Zum Bericht und zur Dokumentation
Hintergrund:Von 2016 bis 2017 finden im Rahmen der vom Niedersächsischen Kultusministerium aufgelegten Qualifizierungsinitiative „Vielfalt fördert! Vielfalt fordert!“ an zehn über ganz Niedersachsen verteilten Standorten Regionalkonferenzen zum Thema Kinder und Familien mit Fluchterfahrung in der Kindertagesbetreuung statt. Sie richten sich an KiTa-Leitungskräfte, Fachberatungen in bzw. für
KindertagespflegeKindertagespflege|||||Kindertagespflege oder Tagespflege umfasst eine zeitweilige Betreuung von Jungen und Mädchen bei Tagesmüttern oder Tagesvätern. Nach dem Tagesbetreuungsausbaugesetz von 2004 ist die Tagespflege neben der Tagesbetreuung in Kindertageseinrichtungen eine gleichwertige Form der Kindertagesbetreuung. und Kindertageseinrichtungen sowie an Träger der freien und öffentlichen Jugendhilfe. Ziel ist es, die TeilnehmerInnen grundsätzlich zu Handlungsanforderungen der Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern mit Fluchterfahrung in der Kindertagesbetreuung zu informieren und sie zum fachlichen Austausch sowie zur Netzwerkbildung anzuregen.
Inhaltlich stehen folgende fünf Themenblöcke im Fokus der Regionalveranstaltungen:
- Lebensrealität von Kindern und Familien mit Flüchtlingshintergrund
- Praktische Handlungsansätze in der Kindertagesbetreuung: Migrationspädagogische Kompetenz und migrationsgesellschaftliche Öffnung in der Kindertagesbetreuung
- Ressourcenorientierte Zusammenarbeit mit Familien mit Fluchterfahrungen
- Flucht als traumatische Erfahrung - eine Herausforderung für die Kindertagesbetreuung
- Umgang mit Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache
Programm Regionalkonferenz Hannover
09:30 Uhr
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Ankommen/ Stehkaffee
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10:00-10:15 Uhr
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Eröffnung Begrüßung und Grußworte
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10:15-10:30 Uhr
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Ausführungen zur Qualifizierungsinitiative „Vielfalt fördert! Vielfalt fordert! – Kinder und Familien mit Fluchterfahrungen in der Kindertagesbetreuung“ (Ute Klingemann, Niedersächisches Kultusministerium)
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10:30-11:15 Uhr
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Hauptvortrag „Geflüchtete Kinder und ihre Familien – Lebensrealitäten und frühpädagogische Erfordernisse“ (Dr. Berrin Özlem Otyakmaz, Universität Kassel)
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11.15-12.00 Uhr
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Impulsvortrag 1 „Pädagogische Professionalität in der (Flucht-)Migrationsgesellschaft“, (Prof. Dr. Lisa Rosen, Universität Osnabrück )
Impulsvortrag 2 „Gelebte Mehrsprachigkeit unter den Bedingungen von (Flucht-)Migration: Perspektiven für die frühpädagogische Praxis“ (Prof. Dr. Argyro Panagiotopoulou, Universität Köln)
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12:00-12.45 Uhr
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Mittagspause und Imbiss
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12:45-14:00 Uhr
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1. Phase Workshop/Fachforum
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14:00-14:15 Uhr
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Kurze Kaffeepause
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14:15-15:30 Uhr
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2. Phase Workshop/Fachforum
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Die Regionalkonferenz wird in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Kinderschutz-Akademie in Niedersachsen, dem Niedersächsischen Kindertagespflegebüro der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung und in Hannover mit der Hochschule Hannover, Fakultät V, Diakonie, Gesundheit und Soziales sowie der Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Jugend und Familie durchgeführt.
Hauptvortrag:
Geflüchtete Kinder und ihre Familien – Lebensrealitäten und frühpädagogische Erfordernisse
Unsicherheiten, Unwägbarkeiten und der Ausnahmezustand als konstituierende Elemente in den Lebenssituationen von flüchtenden Familien mit kleinen Kindern enden häufig nicht mit ihrer Ankunft in Deutschland. Die Unsicherheit der Aufenthaltssituation, die Prekarität der Wohnverhältnisse und der Gesundheitsversorgung, die Unwägbarkeiten beim Zugang zu Arbeit und Bildung sind kennzeichnend für ihre Fluchtsituation in Deutschland – mindestens in den ersten Monaten und Jahren. Erfordernisse an sprachliche, kulturelle und institutionelle Neuorientierungen stellen weitere Herausforderungen für Eltern und Kinder dar. Wie eine einerseits auf diese prekären Lebensrealitäten und andererseits auch auf die Stärken, Ressourcen und eigenen Vorstellungen der Familien Bezug nehmende „partizipatorisch-demokratische Gestaltung“ (Kessl et al. 2014) frühpädagogischer Handlungskontexte „und der darin eingelagerten pädagogischen Beziehungen“ aussehen könnte, soll neben einigen Einblicken in die Lebensrealitäten der Kinder und ihrer Familien im Vortrag thematisiert werden.