Fachbeiträge

Eingewöhnung: Modelle und Rahmenbedingungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Berliner Eingewöhnungsmodell
  2. Münchener Eingewöhnungsmodell
  3. Aspekte der erfolgreichen Eingewöhnung

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Das Münchener Eingewöhnungsmodell nach Winner & Erndt-Doll (2009) ist neben dem bewährten Berliner Eingewöhnungsmodell ein weiteres erprobtes Modell, das stärker Erkenntnisse aus der TransitionsforschungTransitionsforschung|||||Der Begriff Transition wird generell für Übergange des menschlichen Lebens zum Wechsel eines sozialen Statuses in einen anderen verwendet. In der frühkindlichen Bildung wird von Transition hauptsächlich gesprochen beim Übergang von Krippe in die KiTa oder von KiTa in die Grundschule. Transitionsforschung beschäftigt sich mit den zu erforschenden Gegebenheiten dieser individuellen Übergänge. einbezieht. Es geht davon aus, dass alle am Eingewöhnungsprozess Beteiligten von Anfang an eine wichtige Rolle spielen und dass sie aktiv daran beteiligt werden müssen. Eine zentrale Bedeutung für das Wohlbefinden des einzugewöhnenden Kindes nimmt dabei die Kindergruppe ein. Grundlage ist das Konzept der Transition, einem Konzept der Übergangsbewältigung. Im Vordergrund steht das „starke“ Kind, das diese Übergänge bewältigen kann, wenn es dabei Unterstützung erfährt. Gelingt dieser Übergang erfolgreich, wird davon ausgegangen, dass es dadurch gestärkt ist und auch weitere Übergänge erfolgreich bewältigen wird. Außerdem sieht das Münchener Eingewöhnungsmodell nicht so stark die eingewöhnende Fachkraft im Vordergrund, sondern geht davon aus, dass Kinder auch zu mehreren Personen eine gute Beziehung aufbauen können.

Auch der Ablauf unterscheidet sich vom Berliner Eingewöhnungsmodell:

• Nach einer Vorbereitungsphase der Kita und ersten Gesprächen mit den Eltern erfolgt eine Schnupperwoche, in der das Kind und der begleitende Elternteil jeweils für einen ganzen Vormittag oder Nachmittag die gesamte Kita mit allen Kindern und Fachkräften kennenlernt. Die Fachkräfte versuchen in dieser Zeit herauszufinden, was das Kind inte-ressiert und wie man ihm die bevorstehende Trennung erleichtern kann.

• Ein erster Trennungsversuch findet frühestens am sechsten Tag statt.

• Wenn sich das Kind bei Trennungsängsten beruhigen lässt und sich auf die Situation in der Kita einlassen kann, wird die Trennungszeit in den darauf folgenden Tagen ausgedehnt.

• Während der gesamten Eingewöhnungszeit werden Elterngespräche durchgeführt, die für den Vertrauensaufbau besonders wichtig sind.


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