibliche alleinerziehende Haushalte, Mehrgenerationenhaushalte, gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit oder ohne Kinder, Patch-Work-Familien, bei denen Eltern neue Beziehungen eingehen und ihre Kinder ´einbringen´, gemischt-nationale Familien, Familien mit Migrationshintergrund und/oder Fluchterfahrungen" (Boeckh u.a. 2004, S. 261).